„Glee“-Erfinder ruft zum „Newsweek“-Boykott auf

„Heterosexuelle Schauspieler spielen ständig Schwule. Warum funktioniert es umgekehrt nie?“, fragte der (bekennend schwule) Autor Ramin Setoodeh im April in einem im US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ erschienenen Artikel, und belegte seine These u.a auch mit dem homosexuellen „Glee“-Schauspieler Jonathan Groff. „Glee“-Erfinder und Chefautor Ryan Murphy fordert nun zu einem Boykott der Zeitschrift auf und verlangt eine Entschuldigung.

Ramin Setoodeh hatte in seinem Artikel u.a. die Art und Weise kritisiert, wie der schwule Schauspieler Sean Hayes („Will and Grace“), der sich erst kürzlich wohltuend nüchtern und unspektakulär geoutet hatte, in einem Broadwaystück einen Heterosexuellen gespielt habe: Es habe „aufgesetzt“ und „unfreiwillig tuntig“ gewirkt.

Bemängelt wurde auch die schauspielerische Leistung des homosexuellen Seriendarstellers Jonathan Groff, der in der FOX-Comedy „Glee“ einen Heterosexuellen darstellt. Setoodeh fragte in „Newsweek“, ob Groffs „mürrischer Gesichtsausdruck“ etwa der Versuch sei, heterosexuell zu wirken.

Mit seiner Kritik, so der Autor im Nachhinein, habe er niemanden verunglimpfen, sondern nur ein Thema ansprechen wollen wollen, das „wie ein rosa Elefant“ im Raum stehe, aber ständig unter den Teppich gekehrt werde.

Ryan Murphy (dessen „Glee“ – fernsehserien.de berichtete – im April von der „Gay & Lesbian Alliance Against Defamation“ mit einem Preis ausgezeichnet worden war) bezeichnete den Artikel als „unnötig grausam und unfassbar engstirnig“ und hat „Newsweek“ aufgefordert, sich bei den in dem Artikel beleidigten Schauspielern zu entschuldigen.