„Deutschland 83“: Nomierungen Hui, Einschaltquoten Pfui

Dritte Ausstrahlung bei RTL verliert erneut Zuschauer

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 11.12.2015, 10:29 Uhr

Jonas Nay als Spion wider Willen in „Deutschland 83“ – Bild: RTL / Robert Grischek
Jonas Nay als Spion wider Willen in „Deutschland 83“

Fernsehkritiker sind ungebremst von der Serie „Deutschland 83“ begeistert. Das belegen unter anderem die Nominierungen zum Deutschen Fernsehpreis, die gestern bekannt wurden (fernsehserien.de berichtete). Aber auch in vielen der derzeit online gehenden „Bestenlisten 2016“ diverser US-Fernsehkritiker findet sich die bereits im Sommer jenseits des Atlantiks ausgestrahlte Serie wieder.

Die deutschen Fernsehzuschauer andererseits zeigen sich nicht ganz so begeistert. Die Ausstrahlung der dritten Doppelfolge am gestrigen Donnerstag bei RTL verlor erneut Zuschauer.

Nur 1,69 Millionen Zuschauer insgesamt schauten gestern Abend die erste der beiden Folgen, was mit einem Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen von nur 9,2 Prozent einher ging. Ab 21:15 Uhr ging es mit insgesamt 1,67 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,1 Prozent bei den jungen Zuschauern auf Augenhöhe weiter.

Den Serienauftakt vor zwei Wochen sahen ab 20:15 Uhr insgesamt 3,19 Millionen Zuschauer (9,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum). In der jungen Zielgruppe erreichte der Kölner Sender 1,74 Millionen 14- bis 49-Jährige, was 15,7 Prozent entsprach. Bedenklich war da allerdings bereits , dass die Serie bei der zweiten Folge, die im Anschluss zu sehen war, schon einige Zuschauer verloren hatte: 2,86 Millionen Zuschauer waren ab 21:15 Uhr noch dabei, die Marktanteile fielen auf 9,0 Prozent insgesamt und 14,1 Prozent beim jungen Publikum. In der zweiten Woche hatte die Serie noch deutlicher nachgelassen.

Pläne für eine Fortsetzung der Handlung als „Deutschland 86“ liegen bereits in den Schubladen (fernsehserien.de berichtete).

UFA Fiction produziert „Deutschland 83“ mit Geldern von RTL und aus der Internationalen Vermarktung durch Fremantle Media. Es stellt sich derzeit die Frage, ob es sich für RTL (oder vielleicht auch einen Schwestersender) wirtschaftlich lohnen wird, den notwendigen Anteil zu einer zweiten Staffel beizusteuern. Denn dass man in der Firmenzentrale auf die Serie sehr stolz ist, steht außer Frage.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1983) am

    Dann sollte man den Machern, vielleicht etwas "Nachhilfe" in Geschichte geben. Und/oder im Recherchieren. Wobei ich sagen muss, dass man sich durchaus an die historiischen Fakten gehalten hat. Natürlich, gibt es immer Dinge, die man noch besser machen kann. Allerdings, dürfen wir nicht vergessen:

    Es handelt sich hier um RTL! Und das bedeutet, dass zuviel Information gefährlich wäre! Das würde nämlich bedingen, dass man sich nicht nur berieseln lässt, sondern auch nachdenkt und das wiederum, tut der deutsche Zuschauer, zumal der von RTL nicht gerne! Leider! Dennoch finde ich, dass die Serie ein Schritt in die richtige Richtung ist.

    Besser als 100mal "Bauer sucht Sau." Oder dieser ganze andere Krampf.
    • am

      Zwei Gründe: man erwartet von bestimmten Sendern keine außerhalb ihrer seit Jahren gähnend langweiligen Programmschemata liegenden Themen. Sprich - RTL liefert normalerweise für Bekloppte, da schaut man doch als zumindest Normalbegabter nicht rein.

      Außerdem ist die Serie so grottig flach und holzschnittartig - jeder, der nur andeutungsweise diese Zeit erlebte, faßt sich nur an den Kopf. Wahrscheinlich reicht dieses Niveau aber für den anglo-amerikanischen Markt, die ja in punkto Deutschland dumm genug sind, jedes Klischee als wahr zu schlucken..

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