Ohne Filter – So sieht mein Leben aus! Folge 30: Der Ölberg – Vom Überleben in engen Gassen
Folge 30
Der Ölberg – Vom Überleben in engen Gassen
Folge 30
Drei Menschen, drei Perspektiven, eine Welt. Die Sendereihe „Ohne Filter – So sieht mein Leben aus!“ begleitet hautnah drei unterschiedliche Menschen. Sie alle bewegen sich an einem Ort, ihre Sichtweisen sind jedoch völlig verschieden. Was passiert, wenn sie das erste Mal aufeinandertreffen? Das Viertel „Ölberg“ in der Wuppertaler Nordstadt hat rund 17.000 Bewohner. Vor Jahren drohte dem Stadtteil der soziale Abstieg, inzwischen aber ist hier viel passiert. Günstige Mieten und die freundliche Atmosphäre haben zum Wandel beigetragen. Kleine Startups und Ateliers prägen den Stadtteil. Für die einen geht der Wandel zu schnell, für die anderen zu langsam. Doch eines haben die Bewohner gemeinsam – sie wollen auf dem Ölberg bleiben. Fahrradkurier Martin Hoffmann (34) ist mit seiner eigenen Firma auf dem Ölberg gescheitert. Seine Geschäftsräume hat er aufgeben müssen. Seinem ehemaligen Geschäftspartner schuldet er Geld, das er nicht hat. Aber seinen Traum von einer eigenen Firma will er nicht aufgeben. Gemeinsam mit einem Freund wagt er einen Neuanfang. Für jeden Euro, den er verdient, muss er kräftig strampeln – bis zu 60 Kilometer täglich. Doch das reicht gerade mal zum Überleben. Um mit einer eigenen Firma durchstarten zu können, braucht Martin Hoffmann dringend
sichere Aufträge. Mit dem Auftrag eines Großkunden könnte er seinem Traum ein Stückchen näherkommen. Wir der Kunde sich melden? Die Schreinermeisterin Susanne Schmidt (48) arbeitet seit Jahren auf Großbaustellen. Mit der Eröffnung einer eigenen Werkstatt und einem Laden auf dem Ölberg hat sie sich ihren größten Traum erfüllt. Hier stellt sie Vintage Möbel her. Leben kann sie davon nicht, es fehlt die Laufkundschaft. Darum bietet sie seit einiger Zeit ihre Möbel im Internet an. Dadurch hat sie ein neues Problem. Denn nun hat sie viele Kunden und zu wenig Zeit. Während sie die Aufträge auf Großbaustellen abarbeitet, warten ihre Online-Kunden auf die Möbel. Doch wenn sie mit ihrer Schreinerwerkstatt Erfolg haben will, muss es ihr gelingen termingerecht zu liefern. Das Musikatelier auf dem Ölberg ist Lutz Griebels (54) ganzer Stolz. Bis vor einem Jahr lief sein Leben nach Plan. Zwei familiäre Todesfälle haben den Musiker jedoch aus der Bahn geworfen. Jetzt will er wieder auf die Beine kommen und einen Neustart wagen. Lutz Griebel möchte wieder Gitarren bauen, so wie früher. Doch in seinem Atelier ist wegen der Erbschaften kein Platz mehr. Mit der Entscheidung, sich von irgendwelchen Dingen zu trennen, tut er sich schwer. Wenn er das nicht ändert, wird es nichts mit dem Leben als Gitarrenbauer. (Text: RTL)