„Unter uns“-Jubiläum mit KI: Überraschendes Wiedersehen mit verstorbener Figur

Der „Unter uns“-Geburtstag rückt immer näher: Am 28. November wird die RTL-Soap 30 Jahre alt. Dies zelebriert der Sender mit einer ganz besonderen Jubiläums-Woche vom 25. bis zum 29. November. In diesen Folgen geht es um gehütetes Familien-Geheimnis der Weigels, das sich nicht nur nachhaltig auf die Handlung der Serie, sondern auch auf die Figuren der Schillerallee auswirken wird. Fast 19 Jahre nach ihrem Serientod gibt es ein Wiedersehen mit einer der beliebtesten Schillerallee-Figuren: Margot Weigel!

Die bereits 2005 verstorbene Großmutter erscheint ihrer Urenkelin Cecilia (Carina Koller) im Traum. Davon ist sie zunächst völlig überrumpelt. Im Traum erteilt Margot Cecilia den Auftrag, auf den Spuren ihres Lebens zu wandeln – und sich auf eine Zeitreise zu begeben. Als Cecilia aufwacht, bleibt sie skeptisch, schließlich handelte es sich „bloß um einen Traum“. Sie entschließt sich dennoch dazu, den Auftrag ihrer Uroma anzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, dass sie am Ende ihrer Reise ein Geheimnis der Weigels lüften wird, das die Geschichte ihrer Familie neu schreiben könnte …

Wie ist die Rückkehr der von Christiane Maybach verkörperten Margot Weigel möglich, wo die Schauspielerin doch schon im Jahr 2006 an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben ist? Die Antwort lautet: Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Für den Jubiläums-Plot wurde auf die KI-Technologien des ukrainischen Softwareunternehmens Respeecher zurückgegriffen, das bereits bei der Serie „Neue Geschichten vom Pumuckl“ 2023 dem rothaarigen Kobold die Stimme des verstorbenen Schauspielers Hans Clarin zurückgegeben hat.

Produzent Guido Reinhardt von UFA Serial Drama erläutert, dass man die ikonische Figur Margot Weigel zurückbringen wollte, um ihr Vermächtnis zu erzählen. Daraus resultierte eine Zeitreise, bei der wir die junge Margot an wichtigen Stationen ihres Lebens in den späten 50er Jahren begleiten. All in all, für eine Daily mit einem täglich hohen Drehpensum ist das ohne den Einsatz von KI nicht leistbar. Von der Idee bis zur Umsetzung brauche es sehr klare Regeln für die Besetzung, Maske und Kostüm, sowie für die Inszenierung. Gestik, Sprechgeschwindigkeit und Körpersprache der Schauspielerin, die die Rolle übernimmt, müssen mit dem Original übereinstimmen und natürlich muss eine Einwilligung in diese Transformation vorliegen. Dadurch schafft man Vorrausetzungen für die KI, die für Visualisierung und Vertonung notwendig sind.

Bezüglich der Rechtslage, die von Christiane Maybach gespielte Margot Weigel wieder zum Leben zu erwecken, erläutert Produzent Reinhardt: Hier waren zwei Dinge ausschlaggebend, neben der Tatsache, dass wir nicht Christiane Maybach, sondern die Kunstfigur Margot Weigel wieder kurzzeitig in die Serie geholt haben: Christiane Maybach wollte nicht aufhören zu drehen, sondern am liebsten noch viele Jahre diese besondere Figur verkörpern. Ihre persönliche Leidensgeschichte hat sie letztendlich daran gehindert. Sie hatte keinerlei Verwandte oder Angehörige zum Zeitpunkt ihres Todes, die wir befragen konnten. Somit haben wir anlässlich des Jubiläums ihrer Serie ihren letzten Willen umgesetzt: Sie niemals zu vergessen! Daher erhält sie ebenfalls posthum eine Gage für diese Szenen, die wir an eine Forschungseinrichtung spenden, die sich mit den Folgen ihrer Erkrankung beschäftigt.

Auf die generelle Frage, wie Künstliche Intelligenz die Film- und Serienbranche nachhaltig verbessern kann, meint Guido Reinhardt: Ob und wie KI etwas verbessern wird, werden wir sehen und auch erleben. Zunächst beschleunigt es bestimmte Workflows und ermöglicht größere kreative Möglichkeiten für geringere Aufwände. Es wird zu großen preislichen und ggf. qualitativen Unterschieden zwischen Manufaktur und industrieller Fertigung kommen. Das müssen wir berücksichtigen.