PULS Festival Folge 61: PULS Festival 2019: International Music, Pauls Jets und Endlich Rudern
Folge 61
PULS Festival 2019: International Music, Pauls Jets und Endlich Rudern
Folge 61 (60 Min.)
Beim „PULS Festival“ spielen einige der aktuell besten Bands in den Orchesterstudios des Bayerischen Rundfunks in München. 2019 mit dabei: International Music, Pauls Jets und Endlich Rudern. Das Selbstbewusstsein muss man erst mal haben: sich „International Music“ nennen. Und sich so erst einmal absolut unauffindbar im Internet machen. Aber es hat offensichtlich geklappt – auch die „PULS Festival“-Booker haben sie schließlich gefunden. Aber mal ehrlich: Wer „International Music“ googelt, landet mittlerweile schnell bei den zwei jungen Männern aus Essen. Liegt vielleicht am phänomenalen Debütalbum des Duos. Das konnte sich vor Lobeshymnen nämlich kaum retten. Neue Deutsche Welle meets 90s-Ästhetik meets Gegenwarts-Melancholie. Das Duo aus Essen klingt ein bisschen wie dieser großartige Abend, an dem man irgendwie mit dem Kumpel in der Kneipe um die Ecke gelandet ist. Und dann bis tief in die Nacht mit dem einzigen anderen Gast über das Leben philosophiert. Getreu dem Motto: Das Leben ist kaputt. Aber muss ja, nä? Stell dir vor, du nimmst den wichtigsten Menschen an der Hand, und ihr rennt zusammen ins Nirgendwo. Dabei teilt ihr euch einen Kopfhörer, und Pauls Jets sind euer Navigationssystem. Beschde! Das Österreicher-Trio schafft seit 2018 sein eigenes Universum aus
Sehnsucht, Widerstand und Ekstase und hält dabei nicht viel von Kommerz und Spielregeln. Genauso wenig wie von Vergleichen mit Ja, Panik oder Bilderbuch, warum auch? Irgendwo zwischen Dada-Lines, Indie-Riffs, Lo-Fi-Sounds und Easy Listening finden Romy, Paul und Xavier ihren ganz eigenen Sound. Für Wanda haben Pauls Jets schon als Support gespielt, und in Österreich werden sie sowieso schon als heißester Export gehandelt. Tinder durchgespielt? Instagram auch? Dann ist ja endlich wieder Zeit für das echte Leben. Endlich was unternehmen. Endlich – rudern? Vielleicht sind die drei Jungs so auf den Bandnamen gekommen. Würde zumindest irgendwie passen. Wieder mehr bewegen als nur den Smartphone-Finger, das haben sie sich zur Aufgabe gemacht. Auf und neben der Bühne. Schlagzeug, schrammelige Gitarre, ein Bass. Und ab dafür! Wenn ihr dann vom Herumspringen eine Pause braucht, konzentriert euch mal auf die Texte! Denn die haben es in sich. Sänger und Songwriter Maximilian Weigel ist ziemlich erfolgreicher Poetry-Slammer: unter anderem Sieger der „PULS“-Lesereihe 2018. Das Trio Endlich Rudern zeigt: Postpunk, gemischt mit Grunge – das kann auch optimistisch klingen. Schönheit trotz Dreck. Nicht über die zubetonierte Stadt ärgern, sondern sich über die eine Blume freuen, die es trotzdem ans Licht geschafft hat. (Text: BR Fernsehen)