BBC soll frei von Product Placement bleiben
Regierung sagt No zur EU-Regelung
Jutta Zniva – 12.06.2008

Die britische Regierung wird voraussichtlich die (lockeren) Regeln für Product Placement im europäischen Fernsehen nicht auf das BBC-Programm anwenden. Der zuständige Minister befürchtet eine Kontaminierung des britischen TV-Programms durch Werbung.
In Brüssel war 2006 beschlossen worden, dass Product Placement im Fernsehen zwar grundsätzlich verboten sei, die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten bei Spielfilmen, Serien, Sportprogrammen und Sendungen der „leichten Unterhaltung“ jedoch um Ausnahmen ansuchen können (fernsehserien.de berichtete).
Für Andy Burnham, den britischen Minister für Kultur, Medien und Sport, ist die Sache erfrischend einfach: Zwar könne er den Nutzen des Product Placement erkennen, weil BBC-Produktionen unter finanziellem Druck stünden, er sehe jedoch auch den potentiellen Schaden. In Zeiten, in denen es gelte, die Glaubwürdigkeit der BBC (die durch einige Skandale in die Vertrauenskrise geschlittert war – fernsehserien.de berichtete) zu beweisen, sei es ein Risiko, die Abgrenzung zwischen Programm und Werbung abzuschaffen.
Mr. Burnham bringt es sogar noch genauer auf den Punkt: „Als Zuschauer möchte ich nicht das Gefühl haben, dass das Drehbuch vom Marketing-Chef geschrieben worden ist.“