Mundl-Familientreffen nach 30 Jahren im ORF

„Fetzenschädel! Nudelaug! Du kriagst von mir a Watschn, dass da vierzehn Tog der Schädel wockelt!“ Dialektsensible TV-Wunschliste-Leser erkennen an den Zitaten: Es kann sich nur um eine östereichische Serie handeln, deren Darsteller in der Sendung „Treffpunkt Kultur“ in ORF 2 am 19. Februar um 22:30 Uhr wieder zu sehen sind. Familie Sackbauer aus „Ein echter Wiener geht nicht unter“ erinnert sich dreißig Jahre nach der Erstausstrahlung an die Kultserie der 70er Jahre.

„Treffpunkt Kultur“ wird Highlights aus der legendären „Mundl“-Serie zeigen, die 1975 wegen deftiger Sprache und ebensolcher Szenen für einen Fernsehskandal gesorgt hatte. Die „Kronen Zeitung“ beispielsweise verglich „Ein echter Wiener geht nicht unter“ aus der Feder Ernst Hinterbergers (Regie: Reinhardt Schwabenitzky) mit der „seriösen“ österreichischen Serie „Familie Leitner“: „Diese Leitners, das waren Wiener, wie wir gerne sein möchten. Die Mundls, das sind Wiener, wie keiner sein möchte.“ Die „Presse“ wiederum beklagte die Verherrlichung des „Ordinären, Dumpfen und Primitiven“, und sogar die „Arbeiter-Zeitung“ schrieb damals wenig enthusiastisch „Herbe Bilder aus dem Arbeiterleben mit derben Sprüchen“. Nach den ersten Folgen entpuppte sich „Mundl“ jedoch als außerordentlicher Erfolg und schrieb Fernsehgeschichte.

Live-Gäste in der Kultursendung am 19.2. sind : Mundl (Karl Merkatz), seine Gattin Toni (Ingrid Burkhard) Tochter Hanni (Erika Deutinger) und Klaus Rott alias Karli Sackbauer, der in einem Retro-Solo (wohl auch als Anspielung auf Hemut Qualtingers monologischen Genistreich „Der Herr Karl“) eine Art Sequel in für die Kabarett-Bühne produziert hat: „Der Herr Karli Sackbauer“. Darin widmet er sich Fragen wie „Wie geht es dem Pensionisten Mundl? Hielt Karlis Ehe mit Irmi? War René beim Bundesheer? Was wurde aus Hanni? Ist Toni schon Urgroßmutter? Was machte Karli Sackbauer nach der Konsum-Pleite?“ Und zu guter Letzt: „Lebt der Schani-Onkel noch?“