Es hatte sich bereits abgezeichnet, nun hat es der Streaming-Dienst Netflix offiziell gemacht: Zur Finanzierung der Content-Pläne für das Jahr 2018 will Netflix 1,6 Milliarden US-Dollar neue Schulden machen. Das soll dazu beitragen, im Jahresverlauf 7 bis 8 Milliarden US-Dollar allein in Ausstrahlungsrechte stecken zu können.
Bei der Verkündung der Geschäftszahlen für Q3 2017 waren die ehrgeizigen Ziele in Sachen Content bereits verkündet worden. Die Ausgaben Richtung 8 Milliarden US-Dollar sollen auch einen Ausbau des Angebots an eigenen Filmen von 50 auch 80 im kommenden Jahr ermöglichen (fernsehserien.de berichtete). Film- und Serienproduktionen im Auftrag von Netflix werden laut einem aktuellen Bericht von Variety im Jahr 2017 25 Prozent der Programmkosten von Netflix verursachen (1,5 Milliarden von anvisierten 6 Milliarden US-Dollar). Aus dem jüngsten Geschäftsbericht ging auch hervor, dass Netflix in den kommenden Jahren bereits 17 Milliarden US-Dollar Ausgaben für Eigenproduktionen fest vertraglich vereinbart hat (vor Jahresfrist betrug dieser Wert noch 14,4 Milliarden).
Am Ende des dritten Quartals hatte Netflix 4,89 Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten ausgewiesen, 1,53 Milliarden mehr, als ein Jahr zuvor (3,36 Milliarden). Für den Streaming-Dienst ist es nach eigenen Angaben sinnvoller, für Content-Ausgaben Schulden aufzunehmen: Nach Steuern kommt das Netflix günstiger, als wenn man das Geld etwa durch die Ausgabe neuer Aktien aufgebracht hätte.
Generell beäugt die Börse Netflix’ Schuldenaufnahme im Kampf um Anteil auf dem internationalen VoD-Markt kritisch. Zuletzt hatten aber die guten Quartalszahlen und die Ankündigung einer Preiserhöhung für steigende Aktienkurse gesorgt.