Rosemarie Fendel im Alter von 85 Jahren gestorben

ZDF-Saga „Das Adlon“ war ihr letzter großer Erfolg

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 14.03.2013, 16:06 Uhr

Rosemarie Fendel in „Das Adlon“ – Bild: ZDF/Hanno Lentz
Rosemarie Fendel in „Das Adlon“

Rosemarie Fendel, ein schauspielerisches Ausnahmetalent, ist gestern (13.3.) im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Frankfurt am Main gestorben. Zuletzt war sie noch Anfang des Jahres in der dreiteiligen ZDF-Familiensaga „Das Adlon“ zu sehen. Neben ihrer Tätigkeit als Theater- und Fernseh-Schauspielerin war sie auch als Drehbuchautorin, sowie als Synchron- und Hörspielsprecherin im Einsatz.

Rosemarie Fendel begann ihre Karriere 1947 an den Münchner Kammerspielen, nachdem sie bei Maria Koppenhofer Schauspielunterricht genommen hatte. Daraufhin erhielt sie weitere Theaterengagements in Düsseldorf, Frankfurt und am Berliner Schillertheater. Kurze Zeit später war sie bereits in den ersten Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und fing an, selbst Drehbücher zu schreiben. Ab 1948 übernahm sie Synchronsprecherrollen und war lange Zeit die Standardstimme von Elizabeth Taylor (z.B. in „Cleopatra“) und Jeanne Moreau („Die Braut trug schwarz“). 1959 konnte man sie als Hörspielsprecherin in der achtteiligen BR-Produktion „Paul Temple und der Conrad-Fall“ hören.

Im Fernsehen war Rosemarie Fendel unter anderem als Gattin von Erik Ode in „Der Kommissar“ zu sehen, außerdem in Loriots „Ödipussi“, der Satire „Schtonk!“, der elfteiligen ARD-Serie „Der Havelkaiser“, und von 2005 bis 2009 als Marianne in „Familie Sonnenfeld“.

ZDF-Fernsehspiel-Chef Reinhold Elschot über die Schauspielerin: „Rosemarie Fendel war eine Grande Dame der deutschen Film- und Fernsehgeschichte. Sie gab einer Vielfalt von Charakteren ihr Gesicht und überzeugte die Zuschauer in Komödien und Melodramen gleichermaßen. Unvergesslich wird sie uns bleiben als Protagonistin des ZDF-Dreiteilers „Das Adlon. Eine Familiensaga“, in dem sie noch im Januar 2013 auf dem Bildschirm brillierte.“

Auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor findet lobende Worte: „Sie ist mit dem Fernsehen groß geworden und das Fernsehen mit ihr. Sie war eine der ganz großen Schauspielerinnen, die ihrer Berufung bis zu ihrem Lebensende nachgehen konnte.“

Volker Herres, Programmdirektor im Ersten: „Rosemarie Fendel war mit ihrem Können und ihrer Vielseitigkeit eine der ganz Großen auf der Bühne und im Fernsehen. Über Jahrzehnte beeindruckte sie in den unterschiedlichsten Rollen, zerbrechliche Figuren verkörperte sie genauso überzeugend wie starke Charaktere. Sie wird uns sehr fehlen.“

Fendel war in erster Ehe mit Hans von Borsody verheiratet, und hinterlässt ihre Tochter Suzanne von Borsody, die ebenfalls Schauspielerin ist.

Zu Ehren von Rosemarie Fendel ändert das Erste sein Programm und zeigt heute (14.3.) um 20:15 Uhr den Film „Das zweite Leben“ aus dem Jahr 2007.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Sie war nicht die Gattin von Erik Ode in Der Kommissar, sondern seine Sekretärin und er nannte sie immer Rehlein. Die Serie hat mich durch meine Kindheit und Jugend begleitet.
    • (geb. 1967) am

      Sehr Schade!
      • am via tvforen.de

        Ich mochte sie immer sehr und hab sie gern gesehen. In unserer Familie wurde sie immer "Füchschen" genannt, nach einer Rolle als Sekretärin eines Kommissars in einer Serie.
        • am via tvforen.de

          Auf der ersten "Der Kommissar" Box ist ein sehr schoenes Interview mit ihr.

          Rosalia
          • am via tvforen.de

            eine ganz aussergewöhnliche grosse alte Dame, die ich nicht nur gerne in ihren Rollen sah sondern auch in vielen Talkrunden, in denen sie stets durch ihren wachen Geist und feinen Humor bestach.
            Welche grosse Gnade des Lebens, so alt zu werden und dabei so hellwach und klug zu bleiben.
            Mein Beileid an ihre Familie. Adieu und gute Reise.
            • am via tvforen.de

              In den Nachrichten kam gerade die Meldung, daß Rosemarie Fendel verstorben sei. Wieder eine tolle Schauspielerin weniger. Das tut mir sehr leid, ich kenne sie aus vielen Rollen und ich mochte die Frau sehr.
              • am via tvforen.de

                Ach herrjeh, ich habe sie doch gerade noch in einer Soko Wismar Folge gesehen. Wie schade, dass sie tot ist.
              • am via tvforen.de

                Das tut mir auch sehr leid, Sie war bis zum Schluss so aktiv , da hätte ich locker noch mit einigen guten Jährchen gerechnet....

                Danke für die große Schauspielkunst !


                Gruß

                Sir Hilary
              • am via tvforen.de

                die Frau war wirklich großartig!
              • am via tvforen.de

                Eine große Schauspielerin, eine tolle Seriendarstellerin - ob in Filmen, ob als Synchronsprecherin, ob als "Rehbein" des Kommissar keller oder als Mitglied des teams vom "Nachtkurier", Rosemarie Fendel war charismatisch und hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. Erst letzte Woche sah ich sie in einer Folge von Soko Wismar, und vor Kurzem war sie bei Markus Lanz zu Gast. Ich kann zwar nicht behaupten, ein "Fan" von ihr gewesen zu sein, aber wenn sie mir in Filmen und vor allem Serien begegnete, war es immer ein großes Vergnügen, ihrem Spiel zuzuschauen. Ich glaube, man darf mit Fug und Recht behaupten, dass sie eine der "Ganz großen" des deutschen Schauspiels war.

                Ich verneige mich vor einer tollen Schauspielerin und danke für viele tolle Fernsehmomente, an die ich mich gerne zurückerinnern werde. Rosemarie Fendel hätte ich noch zahlreiche Rollen auch im hohen Alter gewünscht. Sie wird eine Lücke hinterlassen, die man kaum schließen können wird. Vergessen wird man sie nicht.

                Der Lonewolf Pete
              • am via tvforen.de

                Rosemarie Fendel spielte die Gattin von Kommissar Keller (Erik Ode); die Rolle des "Rehbeinchen" in der Serie blieb Helma Seitz vorenthalten.

                Nichtsdestotrotz war Rosemarie Fendel eine einzigartige Schauspielerin.
              • am via tvforen.de

                Das ist eine sehr traurige Nachricht! :(

                Ich habe sie im "Adlon" noch bewundert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hat das so toll gespielt und ich fand sie einfach großartig. Mein Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.

                Danke für so viele schöne TV-Stunden.
              • am via tvforen.de

                Ja, genau... ich wusste doch, dass da was war... die beiden hab ich immer durcheinander geschmissen. Danke.

                Der Lonewolf Pete
              • am via tvforen.de

                Tetzlaff schrieb:
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                > Rosemarie Fendel spielte die Gattin von Kommissar
                > Keller (Erik Ode); die Rolle des "Rehbeinchen" in
                > der Serie blieb Helma Seitz vorenthalten.

                Du meintest sicher "vorbehalten...
              • am via tvforen.de

                Das tut mir sehr leid!

                Ich habe ihr jede Rolle abgenommen - sie war einfach gut!

                Migge
              • am via tvforen.de

                Heut um 23.15h im hr-Fensehen läuft ein 'höchstperönlich' mit ihr.
              • am via tvforen.de

                Rosemarie Fendel war auch einmal mit "Cliff Dexter" verheiratet.
              • am via tvforen.de

                Saloon-Girl schrieb:
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                > Rosemarie Fendel war auch einmal mit "Cliff
                > Dexter" verheiratet.


                Daher auch der Nachname der gemeinsamen Tochter...;-)

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