Röschen Sitzung

„Aloha“ statt „Alaaf“ tönte es erstmals 1995 im Kölner Karneval, und der neue Karnevalsruf wurde alsbald zum Markenzeichen auch über die schwul-lesbische Szene der Domstadt hinaus. Bereits seit langem gilt Köln als homosexuelle Hauptstadt Deutschlands, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich im Herbst 1994 einige Promi-Künstler zusammentaten, um den konventionellen Karneval aufzumischen. Hella von Sinnen, Georg Uecker, Ralph Morgenstern, Claus Vincon, Stephan Runge und andere spielten sich mit frechen Parodien, Liedern und Persiflagen, die nicht nur alltägliche Diskriminierungen Homosexueller sondern ebenso selbstkritische Blicke auf die schwul-lesbische Szene selbst zum Thema hatten, schnell in die Herzen der Zuschauer/​innen.
Bereits die erste Session war äußerst erfolgreich, und als der WDR ab 1996 die Rosa

Sitzung im Fernsehen übertrug, wurde die Veranstaltung auch über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bekannt. Nach zehn Jahren, als die Veranstaltung jedes Jahr weiter expandiert war, und inzwischen einige der prominenten „Zugpferde“ das Ensemble verlassen hatten, war die Rosa Sitzung am (vorläufigen) Ende.
Der „harte Kern“ der Künstler-Truppe, darunter Stephan Runge, Claus Vincon und Marion Radtke, die bis heute dabei sind, fanden sich jedoch bereits im Herbst 2004 erneut zusammen, um im folgenden Winter mit der „Röschen Sitzung“ neu an den Start zu gehen: frecher und pointierter in einem kleineren und intimeren Ambiente. Aus Anlass des Doppeljubiläums wird der WDR Ausschnitte aus der neuen aktuellen Röschen-Sitzung 2014 sowie ein Best-of aus früheren Röschen-Sitzungen und den Rosa Sitzungen von 1996 bis 2004 zeigen. (Text: WDR)