„Gestern waren wir noch Kinder“ wird zu erfolgreichster Serie in der ZDFmediathek aller Zeiten

Kommt eine zweite Staffel des Familien-Thrillers?

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 24.02.2023, 15:09 Uhr

„Gestern waren wir noch Kinder“ mit Julia Beautx (l.) und Julius Nitschkoff – Bild: ZDF/Walter Wehner
„Gestern waren wir noch Kinder“ mit Julia Beautx (l.) und Julius Nitschkoff

„Gestern waren wir noch Kinder“ hat sich für das ZDF zu einem ungeahnten Erfolg entwickelt – sowohl linear als auch on Demand. Bereits Anfang des Jahres teilte der Mainzer Sender Rekord-Abrufzahlen in der ZDFmediathek mit. In den vergangenen Wochen konnte sich der siebenteilige Familien-Thriller noch weiter steigern, so dass das ZDF nun verkündet, dass die Serie nicht nur das mit Abstand erfolgreichste deutsche Streaming-Angebot im Januar darstellt, sondern sogar die bislang meistgenutzte Serie in der ZDFmediathek überhaupt ist.

Konkret erzielte „Gestern waren wir noch Kinder“ seit der Online-Veröffentlichung am 30. Dezember 2022 rund 21 Millionen Sichtungen bzw. drei Millionen Sichtungen pro Folge. Ein großer Erfolg war die Serie auch im linearen Fernsehen. Dort lief eine alternative Schnittfassung als Dreiteiler. Im Schnitt erreichten die am 9., 10. und 11. Januar ausgestrahlten drei Teile 5,60 Millionen Menschen, der Gesamtmarktanteil lag damit bei starken 20,0 Prozent. Mit allen drei Ausstrahlungen holte das ZDF den jeweiligen Tagessieg. Auch in der jungen Zielgruppe schnitt der Dreiteiler mit rund 720.000 Zuschauern und 11,6 Prozent Marktanteil sehr gut ab und sicherte sich in dieser Altersklasse ebenfalls teilweise die Marktführerschaft.

Heike Hempel, Leiterin der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm/​Serie II, kommentiert: Es freut uns, dass die Nutzer*innen ‚Gestern waren wir noch Kinder‘ zu einem Ereignis gemacht haben, über das man spricht und das man weiterempfiehlt. Natalie Scharf hat es mit diesem spannenden Familiendrama geschafft, alle Generationen und besonders auch junge User zu erreichen.

Gespräche über zweite Staffel

Angesichts des Erfolgs und des dramatischen Cliffhangers am Ende der letzten Folge wäre eine Fortsetzung naheliegend. Offiziell bestätigt hat dies das ZDF bislang noch nicht. Auf Anfrage von fernsehserien.de teilte eine Sendersprecherin am Freitag jedoch mit: Nach der gelungenen ersten Staffel von ‚Gestern waren wir noch Kinder‘ finden aktuell Gespräche über eine mögliche zweite Staffel statt.

Hauptdarstellerin Julia Beautx geht sogar einen Schritt weiter und verkündete jüngst in einem YouTube-Video: Die Serie hat alle Rekorde in der ZDFmediathek gebrochen, ist aktuell das am meisten angeschaute Produkt in der Mediathek und hat auch richtig krasse Quoten im ZDF gehabt. Es ist einfach total crazy und deswegen wird es eine zweite Staffel geben. Ich freue mich extrem. Sie hat sich inzwischen mit Autorin und Produzentin Natalie Scharf getroffen, um über die Fortsetzung zu sprechen. Eine offizielle Bestätigung des ZDF dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein.

Das geschah in der ersten Staffel

Im Mittelpunkt der Serie steht die Familie Klettmann, die ein scheinbar perfektes Leben führt: Sie hat keine finanziellen Probleme und wohnt in einem schicken Münchner Vorort. Vater Peter Klettmann (Torben Liebrecht) ist erfolgreicher Anwalt, seine Frau Anna (Maria Simon) kümmert sich um die gemeinsamen Kinder Vivi (Julia Beautx), Daniel (Vico Magno) und Emmi (Nele Richter). Am 44. Geburtstag von Anna bricht jedoch für die Familie eine Welt zusammen: Im Affekt tötet Peter seine Frau und kommt in U-Haft.

Sein Motiv gibt Rätsel auf, das erst durch das Eintauchen in seine Vergangenheit Gestalt annimmt. Doch das sorglose Leben der Kinder ist von einem auf den anderen Tag vorbei. Die 18-jährige Vivi kämpft um das Sorgerecht für ihre Geschwister. Unterstützt wird sie dabei von Polizist Tim (Julius Nitschkoff), der als Erster am Tatort eintraf. Er scheint sich für die Kinder verantwortlich zu fühlen und kann Vivis Vertrauen gewinnen. Die junge Frau ahnt jedoch nicht, dass Tim ihre Mutter Anna bereits vor dem Mord kannte … In Rückblenden kommen nach und nach mehr Ereignisse und Familiengeheimnisse im Leben der Eltern und Großeltern ans Licht.

Die Kritiken zur Serie von Autorin und Produzentin Natalie Scharf und Regisseurin Nina Wolfrum fielen sehr unterschiedlich aus. Während etwa unser Reviewer Ralf Döbele zu dem Fazit einer „unbefriedigenden und audiovisuell wenig einladenden Mischung aus Familiendrama und Thriller“ kam (zur ausführlichen Kritik), waren viele Zuschauer positiv überrascht und lobten die Serie für ihre mitreißende Spannung und die überzeugenden schauspielerischen Leistungen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich freue mich schon auf das Prequel "Vorgestern waren wir noch Spermien und Eizellen". Und natürlich die Fortsetzung "Übermorgen sind wir alle tot".

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