RTL: Neues Multifunktions-Nachrichtenstudio für „unabhängigen Journalismus“

Neues 360-Grad-Real-Set ersetzt Greenscreen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 26.08.2022, 11:47 Uhr

Peter Kloeppel im neuen „RTL Aktuell“-Studio – Bild: RTL/Stefan Gregorowius
Peter Kloeppel im neuen „RTL Aktuell“-Studio

Schon seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass RTL Deutschland in seinem Programm mehr Sendeplätze für journalistische Inhalte einräumt – für „unabhängigen Journalismus“, wie stets betont wird. Nun kündigt das Medienhaus den nächsten Schritt an, um diesen Weg auch optisch zu verdeutlichen: Ab dem 4. September führt der Sender ein komplett neues, multifunktionales 360-Grad-Studio ein, aus dem künftig der Großteil der Nachrichten- und Magazinformate kommen wird. Der variabel formbare Raum auf 445 Quadratmetern passt sich den Tageszeiten und wechselnden Nachrichtensituationen an.

Das übergeordnete Corporate Branding der Marke RTL soll dabei durchgängig in den Sendungen erkennbar sein. Innerhalb von Minuten lassen sich maßgeschneiderte Settings herstellen. Gleichzeitig sendet jedes Format aus einer spezifischen Standardkonfiguration und behält somit seinen charakteristischen Look. Zwischen den Magazin- und Nachrichtensendungen finden über den Tag umfangreiche Umbauten statt, die mit einer Veränderung der Farbgebung passend zur Tonalität und Tageszeit des jeweiligen Formats einhergehen.

Der umfangreiche Relaunch wird in zwei Stufen durchgeführt: Der Startschuss fällt in der Sonntagsausgabe von „RTL Aktuell“, wenn Anchorman Peter Kloeppel das neue Studio einweiht. Das „RTL Nachtjournal“ kommt erstmals am 5. September aus der neuen Umgebung, während die Morgen- und Mittagsmagazine „Punkt 6/​7/​8“ und „Punkt 12“ am Montag, den 19. September das neue Studio einweihen, das von dem renommierten Architektur- und Designstudio Veech x Veech (u. a. ORF, BTV, Al Jazeera) geplant und realisiert wurde.

Eindrücke vom neuen Studio-Set
„Punkt 6“-Moderator Marco Schreyl RTL/​Stefan Gregorowius
Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben RTL/​Stefan Gregorowius
„Punkt 12“-Moderatorin Katja Burkard RTL/​Frank Hempel
„RTL Nachtjournal“-Moderatorin Ilka Essmüller RTL/​Stefan Gregorowius

„Punkt 12“-Moderatorin Katja Burkard: Ich freue mich vor allem, dass wir mit der Abkehr vom Greenscreen ein sogenanntes ‚Real-Set‘ bekommen. Wir bemühen uns jeden Tag um Wahrhaftigkeit und dazu passt eben auch, dass unser Studio nahbar und realistisch ist. Mich begeistert auch, dass unsere Set-Elemente beweglich sind. Wir senden damit aus einem Raum, der so dynamisch ist wie unsere Themen. Mit anderen Worten: Unser Studio passt in die Zeit!

Ein Vorteil soll darin bestehen, dass das neue Studio den Moderatoren mehr Möglichkeiten gibt, um Zusammenhänge noch besser zu erklären und übersichtlich für die Zuschauer aufzubereiten und einzuordnen – ob mit Studien, Umfragen, Interviews oder Schalten vor Ort. Das Studio mit den großen LED-Leinwänden ermöglicht es, Bilder in jeder Phase der Sendungen in den Fokus zu rücken und wirken zu lassen. Durch das begehbare Realset soll die Nachrichtenpräsentation nahbarer und so für die Zuschauer noch besser nachzuvollziehen sein.

Mit der flexiblen Studiostruktur soll außerdem auf aktuelle Entwicklungen noch schneller und angemessen reagiert werden können. Die neuen technischen, räumlichen und optischen Möglichkeiten sollen die Mischung aus Nachrichten, bunten Geschichten, Service und Gästen, die die „Punkt“-Sendungen auszeichnet, besonders betonen. RTL deutet zudem einen Zuwachs an Formaten an: Das neue Studio sei so geplant und ausgerüstet, dass auch neue Nachrichten- und Magazinformate für RTL+ und die digitalen Kanäle in der Optik und im Rhythmus für ganz junge Zielgruppen produziert werden können.

Für uns steht die Nachricht, die Geschichte oder der Gast im Fokus und dafür schafft das neue Studio in jeder Situation die optimale Atmosphäre. Unseren Anspruch, täglich möglichst viele Menschen mit unabhängigem Journalismus zu erreichen, untermauern wir inhaltlich jeden Tag mit unserem tollen Team. Nun kommt durch das neue Studio der dazu passende technische Rahmen hinzu, so Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL News und Chief Journalistic Content Officer RTL Deutschland. Die neuen Funktionalitäten ermöglichen es uns, Informationen zukünftig noch verständlicher und attraktiver für die Zuschauer:innen aufzubereiten. Die variable Raumstruktur ist zudem eine wahre Innovation der Produktionstechnik. Das Studio ist das modernste, das es im Moment in Europa gibt. Es wird unsere Formate optisch und inhaltlich auf ein ganz neues Level bringen, ohne dass unsere Zuschauer:innen das vertraute Gefühl für ihre Lieblingsmarken verlieren.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Nachrichten der RTL-Gruppe sehen ich persönlich nur bei n-tv, die tagsüber auch für einen Privatsender einen sehr guten Job machen und dem Hauptprogramm RTL bei den wirklich wichtigen News stets "unter die Arme greifen". Zuletzt in den ersten Wochen des Ukraine-Konfikts mit den gemeinsamen Sondersendungen zu erleben.
    Das Abendprogramm mit der eingekauften US-Ware an Dokumentationen in Dauerschleife sollte man natürlich angehen.

    Aber die dafür eigentlich erforderlichen finanziellen Mittel hierfür RTL Deutschland scheinbar lieber in ein Firlefanz -Studio - ähnlich wie zuletzt das ZDF.
    Alleine die Behauptung, daß erst jetzt mit den ach so überschätzten neuen Grafiken, die Inhalte "richtig rübergebracht" werden können - konnten sie das bisher nicht?!

    Inhalt steht vor Verpackung. Das gilt auch für das Nachrichtengeschäft im privaten (Werbe-) Fernsehen.

    Ich seh vor meinem geistigen Augen den RTL-Premiumeinkauf Jan Hofer schon in einem Studio mit "Kriegsszenario-Flair" über die chinesische Invasion in Taiwan stehen und ergriffen davon zu erzählen ...

    Vielleicht verdeutlicht dieses (zum Glück noch) sehr überspitzte Beispiel den Unsinn solcher Geldverschwendungen in Studios statt richtig und vernünftig ins Programm zu investieren.

    Warnendes Beispiel sollte doch gerade das gescheiterte Newsstudio-Projekt des ZDF sein, das die letztlich doch nur teuren Spielzeuge wie LED-Wände wieder zur Seite in die Kulissen gestellt hat und der Tisch, ein Laptop, der normale Grafikhintergrund in 2D und ein Fenster für die Einblendung des jeweiligen Gesprachspartners geblieben sind ...

    Glaubwürdige und verläßliche neutrale und ausgewogene Berichterstattung wollen und brauchen wir als Gesellschaft! Keinen technischen Firlefanz.
    Zumindest meine Meinung.
    • (geb. 1996) am

      Mal ne kurze Frage: Wird man eigentlich nicht verrückt, wenn man drei Stunden (Katja Burkhard, Punkt 12) in einem grünen Studio steht?
      • am

        Wurde auch langsam Zeit, Katja burghard tut mir leid, dass sie so lange hinter einer leeren Wand Nachrichten sprechen musste

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