In Europa steht der traditionelle Hirtenberuf vielfach vor dem Aussterben, in der Lüneburger Heide sind nur noch wenige Schäfer mit ihren Heidschnuckenherden unterwegs, um die Kulturlandschaft zu erhalten. Auch in Schottland stirbt die alte Garde der Schäfer aus, aber eine junge, weibliche Generation geht neue Wege, um die traditionelle Kultur der Schafzucht in unser Jahrhundert zu retten. Und auch in Spanien etablieren sich neue Formen der Schafhaltung: Dort bilden Schäferschulen die nächste Generation von Hirten aus. Anderswo lebt noch manche traditionelle Schäferkultur, auf Sardinien ernähren Schafe viele Hirtenfamilien mit ihrer Milch. In Nordmazedonien ziehen Hirten weiterhin mit vielen
tausend Tieren ins Gebirge. China geht andere Wege: Dort leben Schafe in Intensivhaltung von Hunderttausenden Tieren, um den Hunger der Bevölkerung zu stillen. Doch vor allem im Kleinen sind vielerorts Lebensqualität und oftmals direktes Überleben des Menschen mit der Existenz des Schafs verknüpft – so wie in Äthiopien, wo Bauern dank weniger Tiere den Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren können. Das anspruchslose Schaf ist ein Meister der Anpassung an nahezu jegliche Umweltbedingung – und wird damit wohl auch in einer Welt des Klimawandels eine Zukunft haben. „Planet der Schafe“ begibt sich auf Spurensuche – bei Schäfern und Züchtern in aller Welt. (Text: arte)