„Gogglesprogs“: Briten beobachten Kinder beim Fernsehen

Ableger der erfolgreichen „Gogglebox“ startet

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 07.06.2016, 17:57 Uhr

„Gogglesprogs“ – Bild: Channel 4
„Gogglesprogs“

In Großbritannien ist seit 2013 die „Gogglebox“ auf Sendung – ein Reality-Experiment, das einen Querschnitt der Bevölkerung beim Fernsehen zeigt. Die Teilnehmer zappen sich in ihren eigenen vier Wänden wochenaktuell durch die unterschiedlichsten Sendungen und Kanäle und geben ihre Meinung zum TV-Programm ab. In ganz normalen Haushalten wurden Kameras aufgestellt, um die echten und unverfälschten Reaktionen der Zuschauer festzuhalten.

Dieses an Marktforschung erinnernde Konzept hat sich im Vereinigten Königreich zu einem echten Quotenhit entwickelt. In der mittlerweile siebten Staffel schalten bis 4,5 Millionen Zuschauer ein, um zu hören, was die Protagonisten im Fernsehsessel zu sagen haben. Im Laufe der Zeit lernt man in dem Format nicht nur den Fernsehgeschmack der einzelnen Teilnehmer kennen, sondern erfährt auch einiges über ihr Leben und ihre Marotten. So haben die „Goggleboxer“ inzwischen selbst einen gewissen Promistatus erreicht. 2014 erhielt das Format den renommierten BAFTA Award, 2015 und 2016 gab es National Television Awards.

Nun folgt der nächste konsequente Schritt: Nach einem erfolgreichen Weihnachtsspecial schickt der auftraggebende Channel 4 kommende Woche einen Kinder-Ableger an den Start. In vorerst sechs Ausgaben der „Gogglesprogs“ geben Vier- bis 13-Jährige ihre Kommentare zu aktuellen Shows wie „The X Factor“, „Call the Midwife – Ruf des Lebens“, „Undateables“, „Mamma Mia“, aber auch zu Klassikern wie „Mary Poppins“ und „The Wizard of Oz“ ab. Gezeigt wird die Sendung ab dem 17. Juni freitags um 20:00 Uhr.

„Es hat etwas Faszinierendes, Kinder dabei zu beobachten, wie sie ihre ehrlichen und oft unerwarteten Meinungen über Fernsehsendungen äußern“, so Produzentin Freya Sampson. „Die Serie ist lustig und gleichzeitig herzerwärmend.“

In Deutschland wurde bereits zwei Mal versucht, die „Gogglebox“ zu adaptieren. Doch weder die „Wohnzimmerhelden“ von Sat.1, noch die „Sofa Stars“ von RTL konnten überzeugen. Dies lag vor allem daran, dass die Reaktionen der Teilnehmer nicht authentisch wirkten und ihnen offensichtlich Texte vorgegeben wurden.

Wer sich einen Eindruck von der durchaus liebevoll gemachten Sendung „Gogglesprogs“ verschaffen will, kann sich hier das Weihnachtsspecial von 2015 anschauen, in dem die Kinder unter anderem „Jurassic Park“ und „Die Eiskönigin“ kommentieren:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    > In vorerst sechs
    > Ausgaben der "Gogglesprogs" geben Vier- bis
    > 13-Jährige ihre Kommentare zu aktuellen Shows wie
    > "The X Factor", "Call the Midwife - Ruf des
    > Lebens", "Undateables", "Mamma Mia", aber auch zu
    > Klassikern wie "Mary Poppins" und "The Wizard of
    > Oz" ab.

    Prinzipiell uninteressant, bei genauerem Lesen der Meldung macht es mich aber doch neugierig, was wohl eine 6-Jährige zu "Call the Midwife" sagt - zumal die Serie bei uns auf DVD erst eine FSK 12 Freigabe hat und einige Folgen meiner Erinnerung nach bei RTL Passion im Tagesprogramm ebenfalls nur mit einer Jugendschutz-Vorsperre (FSK 16) gezeigt wurden...
    • (geb. 1960) am

      Privatleben wird eben einfach überbewertet...

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