Zum ersten Mal seit der Übernahme durch den amerikanischen Medienkonzern Viacom liegt der Musiksender VIVA wieder in der Gewinnzone. Zusammen mit den Sendern MTV, Nick und Comedy Central ist VIVA in die Viacom-Tochter MTV Networks eingegliedert. Deren Chefin Catherine Mühlemann bestätigte am Mittwoch in Berlin, dass drei von vier Sendern momentan profitabel seien. Genaue Umsatzzahlen wurden nicht bekannt.
Im Jahr 2004 hatte Viacom rund 300 Millionen Euro für einen Mehrheitsanteil an VIVA gezahlt. In den ersten Jahren machte der Sender für den Mutterkonzern allerdings noch keinen Profit. Ein Faktor hierbei: die Verbannung von Klingeltonwerbung aus der Hauptsendezeit nach Oktober 2005, wodurch die Einnahmen von mehreren Millionen Euro fehlten. Im aktuellen Jahr seien diese Verluste laut Mühlemann allerdings durch Werbung von großen Markenanbietern, beispielsweise aus der Automobilindustrie, wieder wettgemacht worden. Allerdings könne man auf zweifelhafte Anrufsendungen wie „Money Express“, die zu später Stunde auf drei MTV Networks-Sendern ausgestrahlt werden, aus finanziellen Gründen bis auf weiteres nicht verzichten.
Insgesamt sei der Marktanteil von VIVA bei den 14- bis 29-Jährigen von 1,6 auf 2,5 Prozent gestiegen. Drei der vier MTV Networks-Sender würden Gewinn machen, lediglich das im Januar gestartete Comedy Central liege laut Catherine Mühlemann noch hinter den Quotenvorstellungen. Zudem würden rund zehn Prozent des Umsatzes von MTV Networks durch Internet-Angebote erzielt. Einen Zukauf weiterer Kanäle schloss Mühlemann trotz des momentanen Erfolgs allerdings aus. Vielmehr gehe es jetzt darum, die vorhandenen Marken auf allen Verbreitungsplattformen weiter zu etablieren.
