Old Burma Road – unterwegs mit Barbara Lüthi Folge 3: Von Hsipaw nach Mandalay
Folge 3
3. Von Hsipaw nach Mandalay
Folge 3
Nach China erreicht Barbara Lüthi mit ihrem Team Burma, heute offiziell Myanmar genannt. Das Land hat sich erst vor wenigen Jahren von einer Militärdiktatur in eine zivile Übergangsregierung gewandelt. Die Old Burma Road führt sie nach Hsipaw, einer beschaulichen Kleinstadt im Osten. Hier folgt sie den Spuren des letzten Shan-Prinzen und dessen österreichischer Frau – eine dramatische Liebesgeschichte ohne Happy End. Denn der Prinz, der sich für mehr Rechte für sein Volk einsetzte, war der autoritären Militärregierung ein Dorn im Auge. Anfangs der 1960er-Jahre wurde er verschleppt und ist seitdem verschollen. Bis heute denken viele Shan mit Wehmut an ihn. Burma ist ein Zwerg zwischen den zwei Giganten China und Indien – aber beide Nationen sind begierig auf seine vielen Rohstoffe. Wie gross dieser Hunger nach Öl und Gas ist, zeigt sich Lüthi, als sie Menschen trifft, die ihr Land für den Bau einer Pipeline verkauft haben. Angesichts des kurzfristigen Gewinns vergessen diese aber, dass ihnen am Ende nichts bleibt, als wegzuziehen. Eine spannende Zugreise führt die reisende
Reporterin weiter nach Pyin oo Lwin, der ehemaligen Sommerresidenz der britischen Kolonialherren. Ein Autor und Zeitzeuge zeigt ihr deren Erbe. Er ist bis heute überzeugt, dass Burma bis heute eine Kolonie sei, allerdings unter der Herrschaft der Chinesen. Die nächste Station der Reise ist Mandalay, die ehemalige Königstadt. Hier begleitet Lüthi eine junge Frau, deren Eltern sie im Zug kennengelernt hat. Zusammen feiert man den Universitätsabschluss der Tochter – für alle ein grosser Tag. Mandalay ist aber auch die Stadt der Goldschläger, die in mühseliger Arbeit von Hand hauchdünne Goldfolien herstellen. Diese werden für die Verehrung Buddhas verwendet. Ein Werkstattbesuch gibt Einblick in einen der ältesten Berufe der Welt. Im berühmten Kloster Mahagandayon trifft Lüthi Mönch Ashin Kelasa. Er hat unter anderem ein Buch über Buddhismus und Demokratie verfasst und unterweist Europäerinnen und Europäer in Meditation und buddhistischer Lebensweise. Burma wird eines Tages eine Demokratie sein, davon ist er überzeugt. Allerdings habe es noch einen langen Weg vor sich. (Text: SRF)
Deutsche TV-PremiereMo. 12.10.20153satOriginal-TV-PremiereFr. 11.09.2015SRF 1