Erste Reaktion von DJ Tomekk

DJ Tommekk, der sich laut Informationen auf seiner offiziellen Website bereits auf dem Heimflug nach Berlin befindet, wurde in einem in der RTL-Frühnachrichtensendung „Punkt 6“ gezeigten Beitrag mit den von der „Bild“-Zeitung erhobenen „Nazi“-Vorwürfe“ (fernsehserien.de berichtete) konfrontiert.

Der Ex-Mitwirkende der Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wies – ohne Kenntnis darüber zu haben, um welches Video es ging – den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zurück und ließ anklingen, dass seine Aktionen in dem von der „Bild“-Zeitung veröffentlichten Video nichts ernst Gemeintes gewesen sein können.

Auch wenn sich zahlreiche Aufreger um die Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ auffallend und drehbuchverdächtig weit über Känguruhhoden und Schneewittchensarg hinaus mit denen des britischen Mutter-Formats „I’m a Celebrity … Get Me Out of Here!“ decken und DJ Tomekk wie Margaret Thatchers Tochter Carol nächtens ins Camp urinierte: Den Ausschluss eines Kandidaten gab es im ITV-Dschungelcamp noch nicht.

Und auch wenn RTL in der gestrigen Show nicht selbst die vorliegenden Vorwürfe gegen DJ Tomekk offenlegte oder offenlegen wollte, sondern lediglich geheimnisvoll auf morgige Presseberichte (die sich – wen wundert’s – als Exklusivmeldung der „Bild“-Zeitung“ entpuppten) verwies: Für einen PR-Gag zur Quoten- bzw. Auflagensteigerung der beiden Boulevardorgane sind die Vorwürfe – und deren Konsequenzen für den, den sie betreffen – zu schwerwiegend.

DJ Tomekk selbst kam in der Newssendung „Punkt 6“ nur kurz und in der „Bild“-Zeitung gar nicht zu Wort: Das Video habe er nicht gesehen und nur von einer dritten Person gehört, dass darauf ein Hitlergruß zu sehen sei. Er könne es sich im Moment nicht erklären – „Insbesondere nicht als was ernst Gemeintes.“

Fremdenfeindliche Gesinnung wies er zurück: „Ich bin in Wedding groß geworden, das ist ein Berliner Bezirk mit weit über Durchschnitt Ausländeranteil. Meine Freundin ist schwarz, und ich bin alles andere als fremdenfeindlich.“ Ein ausführliches Statement wird auf seiner Webseite veröffentlicht, sobald der Hip Hop-DJ und Musikproduzent wieder in Berlin ist.

Rechtsradikales Gedankengut ist zweifellos nicht zu tolerieren. Allerdings scheint DJ Tomekk in dem (stark geschnittenen) Video, dessen Quelle nicht genannt wird, wohl eher eine Parodie auf dummdreistes deutschnationales Getue geliefert zu haben – und das, wie es scheint, auf Aufforderung desjenigen, der ihn filmte.

Auch der Satz „So viele Ausländer hier im Haus“ kann – angesichts der Tatsache, dass man sich in einem australischen Hotel mit naturgemäß vielen „Ausländern“ befand – eigentlich nur ironisch aufgefasst werden.