CIVIS Medienpreis 2011: Verleihung für sieben europäische Programme

Auszeichnungen für Beiträge zur Förderung kultureller Vielfalt bekanntgegeben

Roger Förster – 27.05.2011

CIVIS Medienpreis 2011: Verleihung für sieben europäische Programme – Auszeichnungen für Beiträge zur Förderung kultureller Vielfalt bekanntgegeben – Bild: WDR

Der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte CIVIS Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt ist am Donnerstagabend bei einer TV Gala im Auswärtigen Amt in Berlin verliehen worden. Mit Auszeichnungen, die jeweils mit 5.000 Euro vergütet werden, wurden Produktionen des Schweizer SRF, der ARD, des WDR, BR und des Radio Essens sowie die Hochschule Luzern Design & Kunst (HSLU) geehrt.

Insgesamt nahmen am an dem Wettbewerb, der Beiträge auszeichnet, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher nationaler, ethischer, religiöser oder kultureller Herkunft fördern, 690 Programme aus 22 EU-Staaten und der Schweiz teil.

Im Bereich Unterhaltung (Fiktionales) wurde Drehbuchautor Richard Cottan für das Skript von „Kommissar Wallander – Mörder ohne Gesicht“ (ARD/​ BBC) ausgezeichnet. In dem Krimi wird laut Aussage der Jury ein „grandioses Spiel um Ausländerfeindlichkeit und Diskriminierung“ präsentiert.

Die WDR-Dokumentation „Hart und herzlich – Eine türkische Lehrerin gibt nicht auf“ von Nicole Rosenbach, in der der schwierige Schulalltag an einer Gelsenkirchener Schule porträtiert wird, gewann den Preis im Bereich Information.

Mit dem ebenfalls für den WDR produzierten Fernsehfilm „Zivilcourage“ gewann Autor Jürgen Werner den Preis im Bereich Unterhaltung. Götz George spielt darin einen Buchhändler, der einen verzweifelten Kampf gegen eine Jugendgang aufnimmt. Die Jury: „Ein Film, der Stellungnahme fordert – emotional stark, bewegend, provozierend. Filmisch und schauspielerisch erstklassig“.

Für die Schweizer Produktion „DOK: Der Asylchef und die Nigerianer“ wurde Autorin Karin Bauer ausgezeichnet. In dem Dokumentarfilm wird der Schweizer Asylchef Alard du Bois-Reymond in seinem ersten Amtsjahr begleitet. Politische Hintergründe der Asylpolitik werden ebenso beleuchtet wie Einzelschicksale, die unter die Haut gehen.

Den Radiopreis für „lange Programme“ (ab sechs Minuten) erhielt Marco Maurer für seine BR-Reportage „Mein Türke und ich“. Maurer geht in dem Beitrag auf Menschen unterschiedlichster kultureller Herkunft zu, um sie kennen zu lernen.

Der Radiopreis für „kurze Programme“ (bis sechs Minuten) ging an die Journalistin Katja Artsiomenka für die Serie „Radio Essen am Morgen: Integration und ich“. Auf humorvolle Weise wird darin aufgezeigt, dass Integration ein gegenseitiges Interesse voraussetzen muss und nicht einseitig funktionieren kann.

Der Kurzfilm „Heimatland“ der Schweizer Kunsthochschule HSLU erhielt den Förderpreis European Young CIVIS Media Prize. In ihm wird die Angst eines Schweizer Patrioten vor seinem türkischen Nachbarn gezeigt – in Anbetracht von Minarettenverboten ein hochaktuelles Thema: „Ein eindrucksvoller Beitrag gegen die Islamophobie unserer Tage. Formal wie inhaltlich herausragend“, urteilt die Jury.

Weitere Informationen zur Preisverleihung des CIVIS Medienpreises für Integration können unter http:/​/​www.civismedia.eu abgerufen werden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen

    Hol dir jetzt die fernsehserien.de App