Tour-Coup für Sat.1 ein ‚wirtschaftliches Desaster‘

Spot-Preis zum Spottpreis

Ralf Schönfeldt – 25.07.2007

Die Übertragung der „Tour de France“ entwickelt sich für Sat.1 offenbar immer mehr zu einem Reinfall. Nach einem Bericht des Branchendienstes „werben & verkaufen“ springen immer mehr Werbekunden ab. Nun muss Sat.1 die Spot-Preise senken – die Rede ist von bis zu 50 Prozent.

Danach will beispielsweise der Konsumgüterhersteller Unilever im Umfeld des Tour nicht mehr werblich in Erscheinung treten. Jürgen Kievit, TV-Stratege bei der Omnicom Media Group, die Werbezeiten an die Fernsehwirtschaft vermittelt, bezeichnete die Tour gegenüber dem Magazin als „wirtschaftliches Desaster“.

Während die Einschaltquoten für die Live-Übertragungen bisher deutlich im mittleren einstelligen Bereich geblieben sind (am Montag bei 5,8%), konnte der Privatsender am gestrigen Dienstag mit seinem bekannten Mix aus Gerichtsshows und Doku-Dramas wieder Marktanteile im zweistelligen Prozentbereich erzielen. Die „Tour de France“ hatte gestern eine Pause eingelegt.

Nach dem Ausstieg von ARD und ZDF hatte Sat.1 überraschend die Live-Übertragungsrechte an der „Tour de France“ übernommen (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ist man weil man wehig Geld hat gleich geistige Unterschicht? Wohl kaum. Ich schau SAT1 nicht, obwohl ich wenig Geld habe, und das trotz Studium. Meine Eltern sind beide gute Verdiener und bei denen läuft SAT1 täglich zum Kaffee bis zum Abend.
    Außerdem ist eine Personengruppe ohne Geld nun mal gar keine relevante Zielgruppe für Werbung.
    Vielleicht ist diese Art TV zu schauen (gilt auch für ähnliche Nachmittagsprogramme bei PRO7 und RTL usw.) eher mit dem Phänomen der Autobahngaffer nach einem Unfall zu vergleichen, Sensationsgier, Schadenfreude und was sonst noch, aber quer durch alle Bevölkerungsschichten.
    • am via tvforen.de

      Ich hätte es nicht schöner formulieren können. :-)
    • am via tvforen.de

      Geschieht ihnen recht! Hoffentlich wird derjenige, der bei Sat1 dafür verantwortlich ist, auch zur Verantwortung gezogen. (Nun ja, natürlich eine vage Hoffnung: Ggf. werden sie irgendein kleines Würstchen als Sündenbock finden und das Managerpack, was wirklich den Mist gebaut hat, kriegt noch einen dicken Bonus hintergeworfen - wie immer und überall.)
  • am via tvforen.de

    Was mich noch vielmehr erschüttert, ist die Meldung am Rande:
    Am Ruhetag der Tour hat sich an einem normalen SAT Programmtag mit Gerichtsshows der Zuschaueranteil verdoppelt.
    Es kann doch nicht wahr sein, das so ein getürkter Mist für Beschränkte so ein Zulauf hat. Da wundert mich in diesem Land nicht mehr. Es wird wirklich JEDER Sch... angeschaut.!!
    • am via tvforen.de

      Sat 1 ist aktuell nur noch primär ein Unterschichtensender für Leute ohne Geld und das soll dann die relevante Werbezielgruppe sein.

      Die Dopingtour interessiert niemand mehr, Leute denen es noch schlechter geht als unserer Unterschicht, sind aber von eben dieser gefragt.
  • am via tvforen.de

    na viel spaß noch sat1:-)

    Rückzug von Spitzenreiter Rasmussen

    Aubisque - Rote Karte für das Gelbe Trikot: Erst baute Spitzenreiter Michael Rasmussen seinen Vorsprung auf die gesamte Konkurrenz mit seinem zweiten Etappensieg aus, dann wurde er vom eigenen Team aus dem Rennen genommen. Wie die französische Sportzeitung „L'Equipe” berichtet, zog das niederländische Rabobank- Team den dänischen Radprofi mit sofortiger Wirkung von der Frankreich-Rundfahrt zurück. Der Tour-Führende Rasmussen wird beschuldigt, mehrere Dopingkontrollen verpasst zu haben.
    • am via tvforen.de

      Wer möchte denn ernsthaft als Werbetreibender bzw. Sponsor noch im Umfeld der Tour de France in Erscheinung treten? Vielleicht die Pharmaunternehmen selbst, das wäre dann wenigstens konsequent!
      • am via tvforen.de

        Irgendwie amüsiert mich das tierisch, wie die Geldgeilheit jetzt auf $AT1 zurückschlägt.
        LIebe SAT1.Verantwortlichen: vielleicht gibt es ja noch ein paar andere Dinge, die durch die ganz kurzfristige Brille betrachtet, den Blick für das Wesentliche und letztlich erfolgreiche verstellen ?

        "Objects in the $-Goggles appear closer than they really are"
      • am via tvforen.de

        jetzt bringst Du mich ins grübeln...

        ich würde gern was erzählen, habs aber vergessen *gggg


        da lief ne sendung...


        ICH HABS WIEDER


        Das war ich glaube auf ntv oder n24. ne Sondersendung über den mannensmannchef vor gericht. Sponsor der Sondersendung war...

        Deutsche Bank



        kein Witz, ich bringt nicht mehr genau zu sammen, aber so war das. da saß ich noch vorm fernseher und dachte: "Das iss jetzt nich war..."
      • am via tvforen.de

        Ich verstehe da jetzt irgendwie den eigentlich von Dir gemeinten Zusammenhang nicht.....

        Was ist an der Tatsache, dass die Deutsche Bank als Institution eine Sendung sponsert in der es um die Verhandlung von Ron Esser, ehemaliger CEO der Mannesmann AG geht, lustig?

        Es sei denn, es wäre eine Gerichtsverhandlung gewesen über die berichtet wurde, in der auch der damalige und auch noch heutige CEO der Deutschen Bank ebenfalls auf der Anklagebank platz nehmen musste, dann ergebe das einen Sinn.
      • am via tvforen.de

        Spacefalcon schrieb:
        >
        > Was ist an der Tatsache, dass die Deutsche Bank als
        > Institution eine Sendung sponsert in der es um die
        > Verhandlung von Ron Esser, ehemaliger CEO der Mannesmann AG
        > geht, lustig?

        Es ist komisch.
        Klaus Esser hat seine höchst umstrittene Abfindung erhalten, weil unter anderem der CEO der Deutschen Bank Josef Ackermann als Aufsichtsrat von Mannesmann dem zugestimmt hat. Josef Ackermann musste sich deswegen selbst vor Gericht verantworten. Wegen Untreue.
      • am via tvforen.de

        Ich bin mir über die Zusammenhänge der sogenannten Mannesmann-Affäre bewußt, da kannst Du Dir sicher sein.

        Daher sagte ich ja auch was daran komisch sein soll, dass bei einer Reportage über Esser die Deutsche Bank als Sponsor auftritt. Das ist für mich weder lustig noch komisch.

        Was anderes wäre es gewesen, wenn es in der Reportage über den CEO der Deutschen Bank gegangen wäre.

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