Filmfassung, Seite 1

  • 90 Min.
    Ein Doppelmord zwischen Kriminalfall und Familiendrama. Das ist dieser komplexe Fall für Profiler Stephan Harbort. Ein gut situiertes, älteres Ehepaar wurde brutal erstochen. Die Polizei macht die vermeintliche Täterin in der Familie aus und verhaftet die Schwiegertochter. In einem aufsehenerregenden Indizienprozess wird sie verurteilt mit besonderer Schwere der Schuld. Es gibt keine klaren Beweise. Sie und ihr Mann kämpfen bis heute für eine Wiederaufnahme. Sie sei keine Mörderin, sagt sie. „Meine Frau hat meine Eltern nicht ermordet,“ sagt der Sohn.
    Stephan Harbort nimmt den Auftrag an. Er will die Indizien prüfen, Beweise finden und klären: wurde Henrike Sch. zu Recht verurteilt? Am 9. Juli 2011 werden die Eheleute Heinrich Sch. († 75) und Waltraud Sch. († 68) in ihrem Haus in Koblenz-Horchheim von ihrem Sohn Bernd und der Schwiegertochter Henrike tot aufgefunden. Die Auffindungslage des Ehepaars lässt auf einen äußerst brutalen Mord schließen. Bald gerät die in Haren (Niedersachsen) lebende Schwiegertochter Henrike in den Fokus der Ermittlungen.
    Für die vermutete Tatnacht hat sie kein Alibi. Im Mai 2012 wird sie verhaftet. Es folgt im Jahr 2013 ein 24-tägiger Prozess, der sich auf Indizien und Zeugenaussagen stützt. Am 5. August 2013 wird die damals 46-jährige Henrike Sch. in Koblenz für den Doppelmord an ihren Schwiegereltern zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt. Sie soll das Ehepaar aus Habgier umgebracht haben, mit Blick auf das nicht unbeträchtliche Erbe. Es gibt weder DNA-Beweise, Fingerabdrücke, ein Geständnis noch eine Zeugenaussage, die die Frau eindeutig als Mörderin entlarven.
    Doch nach Meinung des Richters sprechen die Indizien gegen die Schwiegertochter, er hat am Ende des Verfahrens keine begründeten Zweifel an ihrer Täterschaft. Seit sieben Jahren sitzt Henrike Sch. im Gefängnis. Sieben Jahre hat sie geschwiegen, nun will sie reden. Die verurteilte Mutter von drei Kindern beteuert bis heute ihre Unschuld. Der erfahrene und bundesweit bekannte Ermittler und Profiler Stephan Harbort, Kriminalhauptkommissar beim LKA Düsseldorf, soll sich ihren Fall nochmal genau ansehen, jedes Steinchen umdrehen, mit allen Beteiligten sprechen, die Indizien Puzzleteil für Puzzleteil auseinandernehmen.
    Harbort warnt die Insassin der JVA Vechta: Er tritt nicht an, um ihre Unschuld zu beweisen, sondern um objektiv und nach bestem Wissen und Gewissen, basierend auf seiner langjährigen Erfahrung, den Fall neu aufzurollen. Henrike Sch. ist einverstanden, mehr als eine objektive und akribische Untersuchung des Falles könne sie nicht verlangen. Stephan Harbort beginnt mit den Ermittlungen.
    Der Film zeigt dabei jeden Schritt bei seinen Recherchen, Reisen und Untersuchungen. Wenn Harbort zum ersten Mal in der JVA Vechta mit der inhaftierten Henrike Sch. spricht, wenn er den Tatort, das Haus der Schwiegereltern, inspiziert, wenn er Zeug*innen und andere Beteiligte zum Fall befragt. Schnell wird deutlich: Einige der Indizien, die zu Henrikes Verurteilung geführt haben, werfen bei genauerer Prüfung mehr Fragen auf, als dass sie die Schuld der Verurteilten belegen. Harbort und sein Team steigen tief in die Recherche ein: die vermeintliche Autofahrt der Schwiegertochter zu den Schwiegereltern in der Tatnacht wird rekonstruiert, ebenso der Tatort nachgebaut.
    Gerichtsmediziner*innen und Psycholog*innen steuern Erkenntnisse zum Fall bei. Mit all diesen Schritten versucht Harbort, der Wahrheit näher zu kommen, um herauszufinden, was genau passiert ist. Wurde Henrike Sch. vielleicht doch Opfer eines dramatischen Justizirrtums? Wird es Harbort gelingen, einen handfesten Beweis für ihre Unschuld zu finden, das ein Wiederaufnahmeverfahren möglich macht? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.10.2020SWR Fernsehen

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