„In Therapie“: Französisches „In Treatment“ startet im Februar bei arte

Therapeut sieht in der Zeit nach den Anschlägen auf Paris seine Patienten

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 14.12.2020, 14:53 Uhr

Die Protagonisten von „In Therapie“: (hinten) Adel, Léonora und Damien; (vorne) Ariane, Therapeut Philippe, Esther und Camille – Bild: zero one 24 / Mila Teshaieva
Die Protagonisten von „In Therapie“: (hinten) Adel, Léonora und Damien; (vorne) Ariane, Therapeut Philippe, Esther und Camille

Am 4. Februar 2021 beginnt arte mit „In Therapie“, seiner Adaption der israelischen Serie „BeTipul“, deren HBO-Variante „In Treatment – Der Therapeut“ hierzulande bei Sky lief. Dabei übernimmt die Serie auch das ungewöhnliche Format: Die einzelnen Episoden beschäftigen sich mit den Therapiesitzungen, die der in Paris beheimatete Psychoanalytiker Dr. Philippe Dayan (Frédéric Pierrot) anbietet.

35 Folgen beschreiben sieben Wochen Therapie von fünf Patienten(-gruppen). Dabei zeigt arte an jedem Donnerstag ab 21:50 Uhr fünf Folgen, also eine ganze Wochendosis an Therapiesitzungen. On Demand sollen die Episoden sowohl „nach Wochen“ wie „nach Patient“ vorsortiert abrufbar sein.

Wie das amerikanische Remake hält sich auch die französische Version in der ersten Staffel anscheinend noch recht stark an das israelische Original, wurde aber mit einem eigenen, zusätzlichen Überbau versehen: Die Handlung spielt im Jahr 2015, insbesondere im Nachgang der terroristischen Anschläge auf Paris vom 13. November 2015.

Die erste Sitzung findet in der Serie am 15. November 2015 statt, also dem Montag nach der Tat. Philippe Dayan beschäftigt sich mit den Anliegen der jungen Chirurgin Ariane (Mélanie Thierry). Die hatte nach dem Anschlag auf die Konzerthalle Bataclan in einem nahegelegenen Krankenhaus um das Leben von Opfern gerungen. Dass sie sich einen Tag später im Streit von ihrem Partner getrennt hat, macht Philippe stutzig …

Der zweite Patient, der immer dienstags zu Philippe kommt, ist ein Neuzugang: Adel Chibane (Reda Kateb) von einer Spezialeinheit der Polizei – er war in der Nacht der Anschläge im Dienst. Aufgrund seiner Spezialausbildung sollte er mit den Erlebnissen umgehen können, doch nun wurde er zum Therapeuten geschickt. Mittwochs ist die 16-jährige olympische Schwimmerin Camille (Céleste Brunnquell) beim Therapeuten. Sie hat sich bei einem Fahrradunfall, an dessen Hergang sie sich nicht mehr erinnern kann, beide Arme gebrochen. Philippe vermutet wegen des hohen Leistungsdrucks auf der jungen Frau, dass Camille ihre Verletzung selbst herbeigeführt haben könnte.

Am Donnerstag hat Philippe das sich streitende Ehepaar Léonora (Clémence Poésy) und Damien (Pio Marmaï) auf der Couch, das sich um die Familienplanung uneins ist: Lénora ist sieben Jahre nach der Geburt des ersten Sohnes wieder schwanger und möchte die neue Schwangerschaft abbrechen. Freitags begibt sich Philippe nach den jüngsten Ereignissen selbst auf die Sinnsuche: Er fühlt sich überfordert und wendet sich an Kollegin Esther (Carole Bouquet), mit der und deren verstorbenem Ehemann Philippe einst befreundet war – bis es zum Zerwürfnis kam. Während Philippe sich hier nur den akuten Stress nach den Anschlägen und mit den Patienten von der Seele reden will, sieht die kritische Eshter darin weitere Probleme liegen …

Da Philippe seine Praxis in einem Teil seiner Wohnung hat, treten auch manchmal Familienmitglieder auf, wie Ehefrau Charlotte (Elsa Lepoivre) und Sohn Adam (Milo Machado Graner).

Hinter der Adaption „In Therapie“ (OT „En thérapie“) stehen Olivier Nakache und Eric Toledano (gemeinsam: „Ziemlich beste Freunde“).

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