Tierische Leidenschaften Folge 2: Der Steppenreiter
Folge 2
2. Der Steppenreiter
Folge 2 (26 Min.)
Im Kaposmérö-Tal, westlich von Kaposvár, lebt der 46-jährige Lajos Kassai. Sanfte Hügel und verstreute Laubbäume in einem weiten, abgeschiedenen Tal, in dem die 14 Wildpferde des modernen Steppenreiters in Freiheit grasen. Im Zentrum des Tals steht eine vor 160 Jahren in Kasachstan gebaute Jurte, in der Kassai seine Gäste empfängt. Vor 20 Jahren hatte Lajos Kassai einen Traum: Er wollte der Spur seiner Ahnen folgen und einen Bogen bauen, wie ihn die Magyaren, seine legendären ungarischen Vorfahren im neunten Jahrhundert bei ihren Beutezügen durch Mitteleuropa benutzten. Die Aufzeichnungen waren spärlich, nur archäologische Funde gaben vereinzelte Hinweise. Nach Jahren intensiver Recherche aber war es soweit: In der eigenen Werkstatt baute Kassai mit modernsten Materialien seinen ersten Steppenreiterbogen. Schnell sprach sich herum, wie nah Kassai dem historischen Original gekommen war. Mittlerweile arbeiten sechs Mitarbeiter in seiner Bogenmanufaktur in Kaposmérö. Irgendwann kam dann der Moment, an dem Kassai seine Bögen auch ausprobieren wollte. Es gab nur ein Problem: Er konnte nicht reiten. Der Bogenbauer versuchte es mit den verschiedensten Lehrern und Schulen, aber er fand nirgends das, was er suchte: einen natürlichen Zugang zum Pferd, wie er für seine Vorfahren, die Magyaren, ganz selbstverständlich war. Kassai beschloss, sich die notwendigen Techniken selbst beizubringen. Pferd und Reiter müssen einander blind
vertrauen und vollkommen miteinander im Einklang sein, da der Reiter beim Bogenschießen freihändig ist und keine Möglichkeit hat, die Zügel zu halten. Unzählige Stürze und Knochenbrüche später ist Kassai heute der unumstritten beste berittene Bogenschütze der Welt. Aus vollem Galopp zieht er wie ein menschliches Maschinengewehr seine Pfeile aus dem Köcher – 500 Schüsse pro Trainingseinheit. Kassai erfüllt den Lebensstil der Steppenreiter wieder mit Leben. Diesen will er jetzt weitergeben, an eine wachsende Schar von Schülern, die ins verwunschene Tal des „Meisters“ pilgern, das er nach dem Ende des Kommunismus 1990 ganz offiziell gekauft hat. Bis zu 500 Neugierige aus Ungarn, Österreich, Bulgarien, der Slowakei und Deutschland kommen zu den „Offenen Samstagen“ an jedem Ersten eines Monats ins Kaposmérö-Tal. In magyarischen Gewändern zelebriert Kassai mit ausgewählten Meisterschülern ein farbenfrohes Spektakel. Am Ende des Wochenendes kehrt dann wieder Ruhe ein in Kaposmérö. Ein letztes Mal versammeln sich Meister und Schüler und lassen den offenen Tag gemeinsam Revue passieren. Seinen Schülern den Weg zu weisen, ihnen das notwendige Wissen und die Technik mitzugeben auf ihrem ganz persönlichen Weg zum berittenen Bogenschützen, das ist die Herausforderung, vor der Kassai jetzt steht. Aber ein offener Samstag pro Monat ist genug. Dann braucht der Steppenreiter wieder Zeit für sich, alleine mit seinen Pferden in seinem Tal. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereDi. 18.12.2007arte
Sendetermine
Sa. 02.10.2010
05:00–05:25
05:00–
Fr. 04.09.2009
21:15–21:45
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Fr. 04.09.2009
13:15–13:45
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Fr. 04.09.2009
06:15–06:45
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Fr. 07.08.2009
21:15–21:45
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Fr. 07.08.2009
13:15–13:45
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Fr. 07.08.2009
06:15–06:45
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Mi. 11.06.2008
06:10–06:40
06:10–
Mi. 04.06.2008
17:35–18:05
17:35–
Di. 25.12.2007
07:05–07:30
07:05–
Di. 18.12.2007
13:30–14:00
13:30– NEU
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