Ron Leavitt war einer der beiden Schöpfer der Figur des berühmtesten Schuhverkäufers der Welt. Am Sonntag starb Leavitt in Los Angeles an Lungenkrebs. Er wurde nur 60 Jahre alt.
Seine TV-Karriere begann der gebürtige New Yorker in den 70er Jahren als Autor für die Serien „Happy Days“ und „The Bad News Bears“ (dt. Titel: „Die Bären sind los“) mit Jack Warden.
Zusammen mit Michael G. Moye entwickelte und produzierte er 1987 die Serie „Married with Children“ („Eine schrecklich nette Familie“), für die er auch fast 150 Folgen schrieb. Die Geschichten um Al Bundys kaputte Familie wurden zum weltweiten Erfolg und bescherten RTL in Deutschland jahrelang hervorragende Einschaltquoten am Vorabend. RTL ließ sogar eine eigene deutsche Version des US-Hits produzieren, die 1993 in 26 Episoden im Hauptabendprogramm ausgestrahlt wurde.
„Married with Children“ war mit 11 Staffeln die zweitlängste Serie des US-Senders FOX (nach den noch immer laufenden „Simpsons“) und wurde sieben Mal für den Emmy nominiert. Leavitt spielt selbst in zwei Folgen mit.
Nach dem Ende der Serie im Jahr 1997 entwickelte er u.a. noch die Sitcom „Unhappily Ever After“, die es auf 5 Staffeln brachte und in Deutschland unter dem Titel „Auf schlimmer und ewig“ lief.
Neben seinem Erfolg als TV-Produzent wurde Ron Leavitt vom Staat Kalifornien im Jahre 2001 als „Bürger des Jahres“ geehrt. Er hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.
Ich möchte ja hier nun wirklich niemanden in seiner unendlichen Trauer für Ron Leavitt stören, noch schlecht über den Verstorbenen reden, aber wenn dieser Mann hier in den Himmel gelobt ("solche Serienschöpfer gibt es heute leider nicht mehr" oder so ähnlich) und als Mass aller Serienschöpfer/-autoren hingestellt wird, kann ich leider nicht mehr an mir halten. Wäre Leavitt ein so toller Creator gewesen, hätte er bezüglich Al Bundy darauf geachtet, dass die Serie nicht aus dem Ruder läuft und die Figuren sich weiterentwickeln, was da aber spätestens ab Staffel 6 geboten wurde war ja nun wirklich unter aller Sau. Wohlgemerkt die ersten 2, 3 oder auch 4 Staffeln fand ich auch gut. Die Serie "Auf schlimmer und ewig" knüpfte dann nur an dem tiefen Niveau der letzten Al Bundy Staffeln an. Der Humor hatte da längst Insolvenz angemeldet.
U.a. wegen Steven Moffat, Shawn Ryan, Alan Ball, David Chase oder Daniel Knauf konnte ich die Lobhudeleien der Trauernden weiter oben nicht stehen lassen.
Blödsinnige und meistens richtig ätzende Serie, die in einer abgeschwächten - aber immer noch total hirnlosen - Version im Grunde genommen weiter existiert - "King Of Queens"!
Meine abschätzige Meinung das Format steht wie in Marmor gemeißelt. Die Fans ... na ja ...
Ron Leavitt war ein einzigartiger Mensch, der uns tolle Serien gebracht hat. Möge er in Frieden ruhen. Einen so derartig tollen Serienerfinder wird es nie wieder geben. Mit "Eine schrecklich nette Familie" hat er eine Legende geschrieben. Einer der letzten guten, wenn ich es so behaupten darf. Denn die neuen Comedyserien sind einfach nur oberflächlich. Na gut, vielleicht nicht alle, aber doch die Meisten. Wie schade! Deswegen erfreue ich mich immer wieder gerne mal einer Wiederholung von Al Bundy. Und so bleibt Ron Leavitt ewig in bester Erinnerung.