Statt einer pompösen Preisverleihung wird es in diesem Jahr am kommenden Sonntag nur eine einstündige Pressekonferenz geben, bei der die Gewinner des – nach der Oscar-Verleihung – zweitwichtigsten Film- und Fernsehschauspielerpreises bekannt gegeben werden.
Viele eingeladene und nominierte Schauspieler wie Julia Roberts, Tom Hanks und George Clooney hatten bereits vor einigen Tagen ihre Solidarität mit den mehr als 3000 seit 5. November streikenden Drehbuchautoren bekundet und erklärt, dass sie nicht an der Veranstaltung teilnehmen würden (fernsehserien.de berichtete). Trotzdem versuchte die für die Übertragung zuständige Produktionsfirma der amerikanischen Show-Legende Dick Clark bis zuletzt, eine ähnliche Ausnahmeregelung zu erreichen, wie es Dave Letterman für seine „Late Show“ gelungen war (fernsehserien.de berichtete). Dies ist jetzt jedoch gescheitert. Auch Clarks Firma wird bestreikt und die Schauspieler wollen die Streikposten keinesfalls durchbrechen.
Auf der nun geplanten Pressekonferenz am Sonntag in Beverly Hills werden also lediglich die Gewinner der Preise in 25 Kategorien bekanntgegeben. Die Konferenz soll um 18 Uhr Ortszeit live im Fernsehen übertragen werden. Wie es dann gestern abend hieß, will NBC trotzdem bereits zwei Stunden zuvor mit seiner Berichterstattung beginnen, Einspielfilme zeigen und über die Situation berichten. Es wird wohl bis zur Übertragung unklar bleiben, was letztendlich alles zu sehen sein wird – vor allem auch, ob es im Anschluss an die Pressekonferenz Bilder von Parties geben wird, auf der sich Stars mit ihrem Preis präsentieren.
Einen Teilerfolg für einige Autoren kann allerdings das von Tom Cruise geleitete Filmstudio United Artists verbuchen. Cruise gelang es, einen ähnlichen Deal wie Letterman zu erzielen, sodass die Beschäftigten von United Artists ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Das ändert aber nichts daran, dass der Verband der Film- und Fernsehproduzenten AMPTP die Forderungen der Autorengewerkschaft WGA auch weiterhin ablehnt. Die AMPTP vertritt die Interessen von mehr als 350 Produktionsfirmen und Filmstudios.
Das ist eine nachvollziehbare Entscheidung. Denn das wäre eine ziemlich Trostlose Veranstaltung geworden. Ist nunmal Schade um die diesjährigen Gewinner. Dankesreden gibts bei der Oscarveranstaltung noch genug.