NDR Kultur – Das Journal Folge 39: Folge 39 (2016/2017)
Folge 39
Folge 39 (2016/2017)
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Was für ein Jubiläum! Vor 20 Jahren wurde Harry Potter in die Welt gezaubert Es war einmal …: So könnte diese Geschichte eigentlich am besten beginnen. Es war einmal eine alleinerziehende Mutter in England, die von Sozialhilfe lebte. Joanne K. Rowling schreibt ein Buch über einen kleinen Zauberschüler namens Harry Potter. Ihr Literaturagent bietet das Buch verschiedenen Verlagen an und kassiert nur Absagen. Schließlich veröffentlicht der Verlag Bloomsbury Publishing das Buch mit der bescheidenen Auflage von 500 Exemplaren. Das ist inzwischen 20 Jahre her. Denn am 26. Juni 1997 erschien das erste Buch des Zauberschülers, der die Welt erobern sollte: „Harry Potter und der Stein der Weisen“. In über 70 Sprachen ist Harry Potter inzwischen übersetzt worden und sogar Quidditch, die wohl bekannteste Sportart im Potterschen Universum, wird weltweit und auch in Norddeutschland gespielt. Das „Kulturjournal“ ist angesichts dieses Jubiläums dabei, wenn die Broomicorns Braunschweig unter anderem gegen die Hamburg Werewolves antreten und blickt mit den Harry-Potter-Fans zurück auf 20 Jahre Zauberlehrling-Ära. Kann man Glück lernen? In Wedel wird es unterrichtet Vokabeln pauken, mathematische Gleichungen mit irgendwelchen Unbekannten lösen, Verben konjugieren, das ist für die meisten Schüler Schulalltag. Mathe, Deutsch, Physik, Chemie, das steht auf dem Stundenplan. Aber Glück? Glück im Unterricht? In der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule in Wedel ist genau das ein Projektfach. Ein anscheinend sinnvolles noch dazu. Denn wer glücklich ist, der lernt leichter. Das sagen Neurowissenschaftler. Mehr Empathie, mehr Klassengemeinschaft, mehr Achtsamkeit, das sind hier die Lernerfolge. An mehr als 100 Schulen im deutschsprachigen Raum wird „Glück“ inzwischen als Projektfach angeboten. Und was sicherlich auch glücklich macht: Noten gibt es hier keine. Reporter Philipp Jeß war bei einer Doppelstunde dabei und hat sich zeigen lassen, wie man „Glück“ lernen kann. Was ist der Denkmalschutz in Hamburg wert? Wirtschaftsinteressen contra Kultur Wenn in der
Freien und Hansestadt Hamburg ein Gebäude unter Denkmalschutz steht, heißt das nicht unbedingt, dass es auch tatsächlich vor einem Abriss sicher ist. Immer wieder erteilt der Senat eine Abrissgenehmigung für Denkmäler, „sofern überwiegende öffentliche Interessen dies verlangen“, wie die Begründung lautet. Im jüngsten Fall sind es klare wirtschaftliche Interessen: Weil die ECE, bekannt als Betreiberfirma von Einkaufscentren und Projektentwicklung, im Osten der Stadt ein Logistikzentrum bauen will und somit Arbeitsplätze schafft, wurde der Denkmalschutz für ein historisches Gebäudeensemble auf dem Areal aufgehoben. Die ECE kann nun die alten Industriehallen und ein dazugehöriges Wohnhaus abreißen und das Areal in Gänze neu bebauen. Kein Einzelfall. Das „Kulturjournal“ fragt bei den zuständigen Behörden nach und macht mit der ECE eine Ortsbegehung. Furios! Der Schlagzeuger Alexej Gerassimez bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern Im Prinzip ist für ihn alles Klang. Nur zu gerne bearbeitet er eigentlich alles, was ihn so umgibt mit seinem Schlagwerk: der Percussionist und Schlagzeuger Alexej Gerassimez. Schon als Dreijähriger interessierte er sich dafür, versuchte sich an Töpfen, Schüsseln und Keksdosen in der Küche seiner Mutter. Aus dieser kindlichen Trommelleidenschaft wurde sein Beruf: Der heute 29-jährige Gerassimez ist mittlerweile ein gefeierter Musiker und Komponist. Seine Instrumente füllen mittlerweile zwei Tourbusse. Und mit denen wird er für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern durchs Land fahren. Insgesamt 24 Konzerte gibt der Künstler als „Preisträger in Residence“. Das „Kulturjournal“ ist beim Auftaktkonzert in Wismar mit dabei und auch schon vorher, wenn Gerassimez sich warm trommelt. „wahr. schön. gut.“: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)