ARD-Gremien fordern besseres Angebot für Jugendliche
Eigenes Jugendprogramm weiterhin Thema
Mario Müller – 16.04.2008
Wie bringt man die Jugend wieder dazu, die Angebote der ARD zu nutzen? Auf ihrer seit Montag andauernden Konferenz in Bonn haben die Vorsitzenden der ARD-Gremien u.a. auch diese Frage diskutiert. Immer weniger Jugendliche schalten die ARD ein, und das gilt nicht nur für das berühmte Quotenloch um 18:50 Uhr im Ersten.
„Die Jugendansprache muss in den nächsten Jahren prioritäres Ziel bei der Weiterentwicklung aller ARD-Angebote sein“, so Volker Giersch, der Chef der Gremienvorsitzendenkonferenz GVK. Und glücklicherweise seien sich auch alle Intendanten einig, dass man dafür eine Gesamtstrategie entwickeln müsse.
Zwar gebe es in der ARD bereits zahlreiche gute und kreative Formate und Projekte, doch diese müssten gebündelt werden, damit sie flächendeckend und medienübergreifend zum Erfolg führen. Das Internet solle dabei zum wichtigen Faktor werden. Spezielle Angebote für Jugendliche müssten geschaffen werden, um auf deren Bedürfnisse nach zeitlich unabhängiger Nutzung von Inhalten und Interaktivität besser eingehen zu können. Deshalb fordert die GVK auch die Gesetzgeber auf, die ARD in dem Bereich nicht zu sehr einzuschränken. Speziell dieses Thema erhitzt derzeit die politischen Gemüter zwischen Brüssel und Berlin.
Außerdem müsse es mehr Möglichkeiten gegen, neue Formate zu testen und bessere Programmangebote für Jugendliche zu entwickeln, und es soll attraktive Bildungsprojekte jenseits des Bildschirms sowie Kooperationen mit Schulen geben . Offenbar will man auch von den Privatsendern lernen und den so genannten „audience flow“ zwischen den Programmen verbessern, d.h. möglichst viele Zuschauer von einer Sendung in die nachfolgende hinüberziehen. Und die „cross promotion“ innerhalb der ARD soll optimiert werden, um möglichst viele Angebote für Jugendliche zwischen TV, Radio und Internet miteinander zu verknüpfen.
Die GVK sprach sich des Weiteren ebenfalls für einen öffentlich-rechtlichen Jugendsender aus, wie ihn bereits MDR-Intendant Udo Reiter fordert (fernsehserien.de berichtete). Anders als Reiter regt die GVK jedoch an, einen bereits vorhandenen Kanal in ein Jugendprogramm umzubauen, anstatt einen völlig neuen Sender zu schaffen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Trance-Master am via tvforen.de
Wie lange will die ARD denn noch um die Jugend kämpfen? Schon seit Jahren versuchen sie ihr Programm umzustrukturieren, damit es für die Jugend interessanter wird. Aber wie wollen sie auf sich aufmerksam machen? Werbung in der Bravo? Bei McDonalds? Oder Plakate in der Disco? Und dann müssen sie die richtigen Formate finden. Amerikanische Formate sind schwer zu kriegen, weil die Privaten sich ganz schnell damit bestücken. Also, muss die ARD sich selbst was einfallen lassen. Aber das wird schief gehen, weil sie das schon seit über 10 Jahren oder noch länger versuchen. Warum sollte es jetzt klappen?Ona am via tvforen.de
Hm, vielleicht schwelge ich ja in der Erinnerung meiner eigenen Jugendzeit (als die Privaten gerade erst anfingen und noch vermehrt die ÖR geschaut wurden), aber wenn man auf Serien wie Parker Lewis, Blossom, Degrassi Junior High oder auch Fame setzen würde, könnte ich mir schon vorstellen, dass man damit ein ansprechendes Programm für die Jugendlichen von heute und gestern gestalten könnte. Ich würde es mir jedenfalls gerne anschauen ... ;-)Darkness am via tvforen.de
warum fragt die ARD( alle Sender) nicht mal was die Jugendliche/Zuschauer sehen wollen,mit das Internet sitzst man doch direkt an der Quelle...
-Tim- am via tvforen.de
Oh bitte liebe ARD-Bosse, verratet uns was das kostet wenn ihr einen eigenen Kanal für die Jugend aus dem Boden stampfen wollt !!! Was müssen Eure Zuschauer die jetzt schon 7Milliarden zahlen in Zukunft mehr zahlen!
In der damaligen DDR hatten wir nur zwei Programme, aber selbst dort hat man es geschafft ein Programnm von beiden auf Jugendlich zu trimmen.Dustin am via tvforen.de
Ich kann ehrlich gesagt auch nicht verstehen, warum die ARD in der jetzigen Form überhaupt noch existiert. Eigentlich sollten da doch bundeseweit die besten Sachen der regionalen Dritten laufen und ein paar extra fürs Erste produzierte Sendungen. Inzwischen sind die aber praktisch alle Dritten selbst bundesweit empfangbar, die ARD ist damit eigentlich überflüssig geworden.
Man sollte die dritten Programme einfach abschaffen, ARD und ZDF zusammenlegen und ein neues bundesweites drittes Programm (mit Lokalfenstern) schaffen. Drei Sender, die nicht miteinander konkurrieren, da sie alle zusammengehören wären ideal, das ist mehr als genug. Ein Sender konzentriert sich auf ältere, einer auf jüngere und einer zeigt eine bunte Mischung, bei der für jeden was dabei ist.Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
ich stimme -Tim- und Dustin zu,
vor längerem gabs hier mal die Diskussion wegen der 3. Programme (die selbst hier in Berlin fast alle über DVB-T zu empfangen sind, außerdem siehe den Fred von Zattoo)
Die Lokalnachrichten sind auf jeden Fall für viele wichtig (der rbb nutzt dafür sogar zwei Kanäle wegen 30min unterschiedlicher Lokalnachrichten, ich glaub der wdr sogar noch mehr), man könnte Lokalnachrichten nacheinander bringen. Aber egal, das Thema ist ja Jugendfernsehn.
1. Punkt: Experimente sind nicht schlecht, aber meist wird sowas nach ein paar Tagen abgesetzt, gute jugendliche Serien (zB. Türkisch für Anfänger) haben entweder einen bekloppten Sendeplatz oder werden zu schnell abgerattert (früher liefen die Serien auch mit einer Folge pro Woche, denken wir an Klassiker wie DALLAS und die ganzen ARD-Vorabendserien).
2. Jugendlich angehauchte Sendungen (meinetwegen: Polylux) laufen zur einer Zeit, wo Otoo-Normal-Teeny normalerweile schlafen müsste. Oder völlig umgekehrt: ich gucke gern Planet Wissen (oft extrem interessant), wann läuft das!? in den 3. am Nachmittag, wo die Jugend noch in der Schule sein müsste oder eben grad auf dem Heimweg. Wissen vor 8 ist ja ganz nett, aber 5min!?
3. KikKa hat auch fast jeder, warum laufen dann am WE bei ARD und ZDF Kindersendungen.
4. Internet soll wichtiger Faktor sein, danke das man das mittlerweile (nach Jahren) erkannt hat, wo bleibt die ARD-Mediathek? Egal. Ob die schon von Web 2.0 gehört haben?
Falls die doch mal soweit sein sollten, dann sind die der Zeit eh schon wieder hinterher.
Und was der ganze Quatsch kosten wird, au weia.