Thema Gewalt durch Ordensschwestern im Kinderheim – THEMA deckt auf
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Gewalt durch Ordensschwestern im Kinderheim – THEMA deckt auf
Drei Brüder, 34, 35 und 37 Jahre alt, klagen an: Als Kinder werden sie von der Stadt Wien ihren Eltern wegen Vernachlässigung abgenommen und im sogenannten Edelhof in Niederösterreich untergebracht. Das Kinderheim in Rohrbach an der Gölsen wird damals vom Orden der Schwestern vom armen Kinde Jesus betrieben. Dort sollen die Buben von Nonnen von 1991 – 2001 schwer körperlich und psychisch misshandelt worden sein. „Mit dem Schweinestall verbinde ich schlimme Erinnerungen. Wenn ich nicht brav war, wurde ich zu den Schweinen gesperrt. Es wurde gesagt, wenn du dich nicht benehmen kannst, gehörst du eh dorthin,“ erzählt Reinhard. Daniel sagt: „Ich bin bestraft worden und habe deshalb ins Bett gemacht, daraufhin bin ich wieder bestraft worden. Es hat nie aufgehört. Ich musste am nächsten Tag im großen Raum stehen mit dem angemachten Leintuch über dem
Kopf. Und weil das nicht Demütigung genug war, wurden die anderen Kinder von den Schwestern aufgefordert, mich auszulachen.“ Die Männer können keiner Arbeit mehr nachgehen, sie klagen über tiefschürfende Schäden und einschneidende Dauerfolgen für ihre Gesundheit. „Ich habe gemerkt, wo ich auch hingehe – es verfolgt dich halt.“ Die drei Brüder fordern jetzt Schadenersatz vom Orden, von der Diözese St. Pölten und von der Stadt Wien. Alle beklagten Parteien streiten im laufenden Gerichtsverfahren die Vorwürfe ab. 2014 wurde der Edelhof in Rohrbach an der Gölsen als Kinderheim geschlossen und verkauft. Die neuen Besitzerinnen des Guts haben THEMA erlaubt, dort zur Aufarbeitung der Geschichte zu filmen. Gemeinsam mit zwei der Brüder, Daniel und Reinhard, war Christoph Feurstein noch einmal im Edelhof und geht in einem THEMA Spezial den Vorwürfen nach. (Text: ORF)