ARD: Investigative Berichterstattung im Ranking-Mix

Zuschauer stimmen über ihre Lieblingsskandale ab

Michael Brandes – 11.10.2011, 14:29 Uhr

ARD: Investigative Berichterstattung im Ranking-Mix – Zuschauer stimmen über ihre Lieblingsskandale ab – Bild: ARD

Auch investigative Berichterstattung kann unterhaltsam gestaltet werden. Zumindest in den Augen der ARD, die das 50-jährige Jubiläum ihrer Politmagazine in Form einer der mittlerweile inflationären Rankingshows feiern will. Die Zuschauer dürfen über ihre Lieblingsskandale abstimmen.

„Damit probiert die ARD zum ersten Mal eine neue Form der Jubiläumssendung aus. Votingformate, Sendungen, bei denen das Zuschauervotum die Reihenfolge der Beiträge bestimmt, sind bislang vor allem in der Unterhaltung erfolgreich. Die Koproduktion von NDR und SWR wendet dieses Prinzip jetzt auf harte investigative Berichterstattung an“, heißt es in der Pressemitteilung zur Sendung „Skandal! Affäre! Enthüllung! Ihre Highlights aus 50 Jahren ARD-Politikmagazine“, die am 7. November um 23:30 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird.

Zehn Themen stellt der Sender zur Auswahl, darunter die Starfighter-Affäre, der CDU-Spendenskandal, die Würmer im Fisch und der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche. Per Abstimmung im Internet können die Zuschauer allerdings lediglich über die Reihenfolge der Themen in der Sendung entscheiden.

Nicht fehlen dürfen natürlich die talking heads: Jene Prominente, die die Sicht auf die Bilder verdecken und dabei den Zuschauern ihre Erinnerungen an damals mit Hilfe schmunzeliger Kommentare aufdrängen. Mit dabei sind unter anderem Peer Steinbrück, Wolfgang Gerhard, Marcel Reif, Sandra Maischberger, Ulrich Wickert, Dieter Nuhr und Marius Müller-Westernhagen.

NDR-Redakteur Stephan Brünjes spricht von einer „neuen Art des Erinnerungsfernsehen“, die im NDR-Fernsehen bereits mit dem Votingformat ‚Die größten Schlagzeilen der Politik‘ erfolgreich erprobt worden sei. Adrian Peter, Chef vom Dienst bei „Report Mainz“ hofft auf Zuschauer unter 50 Jahren: „Gerade über das Internet und social media haben wir hier die Chance, Zuschauer anzusprechen, die ohnehin nicht regelmäßig die politischen Magazine sehen. Damit ist natürlich die Hoffnung verbunden, auch jüngere Menschen für die Inhalte von Politikmagazinen zu begeistern.“

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