Messung der Einschaltquoten wird genauer

Künftig Berücksichtigung zeitversetzter Nutzung

Mario Müller
Mario Müller – 07.05.2008

Messung der Einschaltquoten wird genauer – Künftig Berücksichtigung zeitversetzter Nutzung

Es tut sich was bei der oft kritisierten Messung der Fernseheinschaltquoten. Wie Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig mitteilten, würden die 5640 Haushalte, in denen in Deutschland die Einschaltquoten repräsentativ ermittelt werden, im kommenden Jahr mit neuen Messgeräten ausgestattet.

Diese sollen zukünftig in der Lage sein, auch die zeitversetzte Nutzung von Fernsehprogrammen per DVD oder Festplattenrekorder zu erfassen. Die dadurch ermittelten Daten würden dann bis zu drei Tage nach der Erstsendung des Programms in die Quote mit einfließen.

Außerdem sollen die kleineren und moderneren Geräte dann auch neben bis zu 16 Personen, die zum Haushalt gehören, auch noch weitere 16 Gäste nach Alter und Geschlecht erfassen können, sodass z.B. auch gemeinsames Fußball-Schauen mit Bekannten registriert werden kann. Diese Nutzung von Fernsehsendungen außer Haus mache laut AGF derzeit rund 3 Prozent aus, und das habe durchaus messbare Folgen für die Quote.

Weitere Methoden zur Messung der TV-Nutzung mittels PC-Steckkarten, Handy und Internet (IPTV) seien in Arbeit. „Die elektronischen Medien können nicht mehr voneinander abgegrenzt werden. Was Fernsehen im Sinne der AGF ist, entscheiden die Quelle der Inhalte und die damit verbundenen Werbeträger“, so Florian Rückert vom Werbezeitenvermarkter IP Deutschland.

Wichtig sei bei allen Messsystemen, dass die Daten in kurzer Zeit zur Verfügung stehen, damit Sender und Werbepartner schnell planen und abrechnen können. Auch aufgezeichnete Programme würden in der Regel binnen weniger Tage angesehen, da es sich oft um tägliche Serien handele, die aufgenommen werden, um keine Folge zu verpassen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die Idee ist schon mal super das auch DVD Recoorder und Internetsendungen mitbedacht werden.Recht mager finde ich allerdings die erschreckend niedrige Anzahl der Messgeräte in den Haushalten. Bei den Millionen Einwohner in Deutschland noch nicht mal 6000 Geräte ? Ach Du Schreck.......Warum hat eigentlich beimir noch nicht mal einer geklingelt und mir so ein Messgerät in die Hand gedrückt ?
    • am via tvforen.de

      Ich nehme an, man bemüht sich, um das im Rahmen der Verhältnismäßigkeit Machbare. Die Sender und die Werbewirtschaft können mit den Zahlen ja anscheinend etwas anfangen.

      Was soll man auch machen, jedem sone Kiste hinstellen ist unmöglich, schon deshalb, weil ich mich verweigern würde.

      Und das die Dinger bei einer besstimmten "Schicht" überdurchschnittlich oft herumstehen, scheint mir völlig blödsinnig, sonst hätten z.B. Frauentausch & Co. noch höhere Quoten.
      • am via tvforen.de

        Wirklich repräsentativ klingt das nicht. Aber wenn sie glauben evtl höhere Quoten für die einzelnen Sendungen zu erreichen, denn sollen sie es versuchen.
        • am via tvforen.de

          Die Messung der Einschaltquote ist ungefähr so genau, wie der Ermittlung der Arbeitslosenzahlen (real bei etwa 5 Mio. Erwerbslosen). Reine Statistik und wer sie am besten frisiert hat gewonnen.

          Der Vergleich mit den Wahlhochrechnungen wurde ja schon entkräftet. Ich würde noch hinzufügen wollen, das man ja bei Wahlen eine wesentlich geringere Auswahl hat, als beim täglichen TV Programm (wieviel Parteien entgegen wievieler TV Sender / Programme). Sowas erhöht natürlich auch den Rechenaufwand bei so einer Statistik.

          Es bleibt also weiterhin ungenau.
          • am via tvforen.de

            Ohmgesicht schrieb:
            >
            > Der Vergleich mit den Wahlhochrechnungen wurde ja schon
            > entkräftet.

            Nein, wurde er nicht. Reggea-Gandalf hat nur gesagt das es da keine Beweise gibt, wa sja auch stimmt, das entkräftet aber gar nichts, es ist dasselbe Prinzip, man nimmt ne kleine Gruppe und rechnet die Ergebnisse auf die Gesamtbevölkerung/Wahlberechtigten hoch. Die Berechnung der Quoten ist durchaus glaubwürdig (wenn auch nicht perfekt), wer das bezweifelt hat keine Ahnung von Statistik.
            Wenn ich Sachen lese wie "Weniger als 6000 Haushalte reichen nie" usw. kann ich wirklich nur den Kopf schütteln, selbstverständlich reichen die, wie gesagt, siehe Wahlprognosen, das ist das gleiche in grün. Wie viele Leute sich zur Wahl stellen oder wie viele Sender man zur Auswahl hat macht keinen Unterschied beim Rechenaufwand, ob es nun 2 oder 20 Auswahlmöglichkeiten gibt ist vollkommen egal.
          • am via tvforen.de

            der vergleich mit der wahl hinkt doch nun wirklich sehr. eine wahlhochrechnung ist wesentlich unkomplizierter, zumal sowieso meistens nur knapp 40 % der bevölkerung wählen geht.
          • am via tvforen.de

            Der Vergleich hinkt nur insofern, daß man bei Wahlen, Meinungsumfragen usw. Sorge tragen muß, eine relevante Anzahl von Befragten zusammenzubekommen.

            Bei der GFK muß morgens nur der Computer die einkommenden Daten berechnen, was entsprechende Programme erledigen. Man muß nicht mal "hoch"-rechnen, da das ja mit der Teilnehmerauswahl längst erledigt ist.

            Wir sollten uns vielleicht eher Sorgen machen, das es (bald ?) möglich wird, diese Daten "live" zu ermitteln. Ich denke, die Technik ist schon so weit.
          • am via tvforen.de

            "Wir sollten uns vielleicht eher Sorgen machen, das es (bald ?) möglich wird, diese Daten "live" zu ermitteln. Ich denke, die Technik ist schon so weit. "

            In Brasilien ist es wohl so und dort werden dann bei Shows bestimmte Elemente spontan verlängert, wenn die momentane Quote hoch genug ist.
        • am via tvforen.de

          Noch nicht einmal 6.000 Messgeräte - das ist ja noch weniger, als ich immer dachte ... Ist echt ein Witz, dass dabei dann von den Sendern SO ein dermaßen großer Aufstand gemacht wird, wenn die Quote "mal nicht stimmt". Im Prinzip eine regerechte Frechheit ... Ich gehe mal davon aus, und da kann man mir erzählen, was man will, dass 3.000 der Geräte in Wohnzimmern der Unterschicht stehen - die gucken am meisten, da kann man schön messen ... Naja, sollen sie ersticken an ihren Quoten ...

          Meine Frage, seit Jahren: Warum wird in normale TV-Geräte nicht serienmäßig die Möglichkeit eingebaut, dass der Nutzer eine Einstellung vornehmen kann, dass das Teil einfach beim Fernsehschauen mitmisst oder eben nicht ...? Wäre das rechtswidrig, von wegen Privatsphäre & Co. ...? Andernfalls kann ich das nämlich nicht so wirklich nachvollziehen ...

          Unser TV-Programm muss wahnsinnig interessant werden, wenn die Sehquoten von jedem Zuschauer automatisch gemessen würde ...
          • am via tvforen.de

            Es sind dennoch viel zu wenige Haushalte die solche Messgeräte haben um representativ Quoten zu ermitteln.
            • am via tvforen.de

              bei dieser hochrechnung stecken einfach zu viele unsicherheitsfaktoren drinne. fakt ist, dass niemand beweisen kann, dass die auch stimmen innerhalb gewisser toleranzen, mathematik hin oder her.
              • am via tvforen.de

                Mir stellt sich immer die Frage, warum alle den jeweiligen Vorreiter nachäffen müssen bis zum Kotzen (Erbrechen reicht da schon nicht mehr) - geteilter "Erfolg" ist doch nicht "mehr" Erfolg ... aber, so wie das aussieht, sind die Quoten nicht in Gefahr.
                Nein, es werden nicht mehr Testzuschauer, nicht mal andere, nur die Boxen sind neu, sonst bleibt alles beim alten ... und die Quoten werden genau so echt bleiben wie der Kreisch-Applaus in gewissen Shows (bei denen sich Optik und Akustik deutlich unterscheiden).
                • am via tvforen.de

                  Die Messung der vorhandenen Quote dürfte damit in der Tat etwas genauer werden. Allerdings kann diese immernoch weit von den tatsächlichen Zuschauerzahlen entfernt liegen.

                  Ich kann es immer noch nicht glauben, dass 0,02% der Zuschauer repräsentativ für alle stehen können. Na gut, können schon, aber dass man sich daran so aufhängen kann und danach sein komplettes Programm gestaltet, ist mir ein Rätsel.

                  Aber immerhin könnten es mit den neuen Geräten sogar 0,04% werden... ;-D
                  • am via tvforen.de

                    "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass 0,02% der Zuschauer repräsentativ für alle stehen können. Na gut, können schon, aber dass man sich daran so aufhängen kann und danach sein komplettes Programm gestaltet, ist mir ein Rätsel."

                    Es gibt vermutlich eine gewisse Ungenauigkeit, aber wie sollen die es denn sonst machen? Das kostet jetzt wohl 20 Mio. Da kannst du dir ausrechenen, wie viel Ungenauigkeit die Sender bei ~6 Mrd. Werbeuros akzeptieren.
                  • am via tvforen.de

                    Reggae-Gandalf schrieb:
                    >
                    > Ich kann es immer noch nicht glauben, dass 0,02% der
                    > Zuschauer repräsentativ für alle stehen können. Na gut,
                    > können schon, aber dass man sich daran so aufhängen kann und
                    > danach sein komplettes Programm gestaltet, ist mir ein Rätsel.

                    Sieh dir an einem beliebighen Wahltag die erste Prognose um 6 Uhr an, die ist immer schon recht genau am Endergebnis dran, obwohl da auch nur ein Bruchteil der Wähler befragt wurde (höchstens 2000, also noch wesentlich weniger als bei den Einschaltquoten).
                    5600 Haushalte ist wirklich mehr als genug, natürlich bekommt man keine 100%ig genauen Ergebnisse, aber die kleinen Abweichungen sind nicht so tragisch.
                  • am via tvforen.de

                    Dustin schrieb:
                    >
                    > Sieh dir an einem beliebighen Wahltag die erste Prognose um 6
                    > Uhr an, die ist immer schon recht genau am Endergebnis dran,
                    > obwohl da auch nur ein Bruchteil der Wähler befragt wurde
                    > (höchstens 2000, also noch wesentlich weniger als bei den
                    > Einschaltquoten).

                    Da hat man am Ende aber auch immer ein konkretes Ergebnis. Man hat gesehen, dass man mit den Prognosen ziemlich nahe dran liegt, also ergibt das auch einen Sinn, diese Hochrechnungen anzustellen. Über Jahre hinweg hat man den Vergleich, und da liegen die Zahlen nahe beieinander.

                    Bei den Quoten hast du aber keinen Vergleich zu den echten Zahlen, man hatte ihn auch nie. Es fehlt sozusagen der Beweis.
                  • am via tvforen.de

                    Reggae-Gandalf schrieb:
                    >
                    >
                    > Ich kann es immer noch nicht glauben, dass 0,02% der
                    > Zuschauer repräsentativ für alle stehen können.

                    Ist mir auch ein Rätsel. Und wenn in China ein Sack Reis umfällt, wird in Köln, Mainz oder Berlin ein Erdbeben gemessen.
                • am via tvforen.de

                  Komisch, ich habe noch nie von auch nur einem Menschen in meinem Umfeld gehört, der was mit der Qutenermittlung zu tun gehabt hätte.

                  Wenn das mal nicht alles ein großer Fake ist!
                  • am via tvforen.de

                    Es gibt sogar einen hier im Forum jemanden, der eine solche Box hat.
                  • am via tvforen.de

                    "Komisch, ich habe noch nie von auch nur einem Menschen in meinem Umfeld gehört, der was mit der Qutenermittlung zu tun gehabt hätte."

                    Rein rechnerisch befindet sich in einem von ~ 25.000 Haushalten solch ein Gerät. Und soweit ich weiß, werden die Leute angehalten, dies nicht zu laut rauszuposaunen.


                    "Wenn das mal nicht alles ein großer Fake ist! "

                    Bestimmt. Da steckt die Regierung dahin. Und damit das nicht rauskommt, werden abwechselnd die Diäten erhöht und Renten gesenkt, gegen den Willen des Volkes. Nachts landen dann Außerirdische und besuchen zusammen mit Kennedy Adolf Hitler, der nach einem Karriereknick in Argentinien wohnt.
                  • am via tvforen.de

                    Hülya schrieb:
                    >
                    > Es gibt sogar einen hier im Forum jemanden, der eine solche
                    > Box hat.

                    Wenn dann hatte jemand hier mal so ne Box. Angeblich wechseln die nämlich alle 6 Monate den Besitzer.
                • am via tvforen.de

                  Na hoffentlich erleben wir dann nicht plötzlich regelrechte "Quoten-Wunder". Diese ständigen Zweifel an den Quoten werden aber wohl trotzdem nicht verstummen.

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