Wenn es in Deutschland den Begriff „Starreporter“ gäbe, wäre Antonia Rados sicherlich eine davon. Erst vor einem halben Jahr war die 55-jährige Auslandskorrespondentin von RTL zum ZDF gewechselt, um das Team um Nachrichtenchef Claus Kleber zu verstärken (fernsehserien.de berichtete). Doch nun scheint sich das Engagement nur als kurzer Ausflug zu entpuppen.
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender bestätigte gestern, dass Rados’ Lebensmittelpunkt in Paris das entscheidende Problem war: „Wir haben gemeinsam festgestellt, dass diese Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz mit den Arbeitsprozessen und Entscheidungsstrukturen in der ZDF-Aktualität nicht zusammenpasst“, so Brender. Für das ZDF habe Rados u.a. in Birma, Afghanistan und Georgien „einen tollen Job“ gemacht. Angaben des „SPIEGEL“ zu Folge sei Rados unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen gewesen.
Ab 1. Januar 2009 wird die mehrfach ausgezeichnete Journalistin wieder im Dienste von RTL stehen und als Chefreporterin Ausland für die Sendergruppe vor allem aus den Krisenregionen dieser Welt berichten.
Antonia Rados hatte ihre journalistische Karriere 1978 beim ORF in Wien begonnen, ging 1991 als Sonderkorrespondentin zum WDR und war seit 1993 für RTL im Einsatz.
mercutio schrieb: ------------------------------------------------------- > endlich wieder Nachrichten aus der lampukischen > Zepettelregion und von Rebellenchef Barotchef...
... der mal wieder alle Warlords hat hinmeucheln lassen! :-D
"... Rados' Lebensmittelpunkt in Paris das entscheidende Problem war: "Wir haben gemeinsam festgestellt, dass diese Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz mit den Arbeitsprozessen und Entscheidungsstrukturen in der ZDF-Aktualität nicht zusammenpasst", "
und
"...wieder im Dienste von RTL stehen und als Chefreporterin Ausland für die Sendergruppe vor allem aus den Krisenregionen dieser Welt berichten."
Das kann man jetzt auf verschiedene Weise interpretieren. Entweder sie hat beim ZDF nicht die Ehrung bekommen, die man als Star so verdient und fühlt sich im Alltagsgeschäft nicht würdig genug behandelt - immerhin wird sie bei RTL Chefreporterin für Krisenregionen. Oder sie ist lieber in Paris und geht nur für die wirklich krisigen Krisen in die Welt, musste beim Zweiten also zu viel Unwichtiges abarbeiten. Vielleicht hat RTL ihr auch nur genug geboten, immerhin bekommt sie jetzt eine wirklich herausragende Stellung.
wunschliste.de schrieb: ------------------------------------------------------- > Wenn es in Deutschland den Begriff "Starreporter" > gäbe, wäre Antonia Rados sicherlich eine davon.
Das ist jetzt nicht wahr, oder ? Cool, in Bagdad zwischen fallenden Bomben zu stehen und BlaBla zu erzählen. Zu mehr reichts doch bei der Dame nicht.
Na ja, bei einem Sender wie RTL hat man ja kaum die Chance, zu zeigen, was man kann. Allerdings hätte ich nicht in Bagdad zwischen fallenden Bomben stehen wollen, wie du schreibst.
Sie hat schon einen hohen Bekanntheitsgrad und macht auf mich auch einen kompetenten Eindruck. Es ist schade, dass sie zu RTL zurück geht, da kann man in dem Job doch nicht wirklich was werden. Andererseits ist sie da bekannt geworden - also doch irgendwo ein (RTL-)Star.
Nur ein Sender wie RTL kann es sich wohl leisten, seine Mitarbeiter überall herjetten zu lassen, die lassen (oder ließen, weiß nicht, ob es noch so ist) auch Maxi Biewer regelmäßig aus Kanada einfliegen. Und die ist noch nicht mal Meteorologin.
Heiko Engelkes ist übrigens vorgestern gestorben. Hier wäre eine Würdigung doch angebracht (mal an die Wunschliste gerichtet). Für mich eher ein "Star" (wenn man in dem Metier überhaupt von "Star" sprechen kann) als Antonia Rados.
Vielleicht möchte Frau Rados tatsächlich wieder ein "Star" sein... Von RTL medial zur Lichtgestalt hochstilisiert, beim ZDF doch eher eine unter vielen.
> Heiko Engelkes ist übrigens vorgestern gestorben.
Waaaas?! Gar nicht mitbekommen. So jemand ist für mich ein Teil wahrer Fernsehgeschichte. Für RTL-Zuschauer mag es anders aussehen. ;)
Paula Tracy schrieb: ------------------------------------------------------- Allerdings > hätte ich nicht in Bagdad zwischen fallenden > Bomben stehen wollen, wie du schreibst.
Sie hat es aber recht oft so gemacht und ehrlich gesagt, ich halte das nicht für seriös. Ob es am Sender liegt, möchte ich auch nicht einfach so in den Raum stellen. Aber wir wissen, dass u.a. auch RTL gerne "Krawallbilder" zeigt.
Niemand muß live berichten, während ein Bombenregen niedergeht oder ein Hotel brennt ( es war wohl das Hotel, in dem auch Rados untergebracht war ). Ebenso brauche ich keine Bilder von Unfällen oder sog. Zeugen eines Geschehens ( Brisant, Explosiv, Hallo Deutschland und 20 andere Magazine mehr).
MonaSchnute schrieb: > wunschliste.de schrieb: > > Wenn es in Deutschland den Begriff "Starreporter" > > gäbe, wäre Antonia Rados sicherlich eine davon. > Das ist jetzt nicht wahr, oder ? Cool, in Bagdad > zwischen fallenden Bomben zu stehen und BlaBla zu > erzählen. Zu mehr reichts doch bei der Dame > nicht. > Wer heute alles so "Star" wird......
Vielleicht war "Starreporter" bei switch gemeint wo sie immer bedeutungsschwanger auf die multiplen, geschlossenen Fragen von Peter Klöppel wahlweise mit "Ja, Peter" oder "Nein, Peter" antworten darf. ;-)
> Cool, in Bagdad > zwischen fallenden Bomben zu stehen und BlaBla zu > erzählen. Zu mehr reichts doch bei der Dame > nicht.
Ein bissel mehr als das hat die promovierte Politologin und mehrfach ausgezeichnete Journalistin schon drauf. Durch den oben beschriebenen Auftritt wurden dann wahrscheinlich einfach viele auf sie aufmerksam, denen sie bis dahin nicht aufgefallen ist. In Österreich war sie schon früher, vor allem durch die Berichterstattung zur rumänischen Revolution, bekannt.
> Wer heute alles so "Star" wird......
Die Bezeichnung "Starreporterin" finde ich auch nicht unbedingt toll, "Qualitätsjournalistin" würde aber vielleicht ganz gut zu ihr passen.
Ganz schön peinlich für das ZDF, wie kann Paris ein Problem sein, wozu gibt es Telefon, Internet usw., außerdem ist ihr Job doch sowieso um die Welt zu reisen und vor Ort zu berichten, da ist sie doch die meiste Zeit so oder so nicht da.