Anfang des Jahres fand zum ersten Mal der neue „Deutsche Fernsehpreis“ unter veränderter konzeptioneller Ausrichtung statt. Nachdem die Preisverleihung in den Jahren zuvor nach oft nicht nachvollziehbaren Nominierungen und Preisträgern immer mehr gegen Null tendierte, wurde sie 2014 in ihrer bisherigen Form abgeschafft. Live wurde die Preisverleihung ohnehin nicht mehr übertragen. Aus Angst vor schlechten Primetime-Quoten wurde die Ausstrahlung zuletzt meist ins Spätprogramm verschoben.
Für die Neuausrichtung nahmen sich die vier Stifter (ARD, ZDF, RTL, Sat.1) der lautgewordenen Kritik an und holten die Preiskategorien für Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Musik und Ausstattung zurück, die vor einigen Jahren aus fadenscheinigen Gründen abgeschafft wurden.
Anstelle einer Fernsehgala wurden die Preise in diesem Jahr lediglich bei einem Branchentreff „in attraktivem Ambiente und lockerer Atmosphäre“ in den Düsseldorfer Rheinterrassen vergeben. Daran soll sich auch 2017 nichts ändern. „Nach der sehr gelungenen Verleihung zu Anfang diesen Jahres wurde im Kreis der Stifter und des Beirats beschlossen, den Deutschen Fernsehpreis auch 2017 in der nun gefundenen Form zu verleihen“, so Reinhold Elschot, Beiratsvorsitzender des Deutschen Fernsehpreises und stellvertretender Programmdirektor des ZDF, das in diesem Jahr federführend für die Ausrichtung der Veranstaltung verantwortlich zeichnet. Auch an der Location wird sich nichts ändern: Die Preisverleihung wird am 2. Januar 2017 erneut in den Düsseldorfer Rheinterrassen stattfinden.
Während die Film- und Fernsehpreisverleihungen in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien jährliche Highlights für die Branche darstellen, auf die auch die Fernsehzuschauer hinfiebern, waren Deutschlands Fernsehmacher offenbar zuletzt überfordert damit, eine relevante und unterhaltsame Gala auf die Beine zu stellen. Lediglich Einsfestival strahlte 2016 einen halbstündigen Zusammenschnitt aus, ursprünglich war überhaupt keine TV-Auswertung geplant. In diesem Kritikpunkt soll nach Informationen von DWDL für 2017 nachgebessert werden.