ZDF dreht Dokudrama „Kaisersturz“

Zusammenbruch der deutschen Monarchie im Herbst 1918

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 16.09.2017, 17:00 Uhr

„Kaisersturz“: Sylvester Groth (r.) als Kaiser Wilhelm II. und Sunnyi Melles (l.) als Kaiserin Auguste Viktoria – Bild: obs/ZDF/Christoph Assmann
„Kaisersturz“: Sylvester Groth (r.) als Kaiser Wilhelm II. und Sunnyi Melles (l.) als Kaiserin Auguste Viktoria

2018 jährt sich der Zusammenbruch der deutschen Monarchie und das Ende der Regentschaft von Kaiser Wilhelm II. zum hundertsten Mal. Dementsprechend widmet das ZDF der Zeitenwende ein 90-minütiges Dokudrama, für das die Dreharbeiten nun in Potsdam begonnen haben. In „Kaisersturz“ sind Sylvester Groth als Wilhelm und Sunnyi Melles als Kaiserin Auguste Viktoria zu sehen. Ebenfalls vor der Kamera stehen Christian Redl als Friedrich Ebert und Hubertus Hartmann als Prinz Max von Baden.

Im Zentrum von „Kaisersturz“ stehen die entscheidenden Wochen im September 1918, in denen sich die drohende Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg bereits deutlich abzeichnete. Längst bestimmen andere über die Geschicke des Reichs von Kaiser Wilhelm II., der willensschwach und anlehnungsbedürftig geworden ist, sich aber weiterhin als großer Imperator inszeniert. Kaiserin Auguste Viktoria gewinnt so an Einfluss und kämpft mit allen Mitteln um den Erhalt des Throns.

Doch was folgt, ist der Einsturz der deutschen Monarchie und die Ausrufung der Republik am 9. November 1918. Es kommt zum Showdown zwischen dem alten Regime und dem Kaiserpaar, den Generälen und den demokratischen Kräften um die Sozialdemokraten Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann.

Das Drehbuch zu „Kaisersturz“ stammt von Dirk Kämper („Mord in bester Gesellschaft“) und dem Historiker Lothar Machtan. Regie führt Christoph Röhl („Die Auserwählten“). Die Dreharbeiten finden an Originalschauplätzen statt, so etwa in den Gemächern des Neuen Palais in Potsdam oder im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. Einen genauen Sendetermin im kommenden Jahr gibt es noch nicht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    den "kaisersturz" in 90 min. zu quetschen, wow!
    • am

      Wer braucht den schon Karl Liebknecht oder Rosa Luxemburg; man hat ja gesehen was der Kommunismus bzw. der Sozialismus anstellt und in einigen Ländern noch immer anstellt.
      • am via tvforen.de

        TV Wunschliste schrieb:
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        > Es kommt zum Showdown zwischen dem
        > alten Regime und dem Kaiserpaar, den Generälen
        > und den demokratischen Kräften um die
        > Sozialdemokraten Friedrich Ebert und Philipp
        > Scheidemann.

        USPD? Spartakisten? Arbeiter- und Soldatenräte? Karl Liebknecht? Rosa Luxemburg?
        Wird das etwa ausgeblendet?
        • am via tvforen.de

          Kaschi schrieb:
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          > TV Wunschliste schrieb:
          > --------------------------------------------------
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          > > Es kommt zum Showdown zwischen dem
          > > alten Regime und dem Kaiserpaar, den Generälen
          > > und den demokratischen Kräften um die
          > > Sozialdemokraten Friedrich Ebert und Philipp
          > > Scheidemann.
          >
          > USPD? Spartakisten? Arbeiter- und Soldatenräte?
          > Karl Liebknecht? Rosa Luxemburg?
          > Wird das etwa ausgeblendet?

          Es geht in erster Linie um den sogenannten Showdown zwischen dem Kaiserpaar, der OHL und den Sozialdemokraten Ebert und Scheidemann. Da spielen die Kommunisten (ich werfe sie mal kurz zur Einfachheit alle in einen Topf) tatsächlich nur eine Hintergrundrolle, eher sind sie die Kulisse des Dramas.

          Die Generäle erkannten nach der gescheiterten Westfrontoffensive, dass sie den Krieg nicht mehr gewinnen konnten und wollten Waffenstillstandsvereinbarungen. Die USA setzte voraus, dass der Kaiser abdankt, sonst gäbe es keine Gespräche. Also wurden Generäle zum Kaiser geschickt, um das zu verhandeln. Zugleich enttäuschte das Militär den Kaiser, da er durch die Soldatenaufstände erkennen musste, dass das Militär nicht loyal zu ihm stand.
          Gleichzeitig machte sich die SPD Gedanken, wie es nach dem Krieg weiter gehen sollte. Um die Monarchie zu retten und zugleich zu verhindern, dass die Kommunisten die Macht übernahmen, verkündete Max von Baden die Abdankung des Kaisers und die Ernennung von Ebert als Reichskanzler. Die beiden hatten die Hoffnung, dass man später zu einer Monarchie zurückkehren konnte. An dieser Stelle kommt Scheidemann ins Spiel, der zwischendurch, um den Kommunisten den Wind aus den Segeln zu nehmen, die Republik verkündete und so das Ende des Kaisers einleitete.

          Lange Rede, kurzer Sinn:
          Um diese ganze Geschichte aus der Perspektive des Kaisers zu schildern, sind die Generäle, Scheidemann, Ebert und Max von Baden relevant, da sie persönlich involviert waren.
          Für Liebknecht und Luxembourg gilt das nicht. Das sind Hintergrundfakten.

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