Eine Milliarde Schafe liefern dem Menschen mittlerweile zuverlässig Nahrung und Kleidung. In Mesopotamien wurden Schafe vor etwa 11.000 Jahren zum ersten Nutztier des Menschen. Archäologen folgten ihren Spuren und entdeckten in Äthiopien Hinweise auf die Wanderbewegungen von Mensch und Tier. Schafe sind anpassungsfähig, kommen in fast jeder Klimazone zurecht. Sie lassen Gesellschaften wachsen, werden Kulturbereiter des Menschen und sind bis heute in vielen Teilen der Welt Lebensgarant und Wirtschaftsmotor. An der Seite ihrer Hirten ziehen die Schafe auch gen Europa. Sie gewinnen so sehr an Bedeutung, dass die Wiederkäuer sogar Einzug in Kunst und Religion halten. Und selbst politisch nehmen sie Einfluss: die großen, wetteifernden
Seefahrernationen Spanien und England verdanken ihren Reichtum dem Wollhandel. In vielen Ländern haben die Tiere ihre Bedeutung bis heute behalten, die alte Kultur lebt fort: Auf Sardinien gibt es doppelt so viele Schafe wie Menschen, Tausende Hirtenfamilien leben von Milch und Käse. In Nordmazedonien ziehen Schäfer wie vor Jahrtausenden mit ihren Herden über lange Strecken ins Gebirge. Die Wege der Hirten in der Lüneburger Heide mit ihren Heidschnucken sind längst nicht so weit, doch die Bedeutung der Tiere ist groß: Ohne sie wäre der Erhalt der Kulturlandschaft nicht möglich. „Planet der Schafe“ erzählt die Erfolgsgeschichte der Schafe und besucht Schäfer und Züchter in aller Welt. (Text: arte)