„The Loudest Voice“: Russell Crowe in Mediendrama bei Sky

Miniserie durchleuchtet den Architekten der neuen Medienwelt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 29.07.2019, 11:44 Uhr

Russlle Crowe in „The Loudest Voice“ – Bild: JoJo Whilden / Showtime
Russlle Crowe in „The Loudest Voice“

Mit dem Aufstieg und Fall des FOX-News-Gründers Roger Ailes beschäftigt sich die aktuelle amerikanische Miniserie „The Loudest Voice“. Russell Crowe porträtiert den gleichsam gewitzten wie manipulativen und übergriffigen Medienmann in dem siebenteiligen Drama, das bei Sky Atlantic ab dem 16. September 2019 seine Deutschlandpremiere haben wird.

Ab dem Datum erfolgt die Ausstrahlung im wöchentlichen Rhythmus am Montagabend um 20:15 Uhr, die Episoden sind parallel auch immer bei Sky Ticket, Sky Go und über Sky Q auf Abruf verfügbar.

Die Miniserie um den im Mai 2017 verstorbenen Ailes basiert auf dem Sachbuch „The Loudest Voice in the Room“ von Gabriel Sherman – der Titel konterkariert das Konzept des „smartest man in the room“, als der in der Regel zu gelten hofft. Ailes war eben nicht der Klügste, sondern der Lauteste.

Die Serie zeichnet das Leben von Ailes ab 1995 nach. Ailes hatte sich in den zehn Jahren davor zunächst einen Ruf als politischer Berater erarbeitet, und unter anderem für Wahlkampagnen von Ronald Reagan und dessen Nachfolger George H.W. Bush gearbeitet. Anfang der 1990er war er in die Nachrichtenwelt gewechselt. Schon in der Zeit als Berater setzte er eher auf „effektvolle Inszenierung“ denn auf politische Substanz.

Die Serie beginnt mit Ailes’ Rauswurf beim Nachrichtensender CNBC, woraufhin er eine neue Anstellung beim konservativen Medienmogul Rupert Murdoch (dargestellte von Simon McBurney) erhält: Murdoch, der mit Zeitungen in seiner Heimat Australien und in Großbritannien Einfluss genommen hatte, will in den USA einen Nachrichtensender für sein FOX-Imperium aufbauen.

Ailes nimmt den Job an und setzt ihn mit wenigen Skrupeln um. Mit machtpolitischen Hintergedanken und ohne journalistische Integrität läutete Ailes das neue Medienzeitalter ein, das vor allem auf Beschimpfungen unliebsamer Politiker, Framing und dem Schüren von Ängsten bestand – und wirtschaftlich erfolgreich wurde.

2014, im erwähnten Buch von Sherman, wurden erstmalig Berichte von sexueller Belästigung sowie dem Ausnutzen seiner Machtposition gegenüber beruflich untergebenen Frauen über Ailes öffentlich. Bald kam es zu immer weiteren Anschuldigungen, die schließlich 2016 zum Rückzug von Ailes führten – der eine 40-Millionen-Dollar-Zahlung mitnahm. Ailes verstarb 2017 im Alter von 77 Jahren.

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