Noch vor 10 000 Jahren gab es in den Anden Kondore mit einer Flügelspannweite von sieben bis acht Metern. Heute messen sie maximal drei Meter. Der Kolibri hingegen, der mit dem Kondor in „atemberaubenden Höhen“ lebt, ist winzig klein und wirkt unglaublich zerbrechlich. Und es scheint, dass er mit den Widrigkeiten dieser rauen Natur verblüffend gut umgehen kann. Es gibt eine Vielzahl der winzigen, zerbrechlichen und nur wenige Gramm schweren Kolibris in den Anden. Sie leben mit dem grössten Raubvogel der Welt in einem Lebensraum,
dem Andenkondor. Die Kolibris sind sogar in Eis und Schnee zu finden. Wie schafft es eine kleine Kreatur, die oft nicht schwerer als eine Briefmarke ist, hier zu überleben? Der riesige Kondor scheint sich im gleichen Lebensraum schwerer zu tun. Er ist vom Aufwind an den Felshängen abhängig. Nur wenn die Thermik stimmt, kann der Kondor auf Nahrungssuche gehen. Denn sie allein ist verantwortlich für einen vollen Magen und sichert das Überleben des Nachwuchses – eine spannende Geschichte über starke Nachbarn. (Text: SRF)