Die eigenen Wurzeln zu kennen, gibt Halt und Schutz. Was aber passiert mit einem Menschen, wenn er plötzlich erfährt, dass er gar nicht der ist, der er immer dachte zu sein? Diese Erfahrung machte einer von Deutschlands berühmtesten Schauspielern bereits als Kind. Christian Berkel erlangte mit Filmen wie „Inglourious Basterds“ oder „Der Untergang“ große Bekanntheit. Dabei ist er selbst jüdischer Abstammung, was in der Familie lange Zeit ein Tabuthema war. Auf der Suche nach seiner eigenen Identität hat sich Christian Berkel mit der wechselhaften Geschichte seiner Familie auseinandergesetzt und sie im Roman „Untern Apfelbaum“ literarisch verarbeitet. Vor der Erkenntnis „nicht ganz Deutsch, aber auch nicht ganz Jüdisch“ zu sein, floh
Christian Berkel nach Frankreich. Doch mit der Zeit merkte er, dass seine Identität sein Schicksal ist, und er sie nicht einfach wie ein Kleidungsstück wechseln kann. Als Erwachsener begab er sich auf eine Spurensuche und begann die „blinden Flecken“ seiner Familiengeschichte mit Erinnerungen zu füllen. Dabei entdeckte er ein filmreifes Familiendrama, das von einem ungleichen Liebespaar handelt, auseinandergerissen durch Verfolgung und Krieg, sowie der Suche nach einer Gegenwelt am Monte Verità. In der „nacht:sicht“ spricht Andreas Bönte mit dem Schauspieler Christian Berkel über seinen ersten Roman „Unterm Apfelbaum“ und die Frage wie das Wissen über die Familiengeschichte hilft, eine Identität zwischen zwei Stühlen zu finden. (Text: BR Fernsehen)