Quarks Science Cops

Ein Institut muss nichts Seriöses sein! Wenn wir hören, dass Institut XY etwas herausgefunden hat, stellen wir uns HiTech-Labore oder historische Hallen aus Marmor vor, in denen hochqualifizierte Forschende in akribischer Kleinstarbeit die Antworten auf unsere Fragen finden.
Doch tatsächlich kann jede:r ein Institut gründen und dadurch seriös WIRKEN. Eine vom Witschaftsministerium finanzierte Website RÄT sogar dazu, sein Unternehmen als Institut zu gründen, um „besonders seriös wirken“ zu können. Hinter den schicken Namen und Logos dieser Institute verbirgt sich dann aber nicht selten ein ganz anderes Ziel als seriöse Forschung.
Wir verraten euch, warum das ein Problem ist und wie mit scheinbar seriösen Instituten das befördert wird, was man in der Kommunikationsforschung False Balance nennt. Außerdem gehen wir darauf ein, was hinter solchen Instituten wirklich steckt und wie ihr schmierige Scheininstitute von seriösen Forschungsinstituten auseinanderhalten könnt.
Die Science Cops Academy entsteht in gemeinsamer Recherche mit dem Rhine-Ruhr-Center for Science Communication Research, einem Verbundprojekt mehrerer deutscher Universitäten. https:/​/​rhine-ruhr-research.de/​ (Text: WDR)

Studie ist nicht gleich Studie, das wisst ihr mittlerweile. Aber kennt ihr auch das? Jemand kommt mit einer steilen These um die Ecke und schiebt dann noch hinterher, dass eine Studie dazu sogar in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlicht wurde? Da solltet ihr eure Ohre spitzen, denn „Fachjournal“ klingt zwar mega, doch auch bei Fachjournalen gibt es welche, die nur so tun als ob.
In den Medien werden Studien bzw. Fachartikel zwar dauernd erwähnt, aber so gut wie nie, wo diese Studien eigentlich zu finden sind: in sogenannten „Fachjournalen“. Die haben es sich quasi zur alleinigen Aufgabe gemacht, die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu veröffentlichen – aber erst nach rigoroser Prüfung der Studie durch Fachleute auf dem Gebiet, das die Studie behandelt, dem Peer Review!
Nun gibt es auch solche Journale, die es mit der Prüfung der Studien nicht so genau nehmen. Und ein Geschäftsmodell daraus gemacht haben, dass die Autorinnen und Autoren hier gegen Bezahlung jeden Müll veröffentlichen können, den sie möchten. Das sind die sogenannten Raubjournale.
Wie ihr die guten Journale von den Fakes unterscheiden könnt und warum Fachjournale für die Wissenschaft so wichtig sind, das erklären euch die Quarks Science Cops, Jonathan Focke und Maximilian Doeckel, in der Science Cops Academy.
Die Science Cops Academy entsteht in gemeinsamer Recherche mit dem Rhine-Ruhr-Center for Science Communication Research, einem Verbundprojekt mehrerer deutscher Universitäten. https:/​/​rhine-ruhr-research.de/​
Kapitel:
0:00 Intro
1:48 Die Rolle von Fachjournalen
2:02 Der Impact Factor
5:19 Die Paywall
7:45 Raubjournale
#studien #fachjournale #wissenschaft #sciencecops #quarks #raubjournale (Text: YouTube)

Wusstet ihr, dass in der Medizin viele Medikamente hauptsächlich an Männern und nicht an Frauen getestet wurden? In dieser Folge der Science Cops Academy erklären wir eine der größten und gefährlichsten Lücken in der medizinischen Forschung: die sogenannte Gender Data Gap.
Diese Forschungslücke in der Medizin sorgt dafür, dass Frauen in klinischen Studien lange übersehen wurden – und zum Teil immer noch übersehen werden, was dramatische Folgen haben kann. Warum? Weil uralte Vorurteile aus der Antike noch bis ins 20. Jahrhundert die Medizin beeinflusst haben und Frauen lange Zeit als „defekte Männer“ galten.
Wir werfen einen Blick auf skurrile Studien der Medizin wie die, in der „Viagra für Frauen“ an mehr Männern als Frauen getestet wurde, und erklären, warum diese Forschungslücke im schlimmsten Fall sogar tödlich sein kann – etwa wenn Herzinfarkte bei Frauen nicht erkannt werden, weil die Symptome anders aussehen als bei Männern.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs! Erfahrt, wie sich diese Geschlechterdatenlücke in der Medizin langsam schließt, warum neben Frauen auch Männer unter dieser Lücke leiden und was passieren muss, damit die Medizin endlich alle Geschlechter gleich behandelt. (Text: WDR)