Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 50 Min.
    Ende der 50er Jahre war der kenianische Paläoanthropologe Louis Leakey lange vor der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft überzeugt, dass Mensch und Primaten einen gemeinsamen Vorfahren haben, dessen Erforschung ein besseres Verständnis der menschlichen Evolution ermöglichen würde. Für die Feldforschung sicherte er sich die Mitarbeit von drei Frauen, deren ausgezeichnete Beobachtungsgabe er schätzte.
    So begann die Britin Jane Goodall 1960 in Tansania, das Verhalten von Schimpansen zu untersuchen. Mit ihrer Arbeit revolutionierte sie die Verhaltensforschung und bewies die erstaunliche Intelligenz der nahen Verwandten des Menschen. Drei Jahrzehnte später trat die junge, frisch promovierte Primatologin Julia Badescu, eine Kanadierin rumänischer Herkunft, in Goodalls Fußstapfen: In Uganda erforschte sie, wie Schimpansen Schlafnester bauen und aggressives Verhalten regeln, wie die Weibchen Paarungs- und Fortpflanzungsstrategien ersinnen und welch wichtige Rolle Schimpansengroßmütter, -väter und -geschwister für die Gemeinschaft spielen.
    In Ruanda widmete sich die Amerikanerin Dian Fossey der Erforschung und dem Schutz von Gorillas. Ihr Buch „Gorillas im Nebel“ wurde 1988 zu einem erfolgreichen Kinofilm adaptiert.
    1985 bezahlte sie ihren Kampf gegen Wilderer, die den größten lebenden Primaten nachstellten, mit dem Leben. Heute erforscht die junge ruandische Biologin Nadia Niyonizeye die Nachfahren jener Gorillas, die Dian Fossey einst in ihrer Gruppe akzeptierten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.11.2020arteDeutsche Online-PremiereMo 16.11.2020arte.tvOriginal-TV-PremiereFr 20.09.2019CBC
  • 50 Min.
    Über 30 Jahre nach dem Tod von Dian Fossey liegen die Forschungsarbeiten über die Berggorillas in den Händen der Ruander. Der Nationalpark ist ein Touristenmagnet, und 10 Prozent der Einkünfte fließen in die Infrastruktur des Landes oder helfen, der Bevölkerung eine Alternative zum Wildern zu bieten. Wie ihre berühmte Vorgängerin kann die junge ruandische Biologin Nadia Niyonizeye über 60 Gorillas anhand ihres Nasenabdrucks unterscheiden. Sie entdeckte unter anderem, dass nicht nur die als „Silberrücken“ bekannten dominanten Männchen ein Recht auf Fortpflanzung haben und dass Gorillas seltener miteinander kämpfen als etwa Schimpansen, aber durchaus zu „bluffen“ verstehen. In den frühen 80er Jahren gab es nur noch circa 254 Berggorillas. Heute sind es dreimal so viele, doch die Art ist nach wie vor vom Aussterben bedroht.
    Die dritte große Pionierin der Primatologie, die litauisch stämmige Kanadierin Birute Galdikas, widmete sich ab 1971 der Erforschung der Orang-Utans in Borneo. Sie wies beispielsweise nach, dass diese Menschenaffen Eifersucht, Freude, Wut und Frustration ausdrücken können. Im Gegensatz zu Schimpansen und Gorillas leben Orang-Utans nicht in Gruppen, sondern sind meist Einzelgänger. Ihr natürlicher Lebensraum, der Regenwald, ist jedoch im Lauf der Jahrzehnte stark geschrumpft: Ausgedehnte Flächen wurden gerodet, um Platz für Palmölplantagen zu machen. Birute Galdikas stieß ein ehrgeiziges Programm zur Rettung der Art an. In ihrer Forschungsstation, Camp Leakey, wird sie heute von Ruth Linsky unterstützt, die in Kanada bei ihr Primatologie studierte. An der Seite von Birute Galdikas untersucht Linsky heute unter anderem, ob im Rahmen des Schutzprogramms wieder ausgewilderte Orang-Utans sich mit ihren wilden Artgenossen fortpflanzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.11.2020arteDeutsche Online-PremiereDi 17.11.2020arte.tvOriginal-TV-PremiereFr 20.09.2019CBC

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Primatenforschung – Eine Domäne starker Frauen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…