ProSieben: ‚Tsunami – Die Killerwelle‘

Der prompte HBO-BBC-Zweiteiler zur Katastrophe

Jutta Zniva – 28.12.2006

Während der US-Sender HBO und die BBC ihrem koproduzierten TV-Zweiteiler über die Flutwellenkatastrophe des Jahres 2004 im Indischen Ozean zumindest das offizielle Mäntelchen einer Aufarbeitung der Katastrophe umgehängt hatten, wird bei ProSieben moralisch nicht lange gefackelt: „Tsunami – The Aftermath“ wird als Deutschland-Premiere am 28.12. und 29.12.06 jeweils um 20:15 Uhr mit dem Titel „Tsunami – Die Killerwelle“ gesendet.

Die Produktion, die weitgehend an Originalschauplätzen der Tsunami-Katastrophe in Phuket und Khao Lak/​Thailand gedreht wurde (fernsehserien.de berichtete), war von Anfang an nicht unumstritten gewesen: Es sei zu früh, zwei Jahre nach dem Seebeben, in dem mehr als 230.000 Menschen gestorben waren, einen Spielfilm zu machen. Außerdem rücke die HBO-BBC-Koproduktion nicht das tragische Unglück der einheimischen Betroffenen ins Licht, sondern lediglich jenes westlicher Touristen. Die britische „Times“ etwa staunte nach der BBC-Premiere darüber, wie weit Filmemacher in der Lage sind, für ihre Filme zu gehen: Es bedürfe einer dicken Haut, „Verwüstung und Tod für Unterhaltungszwecke ausgerechnet an jenem Ort zu inszenieren, der erst vor so kurzer Zeit von einer Katastrophe heimgesucht wurde.“

Der Sender ProSieben (der mit „Tsunami“ im September 2006 bereits ein „spannendes Action-Event-Movie“ um eine Riesenwelle, die Sylt zu zerstören droht, sendete) zum Inhalt von „Tsunami – Die Killerwelle“: „Als Susi Carter (Sophie Okonedo) nach einem Tauchgang zurück an die Küste Khao Laks kommt, ist nichts mehr wie es vorher war. Im Wasser treiben Leichen, das Hotel ist zerstört und die Menschen sind in Panik. Im Chaos macht sich Susi auf die Suche nach ihrem Mann Ian (Chiwetel Ejiofor) und ihrer kleinen Tochter Martha, die an Land waren, als die Riesen-Welle kam. Susis Welt bricht zusammen, als sie in einem Erste-Hilfe-Camp nur auf ihren Mann trifft. Doch in ihrer Verzweiflung ist sie nur eine von Unzähligen: über 200.000 Menschen fielen der gigantischen Natur-Katastrophe zum Opfer …“

In den USA, wo der Zweiteiler am 10. und 17. Dezember zu sehen war und – bis auf wenige Ausnahmen – als fiktionaler Katastrophenfilm (inspiriert von den tatsächlichen Ereignissen) gute Kritiken erhielt, wurde „Tsunami: The Aftermath“ in der Kategorie Beste Miniserie bzw. TV-Film für einen Golden Globe nominiert. Ebenso nominiert sind die Schauspieler Sophie Okenaeda, Chiwetel Ejiofor und Toni Colette (fernsehserien.de berichtete). Regie führte Bharat Nalluri („Life on Mars“).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    ich habe ihn mir nur wegen toni colette und tim roth angesehen.

    beide schauspieler gefallen mir, toni wegen dem film Muriels Hochzeit!
    und tim roth wegen rob roy. darum wollte ich mir den film ansehen.
    ansonst langweilig.
    • am via tvforen.de

      absolut billiger c-movie
      • am via tvforen.de

        bei allem respekt - ich habe gedacht ich spinne als ich das in der zeitung gelesen habe. na ja, wer bock drauf hat - ich ganz bestimmt nicht. ich kann mir darüber nicht noch einen film angucken und denken "ach, wie traurig".
        was soll der sch****?
        • am via tvforen.de

          Das Ganze wurde auch nur so Medial verarbeitet, weil es viele Touristen aus Europa und den USA getroffen hat. Wenn nur Einheimische die Opfer gewesen wären, würde heute kein Hahn danach krähen! Dann wäre es nur eine Randmeldung in den Nachrichten gewesen... schluss aus.
          Immerwieder gibt es auf der Welt Umweltkatastrophen wo tausende Menschen sterben, doch da hört man und liest ein wenig davon und 3 Tage später findet man Berichte darüber nur noch im Archiv.
        • am via tvforen.de

          Ganz genau. Wenn es danach ginge, müsste man denn jeden Tag von Afrika berichten. Z.B. über die Hungernot und die Armut. Denen geht es schon seit Ewigkeiten dreckig und gespendet wird nur Dann und Wann. Bei so einer Katastrophe wie der Tsunami oder der 11. September wird erstmal ein riesengroßes Drama gemacht. Tagelang wird darüber berichtet und jährlich zum Jahrestag wiederholt. Es ist ein schlimmes Schicksal, dass will ich gar nicht abstreiten. Nur, das Andere gerät in Vergessenheit, wie das Obengenannte. Und das ist eine Situation, die ewig bleibt. Die Opfer vom Tsunami oder dem 11. September sind entweder tragisch verstorben oder konnten sich gerade noch so aus der Misere retten. Aber die finden meistens noch ihren Weg, wie etwa eine würdige Beerdigung bzw. Andacht oder psychologische und physiologische Betreuung. Das gibt es bei der Hungernot und der Armut nicht.

      weitere Meldungen