ZDF setzt Dreiteiler „2030 – Aufstand der Alten“ fort

Bettina Zimmermann und Barnaby Metschurat in den Hauptrollen

Michael Brandes – 09.11.2009

ZDF setzt Dreiteiler "2030 - Aufstand der Alten" fort – Bettina Zimmermann und Barnaby Metschurat in den Hauptrollen – Bild: ZDF

Der erfolgreiche ZDF-Dreiteiler „2030 – Aufstand der Alten“ wird fortgesetzt. In der vergangenen Woche begannen in Berlin die Dreharbeiten zu einem 90-minütigen Film mit dem Arbeitstitel „2030 – Ausbeutung der Enkel“.

In den Mittelpunkt des „Doku-Fiction“-Formates rücken dieses Mal also die Jüngeren, verbunden mit der Frage, „wie lange unsere Gesellschaft den Problemen der Überalterung noch standhalten kann und welchen Preis die jüngere Generation in diesem Szenario zahlen wird“. Nach Prognose des ZDF geht es für die in diesem Jahrhundert Geborenen angesichts gegenwärtiger Trends („gleichzeitig Kinder erziehen, Lebensunterhalt verdienen, Angehörige pflegen und auch noch für die eigene Rente aufkommen“) nun „aufrecht in den Abgrund“ – es sei denn, die Betroffenen würden „einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft herbeiführen“. Dementsprechend erzählt „2030 – Ausbeutung der Enkel“ die „Geschichte junger Protagonisten, die vor dem Hintergrund einer sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich versuchen, persönliche Katastrophen abzuwenden“.

Wie beim „Aufstand der Alten“ steht die Journalistin Lena Bach (Bettina Zimmermann) im Zentrum des Geschehens, die sich für den Fall des durch eine TV-Dokumentation bekannten Tim Burdenski (Barnaby Metschurat) interessiert. Burdenski war auf dem Berliner Gendarmenmarkt zusammengebrochen und im Krankenhaus gestorben. Bei ihren Recherchen trifft Lena auf Tims alte Freundin Sophie (Lavinia Wilson), die an dessen Tod zweifelt. Auf der Suche nach Tim stoßen die beiden auf „ein mysteriöses Labyrinth aus Vertuschung, Verschweigen und schamhaftem Abtauchen in eine Parallelgesellschaft, in der sich die Opfer einer Zwei-Klassen-Medizin auf eigene Faust zu ihrem Recht verhelfen“. Das Drehbuch stammt wieder von Jörg Lühdorff, der auch Regie führt. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Auch wenn es heute kaum noch jemand zu wagen scheint, den herkömmlichen Genrebegriff zu benutzen und man deshalb neue Bezeichnungen wie Doku-Fiction finden muss, handelt es sich - genauso wie bei diversen als Thriller verkauften Werken von Frank Schätzing oder Andreas Eschbach - um ganz und gar klassische Science-Fiction.

    Das Konzept, ein Reporterteam soziale Missstände der Zukunft, die aus sozialen Missständen der Gegenwart resultieren, aufdecken zu lassen ist auch nicht unbedingt neu. Ich erinnere mich jedenfalls noch ganz gut an die exzellente Science-Fiction-Serie "Max Headroom" aus den Spätachzigern (oder waren es die frühen 90er?).

    Der "2030" - Dreiteiler des ZDF war in jeder Hinsicht eine herausragende Produktion, wie fast immer, wenn sich die Öffis ausnahmsweise mal an phantastische Stoffe wagen (!) und wer die deutliche Sozialkritik und die Warnung vor ethisch fragwürdigen Tendenzen in Politik und Gesellschaft als Horrorszenario, in dem Alt gegen Jung kämpft (was in so undifferenzierter und platter Form auch überhaupt nicht Thema der Sendung war) fehlinterpretiert und offenbar auch nicht genug Phantasie aufzubringen im Stande ist, sich darüber Gedanken zu machen, wohin bestimmte derzeitige Probleme führen können, hat leider einfach nicht verstanden, worum es dabei geht.

    Niemand will hier ernsthaft die Zukunft vorhersagen. Wer das glaubt, glaubt vermutlich auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Science-Fiction möchte seit jeher den Blick für gesellschaftliche Defizite schärfen und sie durch Mittel der Verfremdung bewusst machen, um das Nachdenken darüber zu fördern, wie ein solches, dystopisches Szenario in der Realität abzuwenden wäre und woran sich bestimmte Mechanismen erkennen lassen. 2030 steht dabei inhaltlich durchaus in der Tradition eines Huxley oder Orwell und bedient sich formal einer derzeit populären Darstellungsweise, über die sich momentan möglichst viele Leute erreichen und damit für die Thematik sensibilisieren lassen können. Ausnahmsweise kommt das ZDF dabei sogar mal verstärkt seinem Bildungsauftrag nach.

    Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung und würde mir wünschen, dass die Öffentlich-Rechtlichen mehr in dieser Richtung produzieren, denn es ist in jedem Fall originellere, spannendere und intelligentere Unterhaltung als die 10000ste Krimiserie oder Daily-Soap. Wer das als Verschwendung von Gebührengeldern ansieht, dem ist meines Erachtens einfach nicht mehr zu helfen. Manche Leute haben diverse Casting- und Dokuformate der Privaten und ähnlich grenzdebilen Schwachsinn wirklich regelrecht verdient!
    • am via tvforen.de

      Wofür die Rundfunkgebüren so rausgeworfen werden.
      • am via tvforen.de

        Ja unglaublich. Wie kann man nur das Gebühren-Geld für hochwertig produzierte, für die Goldenen Rose von Luzern nominierte und mit dem renommierten internationalen Fernsehpreis "Ecran d'Argent de la fiction" ausgezeichneten Mehrteiler heruasschleudern?

        Wo man das Geld auch für billige Doku-Soaps, Telenovela sund "Wetten dass...?" verschleudern kann...

        Manche Leute hier WOLLEN echt nur meckern...
      • am via tvforen.de

        heldderarbeit schrieb:
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        >
        > Manche Leute hier WOLLEN echt nur meckern...

        Da geb ich Dir voll und ganz recht!

        Ich freue mich jedenfalls auf die Fortsetzung die Dreiteilers.
      • am via tvforen.de

        heldderarbeit schrieb:
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        > Ja unglaublich. Wie kann man nur das
        > Gebühren-Geld für hochwertig produzierte, für
        > die Goldenen Rose von Luzern nominierte und mit
        > dem renommierten internationalen Fernsehpreis
        > "Ecran d'Argent de la fiction" ausgezeichneten
        > Mehrteiler heruasschleudern?

        Etwas was bei Selbstbeweihräucherungsveranstaltungen ausgezeichnet wird ist automatisch hochwertig?

        Das ganze läuft doch darauf hinaus ein Horrorszenario auszuarbeiten, in denen Alt gegen Jung oder eben umgekehrt kämpft. Was 2030 ist kann niemand realistisch vorhersagen, 1979 hätte auch niemand gedacht das die DDR 10 Jahre später am Ende ist. Doku-Fiction. Was soll das?
      • am via tvforen.de

        Ich weiß nicht, warum es Selbstbeweihräucherung sein soll, wenn eine deutsche Produktion einen deutschen Preis sein solll.,

        Außerdem handelt es sich bei dem Format um "Doko-Fiction". Weißt du, was Fiction ist? Nein? Dann schlag mal nach und überdenke deine Aussage.

        Nur mal zum Mitschreiben: Das Format zeigt, was - bestimmte Entwicklungen voraussgesetzt - sein KANN, nicht auf jeden Fall sein WIRD. Capito?

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