„The Gates“: Grünes Licht für neue Daily Soap bei CBS

Tägliches Talk-Format wird im Gegenzug eingestellt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 16.04.2024, 16:00 Uhr

Der Cast der letzten Staffel von „The Talk“: (v. l.) Akbar Gbajabiamila, Amanda Kloots, Sheryl Underwood, Jerry O’Connell und Natalie Morales – Bild: CBS
Der Cast der letzten Staffel von „The Talk“: (v. l.) Akbar Gbajabiamila, Amanda Kloots, Sheryl Underwood, Jerry O’Connell und Natalie Morales

Genrewechsel bei CBS im neuen Jahr: Der US-Sender hat verkündet, dass sein langlebiges Nachmittagsformat „The Talk“ zum Ende des Jahres auslaufen wird. Nahezu zeitgleich wurde bekannt, dass CBS eine neue Daytime-Soap bestellt hat, „The Gates“. Noch ist nicht bestätigt, dass die den bisherigen „Talk“-Sendeplatz erhalten wird, jedoch erscheint es wahrscheinlich.

Auch in den USA dominieren und dominierten über die Jahre gewisse Genres das Fernsehgeschehen. Während bei ABC seit 1997 im Nachmittagsprogramm die Panel-Talkshow „The View“ lief, sprang CBS erst 2010 wieder auf den Zug auf und präsentierte „The Talk“, das von Ex–„Roseanne“-Star Sara Gilbert entwickelt wurde. „The Talk“ beerbte dabei die Daily Soap „As the World Turns“ (hierzulande zeitweise als „Jung und Leidenschaftlich“ gezeigt), die seit 1956 ausgestrahlt worden war.

In „The View“ präsentiert eine feste Gruppe von prominenten Frauen (und seit der elften Staffel auch zwei Männer) eine auf leichte Themen getrimmte Talk-Sendung mit verschiedenen Segmenten, darunter „Klatsch“ aus den Schlagzeilen der Regenbogen-Presse, Vorstellung von Mode- und Kosmetikprodukten, Kochen sowie ein ernsthafteres Thema mit einem Gast. Der Cast umfasste in den Staffeln meist fünf Talker gleichzeitig, in der 15-jährigen Geschichte gab es insgesamt 16 Castmitglieder.

„The Gates“ soll bei CBS ab Januar 2025 ausgestrahlt werden. Während Drama-Soaps über Jahrzehnte das Nachmittagsprogramm der US-Sender dominiert hatten, war das Genre in den letzten 20 Jahren als „zu teuer“ zunehmend in Bedrängnis geraten. „The Gates“ ist nun die erste Soap-Bestellung in der Streaming-Ära. Im Zentrum der mit der Organisation NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) entwickelten Serie soll eine wohlhabende schwarze Familie stehen, die in einer abgeschotteten Privatsiedlung („Gated Community“) lebt. Michele Val Jean fungiert als Showrunner. Die Serie wird von P&G Studios hergestellt, einem Tochterunternehmen des Weltkonzerns Procter & Gamble. Das ist zwar eher für seine Konsumgüter-Marken bekannt, agiert aber auch in der Unterhaltungsindustrie, eben um diese Konsumgüter zu bewerben.

CBS will durch die Zusammenarbeit mit NAACP die Sichtbarkeit von Minderheiten im eigenen Programm erhöhen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1998) am

    Die erste neue US-Daytime Soap seit der Premiere von Passions vor 25 Jahren, finde ich mega. Die Thematik ist das, was man von einer guten Soap erwartet: Eine reiche Familie mit gut gespinnten Intrigen. Ich hoffe, dass The Gates ein Erfolg wird und auch nach Deutschland kommt. Die Zeit ist reif, für eine Daily Soap im Streaming-Zeitalter die auf der ganzen Welt geschaut werden kann.

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