My Song, Our History Staffel 1, Folge 3: Eko Fresh
Staffel 1, Folge 3
3. Eko Fresh
Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
Rapper Eko Fresh.
Bild: NDR
Als 2004 eine Nagelbombe in der Kölner Keupstraße explodiert, trifft es die vorwiegend migrantische Community der Straße schwer. 22 Menschen werden verletzt, zahlreiche Geschäfte verwüstet – die Brutalität dieses Angriffs hinterlässt die Bewohner fassungslos. Die Behörden vermuten zunächst, dass die Täter Verbindungen zur Keupstraße haben und ordnen die Tat als möglichen Clankonflikt ein. Der damalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) schließt einen rechtsterroristischen Hintergrund aus. Die Ermittlungen ziehen sich hin, während die Betroffenen mit ihrem Trauma und der Angst vor weiteren Angriffen alleingelassen werden. Rapper Eko Fresh war bereits damals ein Star in Deutschland und bekannt für seinen humorvollen und unkonventionellen Stil Er kommt aus Köln-Kalk und verbringt viel Zeit in der Keupstraße. „Ich war der Rapper aus der Gegend“, sagt Eko und fühlt sich nach dem
Anschlag verpflichtet, seine Solidarität mit den Opfern und Betroffenen bei einem Benefizkonzert in der Keupstraße zu zeigen. Das falsche Narrativ, der Anschlag sei ein interner Konflikt, hält sich jahrelang. Erst 2011 bringt ein Bekennervideo der Rechtsextremistin Beate Zschäpe die Wahrheit ans Licht: Die Bombe war Teil der Anschlagsserie der rechtsextremen Vereinigung, die sich NSU nennt. Die schleppenden Ermittlungen und die voreilige Verurteilung der Opfer lassen bis heute den Vorwurf bestehen, dass die migrantische Community zu Unrecht kriminalisiert und ignoriert wurde. Viele wissen auch heute noch nicht, wie sich der Nagelbombenanschlag von Köln wirklich zugetragen hat. Mit seinem Song „Es brennt“ aus dem Jahr 2014 möchte Eko Fresh dieser Unwissenheit begegnen. „Ich muss über diesen Vorfall sprechen. Wenn ich das nicht erzähle, wer soll es dann erzählen?“, sagt Eko Fresh. (Text: NDR)
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