BBC kündigt radikale Sparmaßnahmen an

Rund 2.000 Mitarbeiter werden entlassen

Michael Brandes – 06.10.2011, 17:33 Uhr

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Nachdem im vergangenen Jahr die Gebühren bis zum Jahr 2017 eingefroren wurden, hat die BBC hat heute weitere radikale Sparmaßnahmen angekündigt. Der öffentlich-rechtliche Sender der Briten will unter anderem Programme streichen und knapp zehn Prozent seiner festangestellten Mitarbeiter entlassen.

Pro Jahr sollen rund 780 Millionen Euro eingespart werden, was circa 20 Prozent des aktuellen Budgets entspricht. Rund 2.000 Mitarbeiter sollen den Sparplänen zum Opfer fallen. Zudem plant die BBC, ihr Quartier in West-London aufzugeben. Als Kaufinteressent für das Gelände gilt der Fußballclub Chelsea FC.

Eingespart wird auch im Programm, insbesondere beim Sport (15 Prozent) und bei den Unterhaltungsshows. Erstausstrahlungen im Tagesprogramm sollen künftig nur noch bei BBC One gezeigt werden. BBC Two wird tagsüber mit internationalen Nachrichtenprogrammen und Wiederholungen bestückt. Die Spartensender BBC Three und BBC Four sollen künftig wieder stärker die beiden Hauptprogramme unterstützen. Der bisherige BBC HD-Kanal wird durch eine HD-Version von BBC Two ersetzt. Auch der Einkauf ausländischer Formate, insbesondere Filme und Serien, wird eingeschränkt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Hoffentlich sparen sie nicht am Doktor.
    • am via tvforen.de

      Das ist noch nicht komplett geklärt. Als gesichert gilt allerdings, dass 'Confidental' endgültig über die Klinge springen musste. Teil der Sparbemühungen ist, dass grundsätzlich keine Originale mehr für BBC3 produziert werden sollen, womit alle ähnlich gelagerten BBC3-Begleitsendungen gestrichen wurden. Die Einwendungen dass das in-house bei BBC Cymru produzierte Format kaum Kosten generiert und spätestens 'BBC Worldwide' (der kommerzielle Arm der BBC, der die Verwertungsrechte weiterverkauft) bei den DVD-Lizenzverkäufen satte Gewinne einfährt (wenn Confidential als DVD-Bonusmaterial verkauft wird), blieb bei der BBC-Chefetage ungehört.

      'Torchwood' wurde bereits aus dem Budget von BBC Cymru gestrichen und wird seit der letzten Staffel von Starz Media und BBC Worldwide finanziert/produziert.

      Von 'Doctor Who' wurde mittlerweile ein sieber Produktionszyklus über 13 Episoden bestellt, allerdings steht noch lange nicht fest, ob man daraus nicht zwei Seasons für 2012 und 2013 basteln wird, ganz zu schweigen davon ob für beide Jahre noch je ein Weihnachtsspecial drin läge. Offiziell hält man auch daran fest, dass weiterhin BBC Cymru die neuen Folgen produzieren wird, ob es denn auch wirklich so herauskommt, steht freilich auf einem völlig anderen Blatt.
    • am via tvforen.de

      Hmmm, werden sehen. Tatsache ist, dass "Torchwood" der Wechsel zu Starz nicht gut bekommen ist.
  • am via tvforen.de

    Warum braucht die BBC mehr Geld? Das es nicht besser wird, egal wieviel Geld man hat, sieht man doch bei den ÖR hier in Deutschland. Hier müßten so lange die Mittel gekürzt werden bis das ÖR wieder seinen Auftrag erfüllt. Informationen und Lehrreiches und keine Telelenovelas und Boulevardmagazine.
    • am via tvforen.de

      ??? Gab es doch immer beides hier und gibbet noch.
    • am via tvforen.de

      Timmy schrieb:
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      > Das es nicht besser wird, egal wieviel Geld man hat...
      > Hier müßten so lange die Mittel gekürzt werden bis...

      Ah-ja... Mehr Geld ist nicht zwingend gut für die Qualität, aber weniger sorgt für den Erfolg? Interessant. Oder schwachsinniges Geknüppel.

      Die BBC kommt aus einem Haus und hat eine starke Führung. Das machte sie erfolgreich. Zu erfolgreich. Und dafür gibt es jetzt die Quittung.
      Aber fairerweise muss man auch sagen, dass sich der britische Markt ingesamt besser entwickelt. Dort haben auch Private Untertitel und Hörfilmfassungen und es gibt mehre Nachrichtensender. Und die Sender sind insgesamt kreativer und riskieren mehr.
      So rückgradlos, fehlorganisiert und teuer unsere ÖR daherkommen, so flach, einfältig und schlicht billig sind undere Privaten. Das Fehler steckt wie immer im ganzen System, nicht nur einem Teil.

      >Informationen und Lehrreiches und keine Telelenovelas und Boulevardmagazine.

      Nimmste heute mal deine Fernbedienung und suchst arte und 3sat. Die gibts nämlich auch noch. Für Dich!
    • am via tvforen.de

      Timmy schrieb:
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      > Informationen und Lehrreiches und keine
      > Telelenovelas und Boulevardmagazine.

      Selten so einen Quatsch gelesen! "Informationen und Lehrreiches" schaut sich aber niemand freiwillig an. Und diese Leute sagen dann: "Ich zahl' doch keine GEZ für so einen Müll!" Und damit hätten sie völlig recht.
    • am via tvforen.de

      Kellerkind schrieb:
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      > Die BBC kommt aus einem Haus und hat eine starke
      > Führung. Das machte sie erfolgreich. Zu
      > erfolgreich. Und dafür gibt es jetzt die
      > Quittung.

      Richtig. Bei BBC Two soll das Tagesprogramm gestrichen werden und durch BBC News ersetzt werden.

      Das Kinderprogramm soll ebenfalls kräftig gekürzt werden. Die BBC ist praktisch die einzige Plattform für britische Kinder/Jugendformate. Letztendliche bleiben dann nur noch US-Formate.

      > Und die Sender sind insgesamt
      > kreativer und riskieren mehr.

      Was daran liegt das sie englische Produktionen eher vermarkten können. Was natürlich meistens nur bedeutet die Lizenzen für Remakes zu verkaufen.
    • am via tvforen.de

      ToWa schrieb:
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      > "Informationen
      > und Lehrreiches" schaut sich aber niemand
      > freiwillig an.

      Bitte was? Das sagt jemand mit deinem Alter? Jemand von 1993, ok. Aber so alt und doch nur auf Unterhaltung aus?
      Ich sag dir mal was, ich schau mir fast AUSSCHLIESSLICH Informationen und Lehrreiches im TV an. Auch wenn ich mittlerweile genau suchen muss. Viele Beiträge (vor allem die aus den USA) sind mir viel zu oberflächlich. arte Philosophie finde ich zb. eine wunderbare Sendung.
    • am via tvforen.de

      amsp20000 schrieb:
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      > Richtig. Bei BBC Two soll das Tagesprogramm
      > gestrichen werden und durch BBC News ersetzt
      > werden.

      Nö, Falsch. Das Tagesprogramm soll mit News Beträgen beginnen, danach laufen Serien/Film Wiederholungen vom Vortag.


      > Das Kinderprogramm soll ebenfalls kräftig
      > gekürzt werden. Die BBC ist praktisch die einzige
      > Plattform für britische Kinder/Jugendformate.
      > Letztendliche bleiben dann nur noch US-Formate.

      Ebenfalls Fail. BBC One kürzt, bzw. streicht sein Kinderprogramm nachdem im nächsten Jahr der Wechsel von analog zu digital (Hausantenne) abgeschlossen wird. Das Kinder/Jugendprogramm bleibt im vollen Umfang auf CBBC (BBC Three) und CBeebies (BBC Four) erhalten. Schon lange sendet BBC One nur noch einen Simulcast des Kinderprogramms.
    • am via tvforen.de

      Chriss505 schrieb:
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      > Nö, Falsch. Das Tagesprogramm soll mit News
      > Beträgen beginnen, danach laufen Serien/Film
      > Wiederholungen vom Vortag.

      Also eine Kürzung des Angebotes.

      > Schon lange sendet
      > BBC One nur noch einen Simulcast des
      > Kinderprogramms.

      Falsch. Morgens gibt es einen CBBC Block auf BBC 2 und Nachmittags auf BBC 1.

      Das ganze ändert nichts daran das die Budgetkürzungen falsch sind.
    • am via tvforen.de

      amsp20000 schrieb:
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      > Was daran liegt das sie englische Produktionen
      > eher vermarkten können.

      Würde ich nicht so sagen. Denn wie du schon richtig geschrieben hast: Es werden vor allem Lizenzen verkauft. Fast alles was RTL an Shows und Dokus-Soaps hat, stammt von den Briten. Aber alles wird selbst produziert. Dabei ist das HErkunftsland egal. Hier spielt vor allem rein, dass die Briten insgesamt sehr kreativ sind und daher auch viel zu verkaufen haben.
      Aber ganz wichtig ist: Es spielt dabei keine Rolle, ob ein Sender in GB oder D ÖR oder privat ist. Es ist immer das ganze Markt, der eine bestimmte Tendenz aufweist. Wobei ich aber die deutschen ÖR in der Summe für fähiger halte (aber dennoch für gelebtes Mittelmaß). Wenn man den Privaten die Ami-Fiction und die Brit-Shows und -Dokusoaps wegrechnet, was bleibt dann übrig?
    • am via tvforen.de

      ToWa schrieb:
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      > Selten so einen Quatsch gelesen! "Informationen
      > und Lehrreiches" schaut sich aber niemand
      > freiwillig an. Und diese Leute sagen dann: "Ich
      > zahl' doch keine GEZ für so einen Müll!" Und
      > damit hätten sie völlig recht.


      Die Mischung machts. Und diese Mischung ist auch der Auftrag. Und dazu gehört eine Philosophie-Talkshow genauso wie der Musikantenstadl oder Hollywood.
    • am via tvforen.de

      amsp20000 schrieb:
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      >
      > Falsch. Morgens gibt es einen CBBC Block auf BBC 2
      > und Nachmittags auf BBC 1.

      Eben. CBBC. Simulcast, wenn auch evt. Zeitlich verschoben.

      Einerseits ist es gut wenn das Kinderprogramm nicht mehr auf den Hauptsendern läuft, andererseits identifizieren sich die Kleinen dann nicht mit der BBC sondern eben mit CBBC oder CBeebies. Nichts anderes als bei uns mit dem KiKa. Ich wuchs noch mit dem Kinderprogramm am Nachmittag bei ARD & ZDF auf.

      Die Einsparungen sind schon ganz richtig. Warum muss man zwei Hauptprogramme schon Mittags mit frischem Programm bestücken. Zwei Programme die bis vor 14 Jahren noch einen richtigen Sendeschluss hatten und BBC 2 lange nicht vor Nachmittag on Air war.
      Als BBC Chef würde ich des weiteren die UKW Abstrahlung bis 2015 beenden. DAB läuft in GB ganz gut.

      Nicht Schlecht fänd ich auch wenn sich unsere Pappenheimer mal ne Scheibe davon abschneiden würden.
  • am via tvforen.de

    Die BBC soll geschwächt werden. Gerade Großbritannien braucht einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die BBC müsste also mit mehr Mittel ausgestattet werden.

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