Kommt „Harry Potter“-Adaption als TV-Serie?

Warner in fortgeschrittenen Verhandlungen mit J.K. Rowling

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.04.2023, 10:38 Uhr

Promobild zum Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ – Bild: Warner Bros.
Promobild zum Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“

Warner Bros. ist nach Medienberichten dabei, eine neue Adaption der „Harry Potter“-Bücher auf den Weg zu bringen – diesmal als Serie für HBO Max. Das Projekt steht noch ganz am Anfang, ist aber nach einem Bericht von Deadline dabei, die größte Hürde zu nehmen: eine Einigung mit Autorin J.K. Rowling.

Als Warner Bros. die Rechte an dem Franchise um die Bücher erworben hat, konnte sich Rowling damals gewichtige Mitspracherechte sichern – ohne ihr Okay geht nichts. Während Medienbeobachter längere Zeit das „Harry Potter“-Franchise als Problemfeld für das Medienunternehmen gesehen haben, könnte es nun finanziell aufwärts gehen.

Denn Rowlings Mitspracherecht wurde auf mehreren Ebenen als Nachteil gesehen. Einerseits, da sie stark in die „Phantastische Tierwesen“-Filme involviert ist und dort für die Drehbücher verantwortlich zeichnet. „Schwache Drehbücher“ werden für den mangelnden Erfolg der Reihe an den Kinokassen mitverantwortlich gemacht. Bei der neuen Serie soll Rowling lediglich als Produzentin beteiligt sein, während die Drehbuchadaption dann von jemand anderem erledigt werden würde.

Andrerseits hat J.K. Rowling mit Äußerungen zum Thema Transgender einen größeren Teil der alten Roman-Fans vor den Kopf gestoßen – die jüngste Veröffentlichung des Computerspiels „Hogwarts Legacy“ etwa wurde auch von Boykott-Bekundungen begleitet, da jeder Umsatz im Franchise auch Rowling zugute kommt. Während Rowling sich selbst nicht als transfeindlich sieht, werden Äußerungen von ihr seit Jahren in der LGBTQ-Community der TERF-Philosophie zugeordnet: trans-exclusionary radical feminist bezeichnet eine Denkweise, die Transfrauen nicht als Frauen anerkennt, sondern als Männer sieht.

Mit Dienstantritt als Chef bei Warner Bros. Discovery hatte sich der Unternehmensboss David Zaslav auf die Fahnen geschrieben, aus den diversen Franchises bei Warner mehr Kapital zu schlagen. So wurden etwa die Film-Adaptionen von DC-Comics komplett neu aufgestellt. Für Warner ist eine Auswertung der „Harry Potter“-Lizenz mit möglichst wenig Beteiligung von Rowling daher wohl der beste Weg, Geld zu machen.

Obwohl erst nach einer Einigung mit Rowling feststeht, wie die neue Serie aussehen würde, ist der Plan wohl eine Adaption der sieben Romane als Serie, in der jedes Schuljahr/​jeder Roman der „Harry Potter“-Geschichte als eine Serienstaffel umgesetzt wird. Rowling veröffentlichte die Romane zwischen 1997 und 2007 und wurde dadurch Multimillionärin. Das gab ihr für die Vergabe der Filmrechte eine starke Verhandlungsposition, durch die sie ein starkes Mitspracherecht erhalten konnte.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1991) am

    Die Serie hätte aber noch ein ganz anderes Problem, nämlich wie erwachsen und ernst sie sein soll. Wenn wir davon ausgehen, dass jede Staffel ein Buch umfasst, stellt sich gerade in den ersten ein oder zwei Staffeln die Frage, ob man sie als Kinderserie in der Hoffnung, vielleicht sogar neue Fans an das Franchise heranzuführen oder als Serie für die Fans, die mit den Büchern und Filmen aufgewachsen sind, mit ernsteren Untertönen und mit mehr Szenen des erwachsenen Casts wie Dumbledore und Snape.
    • am

      Ohje, wenn da eine große Ankündigung kommt, ist das für Sat.1 doch wieder ein Grund alle Filme wieder zu zeigen. Das nehmen die doch immer als Grund.
      • am

        Richtig. Kamen schon lange nicht mehr auf Sat 1!
        Eigentlich nehme ich Sendungen bei Sat 1 auf und überspule die Werbung, damit der Film nicht zu lang wird.
        Bei den "Harry Potter"-Filmen spule ich jetzt jedoch den Film weiter, denn die Werbung habe ich doch weniger gesehen und die ist inzwischen interessanter!

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