Geflügelproduzent reicht Programmbeschwerde gegen ARD-Reportage ein
Streit um „Das System Wiesenhof“
Ralf Schönfeldt – 28.08.2011, 14:25 Uhr

Gegen eine für nächsten Mittwoch geplante Reportage aus der Reihe „ARD-exclusiv„ hat der Geflügelproduzent ‚Wiesenhof‘ eine Programmbeschwerde eingereicht. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Montagsausgabe) berichtet, hat der Konzern bereits Ende Juli versucht, mit einer Unterlassungserklärung den Titel „Das System Wiesenhof. Wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen und Umwelt ausbeutet“ zu verhindern. Die angekündigten Inhalte „verletzten Programmgrundsätze wie gewissenhafte Recherche, Ausgewogenheit, Wahrheit und Sachlichkeit“, so die Begründung.
Nun soll sich der Rundfunkrat in einer außerordentlichen Sitzung mit der Reportage befassen. Die Redaktion lasse sich von einer Kampagne „radikaler Tierschützer“ instrumentalisieren, so die Begründung des Wiesenhof-Gründers Paul-Heinz Wesjohann in einem Brief an Fernsehdirektor Bernhard Nellessen.
Dass der SWR angesichts des provokant-eindeutigen Untertitels über den Gegenwind nicht besonders verwundert sein dürfte, sollte auf der Hand liegen. Der zuständige Redakteur gibt sich dennoch erstaunt: Angesichts einer Vielzahl an Informanten und Interviewpartner sei der Vorwurf der Voreingenommenheit „ziemlich abwegig“. Der Einschaltquote wird der Streit jedenfalls nicht schaden.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Antonietta (geb. 1971) am
Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.LouZipher am via tvforen.de
Wie gesagt; man schaue sich nur mal die Eier damals und heute an; dem entsprechend, so meine ich, schmeckt Hühnerfleisch auch. Früher hat das Fleisch noch geschmeckt, heute kommt mir vom Hinriechen schon das Essen fast wieder hoch ...Lokomotive am via tvforen.de
Meine Eier kaufe ich Reformhaus.
Eins kostet zwar 30 cent, aber das ist es mir wert.
Eier esse ich selten und im Sommer gar nicht.
linkin_park am via tvforen.de
Dieser Shiceverein sollte komplett auseinandergenommen werden. Ich hoffe ja doch das der ein oder andere die Doku gesehen hat und endlich umdenkt. Und "die armen Mitarbeiter" sollen dann halt Hartzen, sind offensichtlich zu sonst nix gut.LouZipher am via tvforen.de
Billig, das ist einer der Haken; man schaue sich mal ein Ei von innen an - von vor 20 Jahren und heute; bei den Winzdottern fragt man sich doch eh schon, wie da mehr als n Kolibri rauskommen kann. Dann Futter, welches wir als Dreck in den Eimer kippen würden, Dickmacher und ... mir wird schlecht ....linkin_park am via tvforen.de
Welcher Politiker war das gleich:
"Ich persönlich frage mich wie das gehen kann, wenn ein Hühnchen im Supermarkt weniger kostet als eine Packung Vogelfutter."
Endlich mal was Kluges von einem Politiker (war's der Seehofer?)Duke of Hazzard am via tvforen.de
Vogelfutter ist aber auch verdammt teuer.faxe61 am via tvforen.de
Aufgrund der Reportage sollte man nicht alle Mitarbeiter über einen Kamm scherren - und du machst es dir mit deiner Aussage, dann sollen sie "harzen" relativ einfach - linkin_park.linkin_park am via tvforen.de
???
Meine Aussage bezog sich auf die "armen Mitarbeiter, die, weil sie frustriert sind, Tiere quälen".
Capice?
Blondino am via tvforen.de
Industrielle Fleisch-Produktion ist grundsätzlich widerlich. Da kommt es auf ein paar zusätzlich Schweinereien einzelner Firmen gar nicht mehr an.
Aber solche Sendungen haben wohl ohnehin keine große Wirkung auf die allermeisten Konsumenten: Hauptsache das Schnitzel ist billig, egal wie.LouZipher am via tvforen.de
Eben, das ganze Tohuwabohu wird nur einen Effekt haben; im Vorfeld fetzen sich Sender und Geflügelfritze, währenddessen ist dann der Tenor bei den Zuschauern dicke, und zwei Tage später ist alles vergessen - und ändern tut sich, zumindest aufgrund dieser Reportagen, so gut wie nichts - Ausnahme: wenn die Staatsanwaltschaft dadurch erst von solchen Dingen erfährt, was allein schon ein Armutszeugnis ist.
Und alleine das Wort Gefügelproduzent disqualifiziert eigentlich jeden Einwand derselben ...Lokomotive am via tvforen.de
Blondino schrieb:
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> Industrielle Fleisch-Produktion ist grundsätzlich
> widerlich. Da kommt es auf ein paar zusätzlich
> Schweinereien einzelner Firmen gar nicht mehr an.
> Aber solche Sendungen haben wohl ohnehin keine
> große Wirkung auf die allermeisten Konsumenten:
> Hauptsache das Schnitzel ist billig, egal wie.
Es ist leider so.
Fleisch muß auf den Tisch, oft, billig.
Und solange sich am Verhalten vieler Konsumenten nichts ändert, wird sich auch an der Produktion nichts ändern.
Ich habe die Reportage gestern Abend gesehen.
Die Arbeiten in diesen Farmen sind sicher keine angenehmen, schlecht bezahlt dazu. So gehen die Arbeiter demotiviert an die Sache und lassen ihre Wut am Geflügel aus. Sie stehen am einen Ende der Kette, die Konsumenten am anderen Ende.
Antonietta (geb. 1971) am
Keine anderen Lebewesen werden so industriell gezüchtet, gemästet und verwertet wie Hühner und Puten. Über 50 Milliarden Stück Geflügel verarbeitet die Branche weltweit pro Jahr. Führend sind deutsche Firmen. Ihre Methoden stoßen zunehmend auf Gegenwehr.rosalie am via tvforen.de
Wenn was im argen liegt, soll man immer ,aber auch immer das öffentlich machen. Egal ob es einigen passt oder zu vertuschen versuchen. Bitte senden !!!Drago am via tvforen.de
Da brauchst Du nur bei youtube zu gucken, rosalie. Es passt Wiesenhof vermutlich nicht ins Konzept, da sie ja zur Zeit den Öko-Betrieb vorstellen...