Das Erste schiebt „#Beckmann“ ins Spätprogramm

Montags in der Primetime künftig nur noch Naturdokus und „Checks“

Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski – 09.07.2015, 19:28 Uhr

Muss auf den späten Abend weichen: Reinhold Beckmann – Bild: NDR/Morris Mac Matzen
Muss auf den späten Abend weichen: Reinhold Beckmann

Das wird Reinhold Beckmann nicht freuen: Nach fünf bisher auf dem prominenten 20.15-Uhr-Sendeplatz ausgestrahlten Ausgaben seines Reportage-Formats „#Beckmann“ verschiebt die ARD seine Sendung künftig auf den späteren Abend. Die Primetime am Montag soll im nächsten Jahr nur noch mit dem „Montags-Check im Ersten“ sowie neuen Naturdokumentationen bespielt werden. Das entschieden die Fernsehdirektorinnen und -direktoren der ARD-Anstalten gestern bei einer Sitzung in Köln.

Zunächst wird „#Beckmann“ in diesem Jahr noch im Rahmen von zwei Themanabenden zu sehen sein: Innerhalb der Themenwoche „Heimat“ zeigt Das Erste am Montag, den 5. Oktober, um 20:15 Uhr den Film „Leberkäseland“ nach dem Roman „Tante Semra im Leberkäseland“ der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Lale Akgün. Passend zur Geschichte einer türkischen Intellektuellen-Familie, die in den frühen 1960er Jahren nach Deutschland kommt, wird sich Reinhold Beckmann im Anschluss um 21:45 Uhr ebenfalls mit Heimat und Migration beschäftigen.

Eine Woche später, am 12. Oktober, zeigt das Erste dann um 20:15 Uhr den Film „Auf der Straße“ mit Christiane Hörbiger als Witwe vor dem finanziellen Ruin. Passend dazu setzt sich „#Beckmann“ im unmittelbaren Anschluss mit dem Thema Verschuldung auseinander.

2016 soll Reinhold Beckmann mit seinen Reportagen dann zwar regelmäßiger, aber noch später zu sehen sein: „zu einer klassischen Sendezeit für Reportagen und Dokumentationen“, wie die ARD selbst das in schönstem Neusprech nennt. Insgesamt elf Mal soll er am Dienstagabend um 22:45 Uhr auf Sendung gehen, zusammengefasst in Staffeln von mindestens je drei Ausgaben.

„Der Markt-Check“ wird sich im nächsten Jahr in 25 Ausgaben den Themen Lebensmittel, Haushalt, Verbraucher, Marken, Reise, Geld und Gesundheit widmen. Nicht mehr behandelt werden offenbar Recht und Werbung.

„Auf vielfachen Zuschauerwunsch“ sollen auch 2016 wieder Naturdokus ihren Platz im Hauptabendprogramm haben, so die ARD. Geplant ist hier unter anderem die sechsteilige Koproduktion mit der BBC „Die große Jagd“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Bei Beckmann ist mir das egal, ansonsten geht es mir auf den Senkel, daß der Trend, zur besten Sendezeit dem Zuschauer bloß nix zum Nachdenken zeigen zu wollen, auch bei der ARD Einzug hält.

    Ich frage mich auch, welche Albernheiten noch 'gecheckt' werden müssen - ich würde mal für einen ARD-ZDF-'Check' plädieren und die immer fleißig interviewten mitcheckenden Bürger dürfen dann Fernseher auf die Tisch der Interviewe stellen, um so ihre Punkte zu vergeben. Dümmer geht immer.
    • am via tvforen.de

      Beckmann hat mich als Journalist nie überzeugen können, auch wegen seiner sehr aufgesetzten Art und einiger sehr misslungenen Sendungen, z.B. zum Thema Migration, die so einseitig und wenig anspruchsvoll gestaltet waren, das ich bei diesem Journalisten wenig Vertrauen oder Interesse habe, wenn er auf Sendung geht.

      Das ist sicherlich ein subjektives Gefühl; aber dem Journalismus bei ARD und ZDF stehe ich heute auch viel kritischer gegenüber, als vor 20 Jahren. Das liegt aber auch an den vielen aktuellen, sehr schwierigen Themen und der wachsenden Herausforderung für Mitarbeiter bei den klassischen Medien, die da überfordert wirken.

      Und natürlich hat das auch mit der Tatsache zu tun, das ich mitbekommen habe, wie die Politik da hineinspielt.

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