„Glee“ lässt sich wörtlich auch als ‚Fröhlichkeit‘ ins Deutsche übersetzen. Die verbreitet Showrunner und Produzent Ryan Murphy im Moment aber nicht gerade, sieht er sich doch durch durch die Band ‚Kings of Leon‘ extrem ungerecht behandelt. Die Rocker um Frontmann Caleb Followill hatten der US-Hitserie die Rechte für den Gebrauch ihres Songs „Use Somebody“ verweigert – im Gegensatz zu anderen Pop- und Rockgrößen aus dem Business (Madonna, Lady Gaga, Journey etc.) denen teilweise ganze „Glee“-Episoden zuteil wurden.
In einem Interview mit dem Branchenblatt ‚Hollywood Reporter‘ stellte Murphy nun recht eindeutig klar, was er von der Entscheidung der Band hält: „Fickt Euch, Kings of Leon! Die sind selbstverliebte Arschlöcher und sie sehen den größeren Zusammenhang nicht. Sie haben vergessen, dass ein Siebenjähriger durch uns sehen kann, wie jemand, der näher an seinem eigenen Alter ist, einen Kings of Leon-Song singt. Dadurch will er vielleicht einem Glee-Club beitreten oder ein Musikinstrument erlernen … Man kann sich über ‚Glee‘ lustig machen wie man will, aber ( …) wir bringen die Kinder zur Musik“.
Caleb Followill selbst nimmt Ryan Murphys Überreaktion, deren so beschworene Vorbildfunktion recht fragwürdig erscheint, gelassen: „Dies sollte nie einen Schlag ins Gesicht von ‚Glee‘, von Musikschulen oder Fans der Serie sein. Wir haben einfach nur Nein zur Lizenz für eine Fernsehserie gesagt, was wir oft tun“.
Damit war Ryan Murphys Rundumschlag allerdings noch nicht zu Ende, er nahm sich in dem Interview außerdem Guns N’ Roses-Gitarrist Slash vor. Der hatte sich gegenüber von ‚Entertainment Weekly‘ abfällig über „Glee“ geäußert: „Inzwischen schaue ich mir ‚Grease‘ an und denke: jetzt, da wir ‚High School Musical‘ und ‚Glee‘ haben kommt ‚Grease‘ einem plötzlich wie ein brilliantes Kunstwerk vor“. Murphys Antwort darauf: „Normalerweise sind die Karrieren von Leuten, die solche Kommentare machen, vorbei. Sie sind ungebildet und einfach nur dumm“.
Ego-Trip versus Ego-Trip … Alltag in Hollywood, wo Karrieren manchmal schneller den Bach runter gehen als Eisschollen im Winter. Ryan Murphy, momentan hochbezahlter Top-Produzent, sollte sich an diese Tatsache vor dem nächsten Interview erinnern.
"Glee" mag zwar erfolgreich sein, doch wäre ich ein Musiker, würde ich meine Musik nicht für etwas freigeben, wo äh... "Künstler" wie Justin Bieber auftreten.
Viele der sogenannten prominenten "Glee"-Fans wie Paul McCartney oder Madonna gehören doch einer anderen Generation an und haben in erster Linie etwas ältere Fans. Sie sehen durch die Serie einfach die Möglichkeit, ein jüngeres Publikum zu erreichen.
Ich hatte es gerade schon bei IMDb gelesen, da schlägt der gute Herr Murphy aber etwas über die Stränge. In die Medien muss er sich nicht bringen, da Glee in den Staaten ein Renner ist. Leidet er vielleicht unter Größenwahn und meint, wenn er ruft, müssen alle springen? Wäre schön, wenn der Song es in die Show geschafft hätte, ist aber auch völlig OK, wenn eine Band das nicht möchte. Mehr Gelassenheit, Ryan Murphy!