Es ist mal wieder soweit. Ab dem 7. Januar dürfen sich die RTL II-Zuschauer ganze 183 Tage lang an der mittlerweile achten „Big Brother“-Staffel erfreuen. Nachdem die Quoten des einstigen Skandal-Formats zuletzt zwar stabil, aber dennoch auf niedrigem Niveau waren, hat die Produktionsfirma Endemol das Format mal wieder überarbeitet. Ähnlich wie vor vier Jahren bei „Big Brother – The Battle“ soll es ein Duell zwischen „Arm“ und „Reich“ geben. Nur dass man dieses Mal auf eine Mittelschicht verzichtet.
Sechs Kandidaten sollen im Überfluss und die anderen sechs unter ärmlichen Bedigungen leben, wobei vor der ersten Sendung noch niemand weiß, in welchen Bereich er denn nun einziehen wird. Zwar sind die Bereiche streng voneinander getrennt, dennoch können Bewohner durch Wettbewerbe in den „reichen“ Teil aufsteigen. Dieser Teil wartet beispielsweise mit einem 44,5 Quadratmeter großen Schlafzimmer mit drei großen Schlafinseln auf. Die „Armen“ müssen sich dagegen mit einer 4,5 Meter großen Schlafempore zufrieden geben – und mit einem Stehklo. Wohl nur einige der Special Features im neu konstruierten „Big Brother“-Haus.
Ansonsten bleibt das Meiste beim Alten. Nach und nach wählen die Zuschauer einen Kandidaten nach dem anderen aus dem Haus. Wer übrig bleibt, erhält ein Preisgeld von 250.000 Euro. Neben den täglichen Ausgaben um 19:00 Uhr strahlt RTL II die „Entscheidungs“-Shows immer am Montagabend um 20:15 Uhr aus, und Premiere ist natürlich 24 Stunden lang live dabei. Außerdem wird es auf 9Live eine tägliche Ratesendung zum vermeintlich offenherzigen Geschehen geben: „Call Big Brother“.
Ob die erneute Sanierung den großen Bruder wieder zum Gesprächsthema machen wird? Warum denn nicht: Lümmelnde Twens in der Luxusbadewanne und vom Elend gezeichnete Zootiere bei der Benutzung des Plumsklos, alles in einer Sendung – wer kann da schon widerstehen?
Na klasse, bye bye gutes schönes A-Team, hello stupides banales Fernsehen. Die Amerikaner haben eine Entschuldigung für derartigen Müll: Durch den Streik gibt es Lücken in der Ausstrahlung, aber wie sagte Mittermeier so schön: "Wir müssen keine erfinden, wir haben Massenvernichtungswaffen im deutschen Fernsehen."