Vor dem Start: „Ku’damm 56“

Dreiteilige Familiengeschichte der „Weissensee“-Schöpferin ab heute im ZDF

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 20.03.2016, 11:55 Uhr

„Ku’damm 56“ – Bild: ZDF/Stefan Erhard
„Ku’damm 56“

Mit „Weissensee“ gelang der ARD in den vergangenen Jahren eine von Kritikern hochgelobte Serie, die dankenswerterweise auch vom Publikum wertgeschätzt und mit tollen Quoten belohnt wurde. Drehbuchautorin Annette Hess hat sich im vergangenen Jahr eines neuen Stoffes angenommen und für das ZDF die dreiteilige Eventserie „Ku’damm 56“ geschrieben. Der erste Teil ist heute Abend (20.03.) um 20:15 Uhr zu sehen, Teil 2 folgt morgen (21.03.) und Teil 3 am Mittwoch (23.03.).

Die Miniserie entführt die Zuschauer zurück in die Zeit des Wirtschaftswunders und handelt von familiären Verwüstungen, verborgen hinter einem perfekten Erscheinungsbild, sowie von Frauen auf ihrem Weg zu selbstbestimmter Sexualität und Gleichberechtigung. Im Zentrum stehen die Tanzschulbesitzerin Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) und ihre drei Töchter. Die Mutter verlangt von ihren Töchtern, dass sie nach den Werten der konservativ geprägten Gesellschaft leben. Zwei von ihnen gehen auch gesellschaftlich akzeptierte Wege. So ist Helga (Maria Ehrich) mit dem Juristen Wolfgang von Boost (August Wittgenstein) verlobt und hat somit eine gute Partie gemacht. Auch Eva (Emilia Schüle) hat ihr Ziel klar erkannt und legt als Krankenschwester alles daran von ihrem Chef, Professor Fassbender (Heino Ferch), geheiratet zu werden. Nur Monika (Sonja Gerhardt) tanzt wortwörtlich aus der Reihe und entdeckt den Rock ‚n‘ Roll für sich. Gleichzeitig ringt sie um die Akzeptanz ihrer strengen Mutter.

In weiteren Hauptrollen sind Uwe Ochsenknecht, Trystan Pütter und Sabin Tambrea zu sehen. Regie führte Sven Bohse („16 über Nacht!“). „Ku’damm 56“ ist eine UFA Fiction-Produktion unter der Leitung von Nico Hofmann, deren Dreharbeiten zwischen Juli und Oktober in Berlin stattfanden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Gestern Abend habe ich den ersten Teil endlich gesehen. Die Geschichte ist sehr interessant und wurde ohne Längen verfilmt. Die schauspielerischen Leistungen sind ausgezeichnet und an der Bildtechnik habe ich auch nichts auszusetzen.
    Da in Berlin AFN empfangen werden konnte, waren damals natürlich die Musiktitel sofort bekannt. In einigen Teilen der Republik war das ja eher nicht so. Ob einer oder mehrere der Titel erst nach 1956 veröffentlicht wurde, ist mir nicht wichtig.
    • am via tvforen.de

      Mir haben auch Marleneken und Nirgendwo ist Poenichen ganz doll gefallen.
      Könnten sie auch mal wieder im Fernsehen bringen.

      Nachdenker
      • am via tvforen.de

        Ich empfand die Zeitgeschichts-Serie ebenfalls als ziemlich gelungen, auch wenn im Vergleich zu Kinoproduktionen alles recht sauber geleckt aussah und man bei der Ausstattung wohl nicht allzu tief in die Detailvergrößerung gehen sollte.

        Gut gemacht war insbesondere die Vielfalt der Themen, die dort Platz fanden und allesamt stimmig miteinander verwoben wurden. Vordergründig sieht man natürlich vor allem, wie weit die Frauen-Emanzipation die Gesellschaft in den vergangenen 60 Jahren umgestaltet hat (mir kam beim Schauen übrigens der Vergleich zur gesellschaftlichen Stellung von Frauen in den Herkunftsländern islamischer Einwanderer in den Sinn), und wie eng seinerzeit der Rahmen für weibliche Selbstverwirklichung gesteckt war.

        Aber man hat auch den politischen Ost-West-Gegensatz, die Spät-Heimkehrer und die ehemalige Nazi-Mittelschicht verdeckt in den Spitzenpositionen der Gesellschaft, die ihre illegitime Beute aus den 30ern als "traditionsreiche Unternehmen" tarnen und über alles, das nicht ins Bild ihrer vermeintlichen Hochanständigkeit paßt (Ehemänner, die lieber anderswo neu anfangen; uneheliche Kinder; jüdisches Raubkapital), einen Mantel aus Schweigen und Lügen verhängen, von dem sie erwarten, daß die nächste Generation ihn ganz selbstverständlich mitträgt. Außerdem natürlich die beginnende Rebellion genau jener Generation.
        • am via tvforen.de

          GerneGucker schrieb:
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          > Gut gemacht war insbesondere die Vielfalt der
          > Themen, die dort Platz fanden und allesamt stimmig
          > miteinander verwoben wurden.

          Gerade das fand ich nicht gut gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin sich eine Liste von Themen gemacht hat, die sie unbedingt unterbringen wollte. Arisiertes Vermögen? Check. Spätheimkehrer? Check. KPD-Verbot? Check. Homosexualität? Check. Und so weiter. Diese Themen kamen alle so geballt vor, dass das sehr gewollt wirkte. Quasi nach Baukastenprinzip.

          (Einen ähnlichen Eindruck hatte ich bei "Deutschland 83".)
        • am via tvforen.de

          GerneGucker schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Ich empfand die Zeitgeschichts-Serie ebenfalls als
          > ziemlich gelungen, auch wenn im Vergleich zu
          > Kinoproduktionen alles recht sauber geleckt aussah
          > und man bei der Ausstattung wohl nicht allzu tief
          > in die Detailvergrößerung gehen sollte.
          >
          > Gut gemacht war insbesondere die Vielfalt der
          > Themen, die dort Platz fanden und allesamt stimmig
          > miteinander verwoben wurden. Vordergründig sieht
          > man natürlich vor allem, wie weit die
          > Frauen-Emanzipation die Gesellschaft in den
          > vergangenen 60 Jahren umgestaltet hat (mir kam
          > beim Schauen übrigens der Vergleich zur
          > gesellschaftlichen Stellung von Frauen in den
          > Herkunftsländern islamischer Einwanderer in den
          > Sinn), und wie eng seinerzeit der Rahmen für
          > weibliche Selbstverwirklichung gesteckt war.
          >
          > Aber man hat auch den politischen
          > Ost-West-Gegensatz, die Spät-Heimkehrer und die
          > ehemalige Nazi-Mittelschicht verdeckt in den
          > Spitzenpositionen der Gesellschaft, die ihre
          > illegitime Beute aus den 30ern als
          > "traditionsreiche Unternehmen" tarnen und über
          > alles, das nicht ins Bild ihrer vermeintlichen
          > Hochanständigkeit paßt (Ehemänner, die lieber
          > anderswo neu anfangen; uneheliche Kinder;
          > jüdisches Raubkapital), einen Mantel aus
          > Schweigen und Lügen verhängen, von dem sie
          > erwarten, daß die nächste Generation ihn ganz
          > selbstverständlich mitträgt. Außerdem
          > natürlich die beginnende Rebellion genau jener
          > Generation.

          absolute Zustimmung !!!!!
          Nachdenker
        • am via tvforen.de

          Da stimme ich Dir zu, Spoonman, alles zu überladen.
          Die Themen waren zwar alle gut untergebracht, aber die Handlungsweise der Mutter, die war unglaubwürdig. Auch wenn sie ihre Töchter gut verheiraten wollte, welche Mutter läßt ihre Tochter mit dem Vergewaltiger ausgehen, und noch ohne diese zu fragen? Das war auch 1956 nicht so.
          Außerdem glaube ich nicht, dass Homosexuelle sich dermaßen in der Öffentlichkeit gezeigt haben, dass die zufällig vorbeilaufende Schwester ihren Schwager sieht.

          Den dritten Teil fand ich dann aber wirklich gut. Die Gewissenskonflikte der Tochter, die sich nicht gegen die Verlobung mit ihrem Chef gewehrt hat, weil sie die Sicherheit vorzog, dabei aber ihre Liebe verraten hat, den Mann, dessen Frau sich deshalb umgebracht hat. Wobei ich denke, sie wären danach auch nicht glücklich geworden, die beiden. Und er konnte sich ja dann seiner Fußballkarriere widmen.

          "Deutschland 83" habe ich nach der ersten Folge nicht weitergeschaut, das war mir alles zu konstruiert.
        • am via tvforen.de

          Also ich fand ihn ehrlich gesagt nicht überladen. Ja, es stimmt schon. Man könnte die Themen wie in einer Checkliste unterbringen. Aber das Ziel war ja auch nicht, ein bestimmtes Thema (z.B. Homosexualität in den 50ern) tiefgehend zu behandeln. Ziel war vielmehr, ein halbwegs stimmiges Bild der 50er Jahre in Berlin einzufangen. Und genau diese Themen (Kriegsgewinnler, Spätheimkehrer, KPD, sexuelle Prüderie, etc.) waren nunmal damals DIE großen Themen. Sie alle aufzugreifen und abzubilden war einfach ein Mittel, den damaligen Zeitgeist möglichst umfassend wiederzugeben.

          Und was die Handlungsweise der Mutter bzgl. der Vergewaltigung ihrer Tochter angeht:
          Es ist noch heute so in vielen Kulturen, daß ein Vergewaltiger sein Opfer heiraten muß, damit es nicht als entehrt angesehen wird. Und ein wenig (wenn auch in viel geringerem Ausmaß) war das damals auch bei uns so. Das Allerwichtigste war immer die Frage: "Was sagen denn die anderen Leute dazu?". Wie das Opfer darüber dachte, galt wahrscheinlich eher ein bißchen als zweitrangig. Ich erinnere in diesem Zusammenhang mal daran, daß es in unserer Gesellschaft bis weit in die 80er Jahre hinein (und bei einigen komplett Rückständigen noch heute) nach einer Vergewaltigung hieß: "Naja, die hat aber auch immer kurze Röcke an. Da muß sie sich nicht wundern." Also kann man sich ungefähr vorstellen, wie das Denken 30 Jahre früher in den 50ern gewesen sein muß. Und die Mutter hatte ja wegen der Vorliebe ihrer Tochter für Rock´n´Roll auch eine entsprechende Meinung diesbezüglich über ihre Tochter.

          Liebeshochzeiten waren damals auch noch nicht alltäglich. Oft ging es wirklich mehr darum, daß die normalerweise nicht erwerbstätige Frau wirtschaftlich versorgt und abgesichert ist. Daß also eine noch zu Zucht und Ordnung erzogene Mutter, die ihre 3 Kinder im Krieg alleine großziehen mußte und sich für deren zukünftige Versorgung (= gute Partie bei der Hochzeit) in der Verantwortung sieht, in einer solchen Situation in gewisser Weise "praktisch" denkt, finde ich daher gar nicht mal so weit hergeholt. Wenngleich es einem natürlich bei dem Gedanken kalt den Rücken runterläuft.
      • am via tvforen.de

        Das ZDF malte 1990 schon mal ein in Serie gegangenes 50er-Jahre-Sittenbild, stimmig mit passender Musik und hervorragenden Requisiten inszeniert und stilistisch akkurat an die Usancen der Zeit angepasst. In "Regina auf den Stufen" verkörperte Katja Riemann ein Fotomodell, das dem morbiden Glanz der schillernden Modewelt verfällt und sich ganz Utta-Danella-untypisch zur selbstbewussten und unabhängigen Frau emanzipiert.
        • am via tvforen.de

          "Regina auf den Stufen" mit Katja Riemann kenne ich noch gut und fand das damals klasse gemacht.

          Was meiner Ansicht nach aber auch sehr gut die Nachkriegszeit repräsentiert war der Film
          "Schuld war nur der Bossa Nova" - da ist alles stimmig, spielt allerdings in den 60ern.
          Da war es übrigens auch so, die werdende Mutter hat den eigentlich nicht geliebten Vater des Kindes geheiratet, war damals oft die einzige Möglichkeit und zeigt auch die Ablehnung der "anständigen" Bürger gegen alles Fremde.

          Die beiden Filme würde ich gerne mal wieder sehen!
      • am via tvforen.de

        Das Drehbuch hat ja Anette Hess geschrieben. Sie ist mir bekannt von der Serie Weissensee.

        Also ich finde absolut nicht das da schon alles gesagt ist und da steh ich nicht allein mit meiner Meinung.

        Wird die Tochter es wirklich auf Dauer aushalten bei ihrem schwulen Mann zu bleiben bzw. wird er es aushalten ?

        Gelingt Monika ihr neues freies Leben oder kehrt sie doch zu einem der Männer zurück ?

        Kommt es wirklich zur Hochzeit zwischen dem Prof. und der dritten Tochter ?

        Denken wir nur an die 60 ziger und was da alles passiert ist. Das könnte man wunderbar in einer Fortsetzung verarbeiten.

        Nachdenker
        • am via tvforen.de

          So ich bekenne mich schuldig - lach - es speilt wirklich 1956 na ja ..........................
          Vom dritten Teil war ich enttäuscht und ich habe das Gefühl das es da noch eine Fortsetzung geben soll.

          Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Wie ich oben schon geschrieben habe, spielt die Serie 1956, aber die Tanzschule hat ebenfalls die Hausnummer 56 - so stehts in meiner Programmzeitschrift ;-)

            Mir wiederum hat der dritte Teil ganz gut gefallen, obwohl ich mit der Mutter immer noch nicht einverstanden bin. Und mit meiner Vermutung hatte ich doch recht, dass Monika die Tochter des Tanzlehrers ist ;-)
          • am via tvforen.de

            Also ich fand den ersten Teil ganz gut, den zweiten noch besser, aber den dritten irgendwie den schlechtesten von allen dreien.

            Machte für mich ein bißchen den Eindruck als wollte man unbedingt einen dritten Teil, ohne wirklich genügend Stoff für volle 90 Minuten zu haben. Dementsprechend wurde ein wenig gestreckt mit (in meinen Augen) eher etwas langweiligen Szenen und das Ganze dann wiederum etwas gewürzt mit sehr viel nackter Haut und Sex, damit der Zuschauer auch dranbleibt.

            Aber insgesamt trotzdem eine gelungene Produktion, wie ich finde. Mit toller Musik (ohne jetzt zu wissen, ob die auch wirklich immer exakt zeitmäßig richtig war). :-)
          • am via tvforen.de

            Jo-Kurt schrieb:
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            > Also ich fand den ersten Teil ganz gut, den
            > zweiten noch besser, aber den dritten irgendwie
            > den schlechtesten von allen dreien.
            >
            > Machte für mich ein bißchen den Eindruck als
            > wollte man unbedingt einen dritten Teil, ohne
            > wirklich genügend Stoff für volle 90 Minuten zu
            > haben. Dementsprechend wurde ein wenig gestreckt
            > mit (in meinen Augen) eher etwas langweiligen
            > Szenen und das Ganze dann wiederum etwas gewürzt
            > mit sehr viel nackter Haut und Sex, damit der
            > Zuschauer auch dranbleibt.
            >
            > Aber insgesamt trotzdem eine gelungene Produktion,
            > wie ich finde. Mit toller Musik (ohne jetzt zu
            > wissen, ob die auch wirklich immer exakt
            > zeitmäßig richtig war). :-)

            Habe ich fast auch so empfunden. Wobei ich stark vermute das es da eine Fortsetzung geben könnte
            Man hätte schon vieles ausführlicher zeigen können und ein richtiges Ende war das für mich nicht.

            Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Also ich fand den dritten Teil am besten, hat die anderen beiden abgerundet.
            Und ich finde, es war alles gesagt, was sollte da in der Fortsetzung noch kommen?

            Die eine Tochter bleibt bei ihrem homosexuellen Mann, die andere heiratet ihren Chef und Monika fängt ein neues freieres Leben an, wobei sie vermutlich alleinerziehend ihr Kind aufzieht und der Vater gelegentlich mal vorbeischaut.

            Die Mutter, nun ja, steht vor den Scherben ihrer Erziehung, verliert ihren Liebhaber , macht aber vermutlich mit ihrer Tanzschule weiter, eventuell mit etwas modernerer Musik.
        • am via tvforen.de

          Mir hat es sehr gut gefallen und ich bin heute Abend auch bei Teil 2 dabei.
          Meiner Meinung nach ist das alles schon sehr realistisch dargestellt.
          Besonders interessant war auch die Doku dazu.

          Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Also ich habe nur mal kurz reingeschaut, was mich sofort abschreckte sind folgende Dinge:

            Hier wird wieder eine pseudo 50 Jahre Optik erzeugt auf billigste Art, indem man ein farblich entsättigtes, und braun grünliches Bild vorgesetzt bekommt, was auch noch nachträglich "überstrahlt" wurde und sowieso alles extrem unnatürlich und künstlich digital präsentiert wird. Von ordentlicher Szeneausleuchtung scheint die Produktion auch noch nie was gehört zu haben um eben dieses Jahrzehnt ordentlich darzustellen, so macht man es sich halt einfach und pfuscht in der PostPro eben fix ein paar billigste digitale Bildfilter drauf und serviert diesem dem Zuschauer!
            Auch teilweise sehr schwach, die dazu absolut nicht passende Musik aus der Konserve, gute Musikkomponisten die einen gewissen Standard schaffen wollen gibt es wohl leider nicht mehr in Deutschland bzw die hier auch den entsprechend passenden Soundtrack sich ausdenken könnten?!
            Weiterhin teilweise auch schon fast sehr lachhaft, die Dialoge in aktuellem heutigen Deutsch in so vielen Situationen, das ich man sich fragt, wer sowas geschrieben hatte und ob der jenige nicht mal wenigstens zuvor sich ein paar Filme und Serien hätte "reinziehen" sollen die aus diesem Jahrzehnt stammen! ;)
            Das alles könnte man noch in weiteren Dingen fortführen!

            Kurzum, typisch schnell dahingeschluderte Digitalvideoproduktion, die leider in vielen Belangen das Potential nie ausnutzte und lieber mit billigen pseudo, digitalen Bildspielereien diese Ära präsentieren zu versucht als den klassischen, herkömmlichen Weg zu gehen. Da können die ganz guten Schauspieler sich noch soviel anstrengen!
          • am via tvforen.de

            All das ist mir auch aufgefallen. Ein Film von jungen Leuten gemacht, nostalgisch verklärt, ohne wirklichen Bezug zu der Zeit, in der er spielt. Schlecht gemacht- Tanzszenen erinnern an amerikanische Spielfilme wie "Grease"- Die Kleidung stimmt nicht, die Frisuren stimmen nicht, kurzum: Ein schlecht gemachtes Produkt, bestimmt für leichte Unterhaltung.
            Ach ja:
            Der Film spielt 1956???
            Dann hatte einer der Darsteller hellseherische Fähigkeiten!
            Er hat in der heutigen Folge "Sugar Baby" von Peter Kraus angestimmt.
            Damit war er zwei Jahre zu früh- die Platte erschien 1958.....
          • am via tvforen.de

            Buratino schrieb:
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            > Also ich habe nur mal kurz reingeschaut, was mich
            > sofort abschreckte sind folgende Dinge:
            >
            > Hier wird wieder eine pseudo 50 Jahre Optik
            > erzeugt auf billigste Art, indem man ein farblich
            > entsättigtes, und braun grünliches Bild
            > vorgesetzt bekommt, was auch noch nachträglich
            > "überstrahlt" wurde und sowieso alles extrem
            > unnatürlich und künstlich digital präsentiert
            > wird. Von ordentlicher Szeneausleuchtung scheint
            > die Produktion auch noch nie was gehört zu haben
            > um eben dieses Jahrzehnt ordentlich darzustellen,
            > so macht man es sich halt einfach und pfuscht in
            > der PostPro eben fix ein paar billigste digitale
            > Bildfilter drauf und serviert diesem dem
            > Zuschauer!
            > Auch teilweise sehr schwach, die dazu absolut
            > nicht passende Musik aus der Konserve, gute
            > Musikkomponisten die einen gewissen Standard
            > schaffen wollen gibt es wohl leider nicht mehr in
            > Deutschland bzw die hier auch den entsprechend
            > passenden Soundtrack sich ausdenken könnten?!
            > Weiterhin teilweise auch schon fast sehr lachhaft,
            > die Dialoge in aktuellem heutigen Deutsch in so
            > vielen Situationen, das ich man sich fragt, wer
            > sowas geschrieben hatte und ob der jenige nicht
            > mal wenigstens zuvor sich ein paar Filme und
            > Serien hätte "reinziehen" sollen die aus diesem
            > Jahrzehnt stammen! ;)
            > Das alles könnte man noch in weiteren Dingen
            > fortführen!
            >
            > Kurzum, typisch schnell dahingeschluderte
            > Digitalvideoproduktion, die leider in vielen
            > Belangen das Potential nie ausnutzte und lieber
            > mit billigen pseudo, digitalen Bildspielereien
            > diese Ära präsentieren zu versucht als den
            > klassischen, herkömmlichen Weg zu gehen. Da
            > können die ganz guten Schauspieler sich noch
            > soviel anstrengen!

            Genau das habe ich mir auch gedacht und nach 5 Minuten weggeschaltet.
          • am via tvforen.de

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            > All das ist mir auch aufgefallen. Ein Film von
            > jungen Leuten gemacht, nostalgisch verklärt, ohne
            > wirklichen Bezug zu der Zeit, in der er spielt.
            > Schlecht gemacht- Tanzszenen erinnern an
            > amerikanische Spielfilme wie "Grease"- Die
            > Kleidung stimmt nicht, die Frisuren stimmen nicht,
            > kurzum: Ein schlecht gemachtes Produkt, bestimmt
            > für leichte Unterhaltung.
            > Ach ja:
            > Der Film spielt 1956???
            > Dann hatte einer der Darsteller hellseherische
            > Fähigkeiten!
            > Er hat in der heutigen Folge "Sugar Baby" von
            > Peter Kraus angestimmt.
            > Damit war er zwei Jahre zu früh- die Platte
            > erschien 1958.....

            Nein der Film spielt nicht !!!! 1956 das ist die Hausnummer der Tanzschule.
            So habe ich das jedenfalls verstanden.
            Ich sehe auch keine Unstimmgkeiten bei Kleidung und Frisuren.

            Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Manches von dem, was du am Film kritisierst, kann ich nicht ganz nachvollziehen:


            Buratino schrieb:
            -------------------------------------------------------
            > Also ich habe nur mal kurz reingeschaut, was mich
            > sofort abschreckte sind folgende Dinge:
            >
            > Hier wird wieder eine pseudo 50 Jahre Optik
            > erzeugt auf billigste Art, indem man ein farblich
            > entsättigtes, und braun grünliches Bild
            > vorgesetzt bekommt

            Also ganz ehrlich. Das farblich entsättigte, bräunlich-grünliche Bild ist für mich sogar zwingend notwendig, um den Zuschauer in die Zeit zu versetzen. Gerade diejenigen, die wie ich diese Zeit nicht selbst erlebt haben, haben oftmals nur einen einzigen Bezug zu dieser Zeit damals. Und das sind die farblich entsättigten Diabilder mit einem Braun- bzw. einem Grünstich, die ich als Kind mit meinen Eltern immer angesehen habe. Für mich (und bestimmt viele andere) sind die 50er und 60er Jahre grünlich-bräunlich. Genauso wie die 40er Jahre und die Zeit davor für mich nur authentisch wirkt, wenn sie schwarz-weiß ist. Nichts ist für mich unwirklicher als nachcolorierte Filmschnipsel aus dem 2. Weltkrieg oder aus den 30er Jahren. Natürlich ist mir klar, daß die Welt auch damals schon farbig war, aber da ich von Klein auf aus dieser Zeit schwarz-weiß-Filme und Bilder gewohnt bin, irritiert es mich, wenn plötzlich die berüchtigten Fahnen aus der NS-Zeit in knalligem Rot zu sehen sind.

            Und die knalligen Farben in Filmen, das man glaubt, man sei in eine Bonbon-Fabrik geraten, sind sowieso eine Erfindung des neuen HD-Digitalzeitalters. In den 80er Jahren waren die Farben in den Filmen noch viel blasser als heute. Mir hat das auch besser gefallen, aber das ist natürlich Geschmacksache.



            > Von ordentlicher Szeneausleuchtung scheint
            > die Produktion auch noch nie was gehört zu haben
            > um eben dieses Jahrzehnt ordentlich darzustellen

            Schau dir mal "Alien" an. Da kann man tatsächlich von mangelnder Szenenausleuchtung sprechen...lol. Aber im Ernst: ich hab alles gesehen. Mir kam das auch nicht besonders dunkel vor, außer in der Szene im zweiten Teil in der Szene in der Bar, wo kurzzeitig der Strom ausgefallen ist (da mutt et ja dunkel sein, Mensch!) und bei dem Tanzwettbewerb. Aber da gehört es zur Szene. Außenherum stehen Autos, die mit ihren Scheinwerfern die Tanzfläche beleuchten. Da kommt es ziemlich unecht rüber, wenn alles wie am Tag zu sehen ist. Ansonsten...vielleicht mußt du auch nur mal dein TV-Bild heller einstellen.



            > Auch teilweise sehr schwach, die dazu absolut
            > nicht passende Musik aus der Konserve

            Also das stimmt aber wirklich nur zum Teil. Bill Haley´s Rock around the Clock ist exakt diese Zeit. Ja, Peter Kraus´ Sugar Baby mag zwei Jahre später gewesen sein. Aber es trifft nichtsdestotrotz absolut den Zeitgeist. Und es gibt wohl beinahe keine historischen Stoffe, bei denen die Musik zu 100 Prozent korrekt ist. Solange die keine Disco-Musik aus den 70ern spielen *lach*



            > Weiterhin teilweise auch schon fast sehr lachhaft,
            > die Dialoge in aktuellem heutigen Deutsch

            Ähm... auch damals haben die Menschen schon Deutsch gesprochen. Okay, in Berlin sowas ähnliches. Aber Dialekt wird in vielen Produktionen vermieden, da sonst viele wegschalten, weil sie nichts verstehen. Außerdem kann man viel falsch machen, siehe die Produktion "Tannbach - Schicksal eines Dorfes", wo man den Kardinalsfehler begangen hat, in einem fränkischen Dorf oberbayerischen Dialekt reden zu lassen und daraufhin viele böse Briefe bekommen hat. Deshalb werden sich künftig viele in solchen Produktionen wohl eher dem Hochdeutschen zuwenden
            Und wenn du Begriffe meinst wie "Knorke" oder "Dufte".... naja, auf die kann ich verzichten. Die brauch ich nun wirklich nicht, um mich in die Zeit zu versetzen.



            Also man kann sicherlich einiges kritisieren, aber die Beurteilung "dahingeschluderte Produktion" finde ich - entschuldige bitte - mehr als ungerechtfertigt.
          • am via tvforen.de

            Jo-Kurt schrieb:
            -------------------------------------------------------
            > Manches von dem, was du am Film kritisierst, kann
            > ich nicht ganz nachvollziehen:
            >
            >
            > Buratino schrieb:
            > --------------------------------------------------
            > -----
            > > Also ich habe nur mal kurz reingeschaut, was
            > mich
            > > sofort abschreckte sind folgende Dinge:
            > >
            > > Hier wird wieder eine pseudo 50 Jahre Optik
            > > erzeugt auf billigste Art, indem man ein
            > farblich
            > > entsättigtes, und braun grünliches Bild
            > > vorgesetzt bekommt
            >
            > Also ganz ehrlich. Das farblich entsättigte,
            > bräunlich-grünliche Bild ist für mich sogar
            > zwingend notwendig, um den Zuschauer in die Zeit
            > zu versetzen. Gerade diejenigen, die wie ich diese
            > Zeit nicht selbst erlebt haben, haben oftmals nur
            > einen einzigen Bezug zu dieser Zeit damals. Und
            > das sind die farblich entsättigten Diabilder mit
            > einem Braun- bzw. einem Grünstich, die ich als
            > Kind mit meinen Eltern immer angesehen habe. Für
            > mich (und bestimmt viele andere) sind die 50er und
            > 60er Jahre grünlich-bräunlich. Genauso wie die
            > 40er Jahre und die Zeit davor für mich nur
            > authentisch wirkt, wenn sie schwarz-weiß ist.
            > Nichts ist für mich unwirklicher als
            > nachcolorierte Filmschnipsel aus dem 2. Weltkrieg
            > oder aus den 30er Jahren. Natürlich ist mir klar,
            > daß die Welt auch damals schon farbig war, aber
            > da ich von Klein auf aus dieser Zeit
            > schwarz-weiß-Filme und Bilder gewohnt bin,
            > irritiert es mich, wenn plötzlich die
            > berüchtigten Fahnen aus der NS-Zeit in knalligem
            > Rot zu sehen sind.
            >
            > Und die knalligen Farben in Filmen, das man
            > glaubt, man sei in eine Bonbon-Fabrik geraten,
            > sind sowieso eine Erfindung des neuen
            > HD-Digitalzeitalters. In den 80er Jahren waren die
            > Farben in den Filmen noch viel blasser als heute.
            > Mir hat das auch besser gefallen, aber das ist
            > natürlich Geschmacksache.
            >
            >
            >
            > > Von ordentlicher Szeneausleuchtung scheint
            > > die Produktion auch noch nie was gehört zu
            > haben
            > > um eben dieses Jahrzehnt ordentlich
            > darzustellen
            >
            > Schau dir mal "Alien" an. Da kann man tatsächlich
            > von mangelnder Szenenausleuchtung sprechen...lol.
            > Aber im Ernst: ich hab alles gesehen. Mir kam das
            > auch nicht besonders dunkel vor, außer in der
            > Szene im zweiten Teil in der Szene in der Bar, wo
            > kurzzeitig der Strom ausgefallen ist (da mutt et
            > ja dunkel sein, Mensch!) und bei dem
            > Tanzwettbewerb. Aber da gehört es zur Szene.
            > Außenherum stehen Autos, die mit ihren
            > Scheinwerfern die Tanzfläche beleuchten. Da kommt
            > es ziemlich unecht rüber, wenn alles wie am Tag
            > zu sehen ist. Ansonsten...vielleicht mußt du auch
            > nur mal dein TV-Bild heller einstellen.
            >
            >
            >
            > > Auch teilweise sehr schwach, die dazu absolut
            > > nicht passende Musik aus der Konserve
            >
            > Also das stimmt aber wirklich nur zum Teil. Bill
            > Haley´s Rock around the Clock ist exakt diese
            > Zeit. Ja, Peter Kraus´ Sugar Baby mag zwei Jahre
            > später gewesen sein. Aber es trifft
            > nichtsdestotrotz absolut den Zeitgeist. Und es
            > gibt wohl beinahe keine historischen Stoffe, bei
            > denen die Musik zu 100 Prozent korrekt ist.
            > Solange die keine Disco-Musik aus den 70ern
            > spielen *lach*
            >
            >
            >
            > > Weiterhin teilweise auch schon fast sehr
            > lachhaft,
            > > die Dialoge in aktuellem heutigen Deutsch
            >
            > Ähm... auch damals haben die Menschen schon
            > Deutsch gesprochen. Okay, in Berlin sowas
            > ähnliches. Aber Dialekt wird in vielen
            > Produktionen vermieden, da sonst viele
            > wegschalten, weil sie nichts verstehen. Außerdem
            > kann man viel falsch machen, siehe die Produktion
            > "Tannbach - Schicksal eines Dorfes", wo man den
            > Kardinalsfehler begangen hat, in einem
            > fränkischen Dorf oberbayerischen Dialekt reden zu
            > lassen und daraufhin viele böse Briefe bekommen
            > hat. Deshalb werden sich künftig viele in solchen
            > Produktionen wohl eher dem Hochdeutschen zuwenden
            > Und wenn du Begriffe meinst wie "Knorke" oder
            > "Dufte".... naja, auf die kann ich verzichten. Die
            > brauch ich nun wirklich nicht, um mich in die Zeit
            > zu versetzen.
            >
            >
            >
            > Also man kann sicherlich einiges kritisieren, aber
            > die Beurteilung "dahingeschluderte Produktion"
            > finde ich - entschuldige bitte - mehr als
            > ungerechtfertigt.


            Unterschreibe ich so - lach - und weise noch mal darauf hin das die Serie in den 50 zigern spielt und nicht 1956 ! Die 56 ist die Hausnummer der Tanzschule !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
            Daher sehe ich auch bei dem Lied von Peter Kraus absolut keinen Fehler.

            Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Nachdenker schrieb:

            > Unterschreibe ich so - lach - und weise noch mal
            > darauf hin das die Serie in den 50 zigern spielt
            > und nicht 1956 ! Die 56 ist die Hausnummer der
            > Tanzschule !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
            >
            > Nachdenker


            Und hier irrt der Nachdenker.....lol :-)

            Hab vorhin auf Wikipedia nachgesehen. Und dort steht auch wortwörtlich:

            "Handlung: Berlin 1956. Tanzschulenbesitzerin ..... usw."


            Wobei ich nicht sicher bin, ob sich die Handlung nicht über einen langen Zeitraum hinzieht.
          • am via tvforen.de

            Im Teil 2 heißt es ja auch, dass der Vater seit 1954 aus der Gefangenschaft zurück ist und seit 2 Jahren in Pankow lebt

            Das mit der 56 ist eben doppeldeutig
          • am via tvforen.de

            Vio99 schrieb:
            -------------------------------------------------------
            > Im Teil 2 heißt es ja auch, dass der Vater seit
            > 1954 aus der Gefangenschaft zurück ist und seit 2
            > Jahren in Pankow lebt
            >
            > Das mit der 56 ist eben doppeldeutig

            Ja da gehe ich mit.-lach-
            Nachdenker
          • am via tvforen.de

            Jo-Kurt schrieb:
            -------------------------------------------------------
            > Genauso wie die
            > 40er Jahre und die Zeit davor für mich nur
            > authentisch wirkt, wenn sie schwarz-weiß ist.
            > Nichts ist für mich unwirklicher als
            > nachcolorierte Filmschnipsel aus dem 2. Weltkrieg
            > oder aus den 30er Jahren.

            Bist du dir sicher, dass du nachkolorierte Filme immer von Original-Farbaufnahmen unterscheiden kannst? Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Soviel ich weiß, hat z.B. Eva Braun ihre Privataufnahmen auf dem Berghof in Farbe gedreht - und die kommen in fast jeder Hitler-Doku vor.

            Ansonsten kann ich Buratinos Kritik an Farben, Ausleuchtung und Effekten auch nicht so ganz nachvollziehen. Aber ich verstehe auch zu wenig von der Materie. Optisch fand ich die ersten zwei Teile ganz gelungen - bis auf den "Sonja-Lundi-Film", den Monika und Joachim im Kino sehen. Der wirkte so grauenhaft unecht, dass es schon unfreiwillig komisch wurde.

            > > Weiterhin teilweise auch schon fast sehr
            > lachhaft,
            > > die Dialoge in aktuellem heutigen Deutsch
            >
            > Ähm... auch damals haben die Menschen schon
            > Deutsch gesprochen.

            Mir sind da einige Patzer aufgefallen. Zum Beispiel:
            "Ich habe einen tierischen Hunger."
            "Alles gut bei euch?" (Frage der Gastgeberin bei Tisch)

            Obwohl ich die Zeit nicht miterlebt habe, bin ich mir sehr sicher, dass man in den 50ern nicht so geredet hat.

            EDIT: Ich fange gerade an, via Mediathek den 3. Teil zu gucken. Zitat:
            "Sie hat den zweiten Platz gemacht. Du glaubst nicht, was die drauf hat."
          • am via tvforen.de

            Spoonman schrieb:
            -------------------------------------------------------

            > Bist du dir sicher, dass du nachkolorierte Filme
            > immer von Original-Farbaufnahmen unterscheiden
            > kannst?

            Nein, das wollte ich damiit auch gar nicht sagen (obwohl diese roten Nazi-Fahnen schon immer arg leuchtend rot und auf mich damit irgendwie nachcoloriert wirken).
            Aber auch wenn diese Farbaufnahmen original sind, wirkt Farbe bei Filmen aus den 40er Jahren (oder davor) für mich einfach unecht, weil ich es von Kindheit an gewohnt bin, daß alles aus dieser Zeit schwarz-weiß ist. Früher gab es sehr viel weniger private Filmaufnahmen aus dieser Zeit (wie z.B. von Eva Braun oder auch anderen) zu sehen als heute. Da gab es fast nur Filme und da erinnere izumindest ch mich nur an sw-Filme. Und die wenigen zeitgenössischen, privat erstellten Filmschnipsel waren normalerweise ebenso sw. Überhaupt gab es da viel weniger Dokumentationen als heute. Das hat erst Mitte der 90er Jahre mit Guido Knop begonnen. Inzwischen wird man mit diesen Dokus ja beinahe erschlagen.
            Und ich kann mich erinnern, als vor einigen Jahren gezeigt wurde, daß man damit begonnen hat, mittels eines neuen Verfahrens solche zeitgenössischen Privataufnahmen nachzucolorieren, um einen realen Farbeindruck aus dieser Zeit zu erzeugen. Das war beinahe eine Sensation, wirkte aber auf mich gleich irgendwie unecht.
          • am via tvforen.de

            Jo-Kurt schrieb:
            -------------------------------------------------------

            > Also ganz ehrlich. Das farblich entsättigte,
            > bräunlich-grünliche Bild ist für mich sogar
            > zwingend notwendig, um den Zuschauer in die Zeit
            > zu versetzen. Gerade diejenigen, die wie ich diese
            > Zeit nicht selbst erlebt haben, haben oftmals nur
            > einen einzigen Bezug zu dieser Zeit damals. Und
            > das sind die farblich entsättigten Diabilder mit
            > einem Braun- bzw. einem Grünstich, die ich als
            > Kind mit meinen Eltern immer angesehen habe. Für
            > mich (und bestimmt viele andere) sind die 50er und
            > 60er Jahre grünlich-bräunlich.

            Schon mal was von "Mad Men" gehört? Und vor allem gesehen? Die u.a. für ihre Ausstattung und optische Umsetzung gefeierte Serie ist quasi die Gegenthese zu deiner Behauptung.

            https://www.youtube.com/watch?v=EVLMEVjThEY

            Die Sehgewohnheit, in der du immer noch verhaftet bist, erinnert mich an die Behauptung mancher Leute, die damalige Musik müsse man auch mit dem Knacksen und Knistern alter Schallplatten hören. Dass aber damalige Aufnahmen nicht mal einen Hauch vom alten Charme verlieren müssen, wenn man sie sogar aus dem Korsett damaliger Mono-Technik befreit und sie erstklassig in Stereo aufbereitet, zeigen entsprechende Neuveröffentlichungen der Beach Boys.

            https://www.youtube.com/watch?v=MWJXTdCVsKI
          • am via tvforen.de

            Atavist schrieb:

            > Die Sehgewohnheit, in der du immer noch verhaftet
            > bist, erinnert mich an die Behauptung mancher
            > Leute, die damalige Musik müsse man auch mit dem
            > Knacksen und Knistern alter Schallplatten hören.
            > Dass aber damalige Aufnahmen nicht mal einen Hauch
            > vom alten Charme verlieren müssen, wenn man sie
            > sogar aus dem Korsett damaliger Mono-Technik
            > befreit und sie erstklassig in Stereo aufbereitet,
            > zeigen entsprechende Neuveröffentlichungen der
            > Beach Boys.

            Daß sie sich dann klasse anhören und man sie bestimmt großartig genießen kann, will ich gar nicht bestreiten. Aber sich gedanklich und stimmungsmäßig wirklich in die damalige Zeit zurückversetzen kann man nach meiner Ansicht tatsächlich besser, wenn man die alten Platten mit dem Knistern und Knacksen hört. Und ich glaube, mit dieser Meinung bin ich nicht ganz allein.
        • am via tvforen.de

          Ich habs bisher noch nicht gesehen, aber nach dem was ich von euch hier lese kommt mir das auch sehr authentisch vor. Auch in den 1960ern ging es noch viel strenger zu als das heute so die Norm ist. Dass Kinder zuhause Prügel bekommen war auch in meiner Generation noch normal und dass das früher noch strenger war hab ich damals auch oft gehört.

          Ich mag das wenn in historischen Filmen oder Serien die Menschen so gezeigt werden wie sie in der Zeit auch waren, dass die damals gängigen Meinungen und Moralvorstellungen vertreten werden und man nicht mit heutigen Maßstäben an so eine Zeit herantritt.
          • am via tvforen.de

            Ich finde das Ganze schon authentisch.Man muss nur seine Eltern oder Großeltern fragen.
            Natürlich wirkt es gestrafft und konzentriert,immerhin werden viele Themen in drei Filme gequetscht.
            Wir fühlten uns sehr unterhalten.
            • am via tvforen.de

              Mir war das alles zu überladen und teilweise unglaubwürdig.
              Die Mutter war mir zu kaltherzig, die Tochter zu schusselig und immer dieser ängstliche Blick.
              Unglaubwürdig auch , wie die Tochter die Tanzstunde leiten sollte und sich dermaßen unsicher und ungeschickt anstellte.

              Ich werde natürlich trotzdem die anderen beiden Teile anschauen, denn ich mag diese historischen Stoffe.
              • am via tvforen.de

                Navida schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > Mir war das alles zu überladen und teilweise
                > unglaubwürdig.
                > Die Mutter war mir zu kaltherzig, die Tochter zu
                > schusselig und immer dieser ängstliche Blick.
                > Unglaubwürdig auch , wie die Tochter die
                > Tanzstunde leiten sollte und sich dermaßen
                > unsicher und ungeschickt anstellte.
                >
                > Ich werde natürlich trotzdem die anderen beiden
                > Teile anschauen, denn ich mag diese historischen
                > Stoffe.

                Da ist was dran an Deiner Kritik.
                Aber die Rollen sind schon großartig besetzt, besonders der Fabrikantensohn. Dem könnte ich pausenlos eine reinballern (nicht ins Gesicht, weiter unten): Aber auch er ist unglücklich in seiner Rolle.
              • am via tvforen.de

                Wäre jetzt natürlich interessant, zu erfahren, ob du die Zeit damals selbst erlebt hast.

                Wieso denkst du, daß es zu unglaubwürdig ist? Die Mutter zu kaltherzig? Dazu muß man sich nur vorstellen, daß der Krieg erst 11 Jahre her war. Der Krieg mit seiner unglaublichen Zerstörung, all das Leid, der Tod von Angehörigen, auch die vorangegangene Schreckensherrschaft der Nazis, die ja durchaus auch für die Durchschnittsbürger furchtbar sein konnte, sowie die Jahre des Hungerns und der Mangelwirtschaft bis in die späten 40er Jahre haben sicherlich viele Menschen so hart werden lassen. So eine für uns heute unvorstellbar brutale und fürchterliche Zeit überstehen viele eben nur dadurch, daß sie sich einen dicken Panzer zulegen und selbst hart werden. Unter den Nazis war es zudem mehr als erwünscht, daß die Menschen nur nicht zu weich sind und auch ihren Kindern gegenüber eine gewisse Härte an den Tag legen.
                Daher glaube ich, daß die Mutter in diesem Film sicherlich stellvertretend für viele Mütter dieser Zeit recht gut getroffen wurde, wenngleich das natürlich nicht heißen soll, daß ausnahmslos alle Mütter so waren. Das ganz bestimmt nicht.

                Und was die ungeschickte und unsichere Tochter angeht. Das kennt man doch sogar heute noch von vielen Teenagern. Stell mal so einen Backfisch vor eine Menschengruppe und lass ihn/sie einen Vortrag halten. Da werden viele plötzlich sehr unsicher und fangen an zu haspeln und werden knallort. Ich erinner mich noch gut an diverse Referate in der Schule. Da wurden aus sonst ach so obercoolen Sprücheklopfern plötzlich ganz kleine Mäuslein.... lol. Find ich von daher - gerade bei so einem schüchternen Mädchentyp - jetzt auch nicht übertrieben.
              • am via tvforen.de

                Mir gefällt es auch ganz gut, vor allem dass man nicht die ewig gleichen Fernsehgesichter sieht, bis auf ein paar Ausnahmen und die nehmen sich angenehm zurück. Viele interessante Charaktere, die auch die Zeit bekommen sich zu entwickeln. Ich bin nach der ersten Folge hängengeblieben, und wenn es so weiter geht, bleib ich auch dran.
              • am via tvforen.de

                In der Zeit von 1956 habe ich tatsächlich schon gelebt, allerdings war ich noch ein Kind.
                Dass die Leute den Krieg verdrängt haben, ist mir schon bewußt, dass Eltern nicht viel Zärtlichkeit gezeigt haben, auch - aber die Mutter ist einfach unerträglich.
                Aber ich gehe mal davon aus, dass die jüngste Tochter ein Seitensprung war und sie deshalb so unausstehlich ihrem Kind gegenüber ist.
              • am via tvforen.de

                Navida schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > In der Zeit von 1956 habe ich tatsächlich schon
                > gelebt....



                WAAAS?! So alt bist Du schon??? ;-)))
              • am via tvforen.de

                Ja, stell Dir vor ;-))
              • am via tvforen.de

                Navida schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > Aber ich gehe mal davon aus, dass die jüngste
                > Tochter ein Seitensprung war und sie deshalb so
                > unausstehlich ihrem Kind gegenüber ist.


                Komisch. Genau das hab ich mir gestern während des zweiten Teils auch mal gedacht. Aber nicht, weil die Mutter so hart ihr gegenüber ist (das kam mir gar nicht in den Sinn, könnte aber absolut richtig sein), sondern weil sie komischerweise anders aussieht als ihre beiden Schwestern, die ich ganz am Anfang nicht einmal richtig auseinanderhalten konnte. Beide dunkelhaarig und ein ähnlicher Typ. Monika dagegen ist blond, trägt eine Brille und ist ein ganz anderer Typ als ihre beiden Schwestern.

                Hab es dann aber abgetan, weil ich dachte, daß die halt wahllos irgendwelche Schauspieer gecastet haben, ohne auf eine familiäre Ähnlichkeit zu achten. Aber daß du jetzt dieselbe Vermutung äußerst, hat mich verblüfft.
              • am via tvforen.de

                Jo-Kurt schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > Komisch. Genau das hab ich mir gestern während
                > des zweiten Teils auch mal gedacht. Aber nicht,
                > weil die Mutter so hart ihr gegenüber ist (das
                > kam mir gar nicht in den Sinn, könnte aber
                > absolut richtig sein), sondern weil sie
                > komischerweise anders aussieht als ihre beiden
                > Schwestern, die ich ganz am Anfang nicht einmal
                > richtig auseinanderhalten konnte. Beide
                > dunkelhaarig und ein ähnlicher Typ. Monika
                > dagegen ist blond, trägt eine Brille und ist ein
                > ganz anderer Typ als ihre beiden Schwestern.
                >
                > Hab es dann aber abgetan, weil ich dachte, daß
                > die halt wahllos irgendwelche Schauspieer gecastet
                > haben, ohne auf eine familiäre Ähnlichkeit zu
                > achten. Aber daß du jetzt dieselbe Vermutung
                > äußerst, hat mich verblüfft.

                Das war mir direkt aufgefallen. Wenn es dafür allerdings keinen dramaturgischen Grund geben sollte, ist es schlicht Schlamperei. Denn die beiden anderen Schwestern sind gut als Familie erkennbar.
              • am via tvforen.de

                Nun ja, der Tanzlehrer Fritz Assmann (?) oder Hartmann (?) hat sich ja auch auffällig um
                Monika bemüht. Und es wurde ja auch angedeutet, dass die beiden, also die Mutter und der Tanzlehrer, ein Verhältnis hatten und der Vater deshalb möglicherweise nicht nach Hause gekommen ist.
                Aber dass Monika anders als ihre Schwestern aussieht, ist mir gar nicht so bewußt gewesen, nur dass sie natürlich vollkommen anders sich bewegt - trampelig eben...

                Auch das Lied von Peter Kraus muß ich überhört haben. Ich habe nur Elvis Presley und Bill Haley bewußt wahrgenommen :)

                In der Programmzeitschrift steht übrigens "Berlin im Jahr 1956" aber auch dass die Tanzschule in Hausnummer 56 untergebracht sei.

                Einige Szenen finde ich einfach überzogen, die Mutter sowieso. Wie kann sie der naiven Monika Sexfantasien unterstellen (vermutlich hat sie die selber), wie kann sie ihre Schüler bloßstellen (z.B. wie die Herren die Damen beim Tanzen anfassen) und dann kenne ich es auch nicht in einer Tanzschule, dass eine Tanzlehrerin ohne Partner (also Monika in dem Fall) vortanzt, also alleine und dann noch sehr ungraziös. Außerdem die Szene mit dem Messer. Monika sticht auf ihren Begleiter im Kino ein, er blutet stark, und beide verlassen ohne Rührung das Kino und gehen nach Hause...
              • am via tvforen.de

                Navida schrieb:
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                .
                > Aber ich gehe mal davon aus, dass die jüngste
                > Tochter ein Seitensprung war und sie deshalb so
                > unausstehlich ihrem Kind gegenüber ist.


                Bravo, das hast du ja sehr gut erkannt!

                Was die Authentizität der Sprache angeht: Ich fand's amüsant, nach Jahrzehnten mal wieder das Wort "poussieren" (=flirten) zu hören.

                Ein ungewollter (?) Gag war vielleicht, als der Ostberliner Torwart sagte: "Wir gehen nach München, die können einen ordentllichen Torwart gebrauchen"
            • am via tvforen.de

              Mal sehen. Ich bin sehr gespannt. An sich mag ich so historische Familiensagas. Wenn sie sich nicht zu sehr in Herzschmerz und Schmalz verlieren. Alleine schon immer die tollen Autos sind einfach eine Augenweide.

              Außerdem fand ich den Satz in der Vorschau schon genial, als die Tochter nach einer Vergewaltigung meint: "Mutti, ich fühl mich so schmutzig!" und die daraufhin knochentrocken: "Na, dann geh baden! Auch wenn heute nicht Samstag ist."

              Demnächst dann ja auch die Geschichte der Dassler-Brüder über Puma und Adidas.
              • (geb. 1963) am

                Kann man ja heutzutage Aufnehmen
                Freue mich auch auf die Mini
                • am via tvforen.de

                  Ich bin mal gespannt auf die Serie, aber bin nicht so begeistert davon dass sie an 3 verschiedenen Wochentagen gezeigt wird. Morgen und Mittwoch hab ich schon andere Serien, die ich seit Jahren schaue. Ich werds mir wohl aufnehmen und dann anschauen wenn ich nach Ostern ein paar Tage frei hab.

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