Neue US-Serien 2011/​12 (67): „¡Rob!“

Rob Schneider heiratet eine Familie

Michael Brandes – 13.01.2012, 12:47 Uhr

Rob Schneider – Bild: CBS
Rob Schneider

Der US-Schauspieler Rob Schneider ist ein Phänomen. Seit Ewigkeiten gibt er sich mehr oder weniger erfolgreich als Humorist aus, obwohl er weder über schauspielerisches noch komödiantisches Talent verfügt. In Filmen, in denen sich manche Regisseure hinter Pseudonymen verstecken, gibt Schneider als feste Konstante des Fäkal- und Genitalhumors noch bereitwillig seinen Namen her.

In „Rent-A-Man“ spielte Schneider beispielsweise Deuce Bigalow, einen 10-Dollar-Gigolo, der sich darauf spezialisiert hat, jenen Damen sexuell dienlich zu sein, die über körperliche oder geistige Defizite verfügen. Für das Sequel „Deuce Bigalow: American Gigolo“ geht Bigalow nach Europa, was neben einer massierten Ansammlung kultureller Stereotype auch neue Kundinnen für den sexuell verstörten Billigrammler bringt. Deutschland ist mit einer Buckligen vertreten, deren Rücken als Bierglasabsteller dient. Til Schweiger spielt übrigens Bigalows Kollegen Heinz Hummer. Schweiger hat eine gigantische Penis-Attrappe in der Hose und trägt den Künstlernamen „das Frankfurter Riesenwürstchen“. Noch eindrucksvoller kann man eine gescheiterte Hollywood-Karriere kaum demonstrieren. Um sich mit Kritikern anzulegen, die diesen Film verrissen hatten, schaltete Schneider seinerzeit ganzseitige Anzeigen in US-Branchenblättern.

Einigermaßen überraschend ist es Rob Schneider im vergangenen Jahr gelungen, ein Sitcomprojekt beim meistgesehenen Network Amerikas unterzubringen. In „¡Rob!“ spielt er einen Landschaftsarchitekten, der spontan die deutlich jüngere und attraktive Maggie heiratet. Doch erst nach der Trauung lernt Rob, eigentlich ein überzeugter Junggeselle, Maggies Familie kennen und stellt fest, dass er in eine mexikanisch-amerikanische Großfamilie eingeheiratet hat. Die neue Verwandtschaft macht es ihm nicht leicht.

Nach Sichtung des Pilotfilms erhielt Schneider, der die Sitcom zusammen mit Lew Morton geschrieben hat, von CBS im Mai 2011 zunächst eine Absage, jedoch stimmte das Network einer gründlichen Überarbeitung zu. Bestellt wurden weitere Drehbücher, zudem wurden einige Darsteller des Original-Pilotfilms ausgetauscht. Neu besetzt wurden die Spanierin Claudia Bassols als Maggie, Cheech Marin als Schwiegervater. Vom Original-Cast übrig geblieben sind Eugenio Derbez als Maggies Onkel und Lupe Ontiveros als ihre Oma.

Mit dem neuen Cast wurde ein zweiter Pilot produziert, der bei den Senderverantwortlichen gut ankam. Realisiert wurde die Serie als klassische Sitcom vor Publikum. Bestellt wurden zunächst acht Episoden, die CBS seit dem 12. Januar 2012 ausstrahlt. Zum Start gab es in den USA schlechte Kritiken. Bemängelt wurden unter anderem die fehlende Chemie zwischen den Darstellern, zotige Gags und vor allem die vertraute Ansammlung ethnischer Klischees, die Schneider zuvor schon in seinen Kinoklamotten übel genommen wurde.

Ein Überblick über alle bisher bestätigten Projekte ist in unserem ausführlichen Special zu finden:

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